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Elbfähren-Proteste: Demonstranten bekommen Unterstützung aus dem Bundestag

Aus Grieben und Ferchland berichtet Falk Heidel

 

Protest gleichzeitig an beiden Elbufern: Am 21. Juni (Sonntag) demonstrieren die Menschen zeitgleich um 11 Uhr auf beiden Elbseiten in Grieben (Altmark) und Ferchland im Jerichower Land gegen die geplante Stilllegung ihrer Elbfähre, die sie sich vor 22 Jahren erkämpft haben. Während sich viele Leute gegen große Umwege auflehnen, scheint die regionale Politik das Problem aussitzen zu wollen. Der Landtag hat das Thema in die Fachausschüsse verwiesen. Beobachter gehen nicht davon aus, dass aus dieser Richtung ein Lösungsansatz kommen wird. Ebenso lässt sich die Rede von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) interpretieren. Er sagte im Magdeburger Parlament: "Wenn das Land Träger aller 13 Fähren werden sollte, wäre dies ein Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung und ein Eingriff in das privaten Eigentum des Fährbetreibers in Rogätz. Wir haben als Regierung dafür zu sorgen, dass im Lande Recht und Ordnung herrscht, auch wenn es um den Betrieb von Fähren geht. Eine Gierfähre ist in Ferchland nicht möglich."

Unterstützung für die Demonstranten kommt jetzt aus dem Bundestag. Marcus Faber (FDP) aus Stendal will sich auf der Ferchländer Seite unter die Protestanten mischen. Zum Alpha-Report sagte der 33-jährige Politiker: "Die gesamte Infrastruktur der Region Altmark/Jerichower-Land würde einen nicht wiedergutzumachenden Rückschlag erleiden. Zudem würde ein großes Stück der Verbundenheit zwischen den Menschen auf beiden Elbseiten zerstört werden."

Bundestags-Abgeordneter Faber sitzt auch im Kreistag der Ostaltmark. Dort ist eine Resolution beschlossen worden, das Straßengesetz Sachsen-Anhalts dahingehend zu ändern, dass Fähren in Bezug auf Trägerschaft und Finanzierung zur Straße gehören."

Im Gespräch mit dem Alpha-Report sagte der Landrat des Jerichower Landes, Steffen Burchhardt, kürzlich: "Auch wenn die Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren zurück gegangen sind, ist die Verbindung für den Landkreis von Bedeutung. Es gibt schließlich neben der Elbfähre Rogätz keine weitere Querungsmöglichkeit zwischen Magdeburg und Tangermünde. Auch wenn der Radtourismus nicht außer Acht gelassen werden sollte, so stehen doch die täglichen Pendler im Vordergrund."

 


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