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Daniel Oelze mit Wallach Priamo auf Abschiedstournee

Aus Wolmirstedt berichtet Falk Heidel

 

Erster Wettkampf im Frühsommer nach dem Lockdown - erster Sieg für Priamo mit Reiter Daniel Oelze beim Reitsport-Turnier in Königsborn. Besser kann ein Saisonstart nicht verlaufen, zumal es für Priamo die letzte Saison seiner Karriere sein wird. Oelze will sein Deutsches Sportpferd 17-jährig am Saisonende in Rente schicken: „Ich bin ihm für unsere gemeinsamen Jahre sehr dankbar, deshalb soll er in einem Top-Zustand seinen letzten Lebensabschnitt genießen“, sagt der Springreiter des RFZV Ohretal. Aus dem Slowakischen übersetzt, heißt Priamo „direkt“. Das passt zum Wallach, den Daniel Oelze als „sehr sensibles Pferd“ beschreibt, „der trotz seiner gewaltigen Erscheinung sehr feinfühlig agiert und sich den Stangen vorsichtig nähert.“ Priamo ist 1,78 Meter groß und stattliche 750 Kilo schwer. Oelze sagt auch: „Obwohl er für Reiter sehr speziell ist, lag er mir von Anfang an.“

In Mützel bekommt Daniel Oelze die Glückwünsche von Torsten Schuldt. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
In Mützel bekommt Daniel Oelze die Glückwünsche von Torsten Schuldt. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

Stichwort Anfang: Gezogen wurde Priamo von Daniels Vater Jörg Oelze in Jersleben. Zunächst hatte ihn sein Bruder Tobias unter dem Sattel. Fünfjährig hatte ihn Daniel übernommen und bis in die Schwere Klasse geführt: „Wir hatten viele gemeinsame Momente, die uns keiner mehr nehmen kann, dazu gehören vier gewonnene S-Springen in Wörmlitz, Wenigerode und zweimal in Derenburg“, erklärt der frühere Berufsreiter, der mittlerweile als Handwerker sein Geld verdient. Zu diesen Momenten gehört auch die Partner-Pferd-Messe 2015 in Leipzig. Auf Platz eins der Siegerliste in der internationalen Amateur-Trophy (Medium Tour) steht das Paar Oelze/Priamo nach einem schnellen und fehlerfreien Umlauf in der Höhe 1,25 Meter. In jungen Jahren gab es den Plan, Priamo für höhere Aufgaben fit zu machen. Daniel Oelze: „Dafür haben wir mit Berufsreiter Hendrik Ernst aus Königsborn zusammengearbeitet.“ Doch Erfolg lässt sich nicht erzwingen. Für die internationale Bühne hat es nicht gereicht. Mit 36 gewonnenen M-Springen gehört Priamo zu den erfolgreichen Sportpferden in Mitteldeutschland. Gern erinnert er sich an ein Turnierwochenende in Mützel 2017, als die Beiden jeweils das Turnierfinale am Sonnabend und Sonntag gewannen. Oelze zufolge fordert Priamo seinen Reiter: „Er ist kein einfaches Pferd, bei Wettkämpfen immer nervös. Daher bekommt er stets eine ruhige Vorbereitung an der Lounge.“

 

In seiner letzen Saison soll er noch einige Male die Gelegenheit zum Longieren bekommen. Oelze: „Wir freuen uns unter anderem auf die Turniere in Zobbenitz, Etingen oder Calvörde. Grundsätzlich mag Priamo die großen Plätze.“ Danach soll er fit und gesund in Ruhestand gehen: „Ich bin ihm dankbar für alle Erfolge und möchte ihm auf diese Weise etwas zurückgeben.“

Übrigens: Priamo ist den meisten Reitsportlern unter seinem Spitznamen Pinsel bekannt. Dieses Prädikat kommt daher, dass er als sehr großes und kräftiges Fohlen einen vergleichsweisen sehr kurzen Schweif hatte. 

 

Während Priamo auf der Weide grasen wird, steht die sechsjährige DSP-Stute Dagmar für die Zukunft der Reitsport-Familie Oelze mit Robin (9), Fabienne Isabo (3) und Janine, die übrigens ebenso wie Daniel beim Auftakt in Königsborn im Sattel von Ce-Celavie den ersten Saisonsieg erkämpfte. Die Oelzes gehören zu den 36 Mitgliedern des Reit-, Fahr- und Zuchtvereins Ohretal, der vor einigen Jahren aus der Reitsportabteilung des SV Kali Wolmirstedt hervorgegangen ist.

 

 

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