
Aus Hohenseeden berichtet Falk Heidel
Sonniges Reitsport-Wochenende in Hohenseeden in den Disziplinen Springreiten und Dressur. Das Publikum erlebte an beiden Tagen ingesamt 27 Wettbewerbe (im Reitsport Prüfungen genannt) mit mit als 400 Reiter-Pferd-Paaren. Traditionell endet das Turnier mit dem großen Preis von Hohenseeden, einem Ein-Sterne-Springen der mittelschweren Klasse mit Hindernissen bis zu 1,20 Meter hoch. Sieger ist Lutz Besecke nach einem spannenden Stechen.
Cyrus-Chrysostomus: Warum bekommt ein Pferd einen derart komplizierten Namen? „Ganz einfach“, sagt Reiter Lutz Besecke, „der Vorbesitzer wollte die Preisrichter ein wenig ärgern.“ Tatsächlich musste Preisrichter und Moderator Bernd Horn diesen Namen mehrfach ins Mikro sprechen. Denn Besecke und sein zwölfjähriger Wallach hatten sich beim Großen Preis nach einem fehlerfreien ersten Umlauf gemeinsam mit sechs weiteren Startern fürs Stechen qualifiziert.

Cyrus bedeutet übersetzt Weitblick. Eben diesen Weitblick hatte Chrysostomus auch im Stechen bewiesen. Er meisterte den Parcours von Designer Fred Jäger abermals fehlerfrei in der schnellsten Zeit. Ihm am nächsten kamen der Ihleburger Dirk Holländer, Steffen Rossau (Flessau) sowie Hendrik Holländer (Ihleburg) auf den Rängen zwei bis vier. 16 Reiter-Pferd-Paare hatten sich um die Preise der Agrargenossenschaft Hohenseeden/Parchen sowie der Horba GmbH beworben. Steffen Rossau war mit drei Pferden im Wettbewerb. Mit Konrad (Reiter Dirk Holländer) und Contes (Hendrik Holländer) hatte der Dretzeler Züchter und Besitzer Dirk Pfennighaus gleich zwei Pferde im Stechen. Er sagte nach der Siegerehrung: „Ich bin sehr zufrieden.“
Nicht ganz zufrieden war hingegen Lutz Besecke mit dem Ausgang eines Punkte-Springens der mittelschweren Klasse am Sonnabend (gewonnen hat Daniel Oelze aus Wolmirstedt vor den beiden Ihleburgern Dirk und Hendrik Holländer): „Ich hatte auf Cyrus wiederum die schnellste Zeit, aber ein Abwurf hat uns den Sieg vermasselt.“ Halb so schlimm: Mit seinem zweiten Pferd Primus landete Besecke auf Rang sechs - einen Platz hinter seiner Tochter Charlotte, die auf ihren 14-jährigen Wallach Caramba Caracho fehlerfrei unterwegs war. Und es kommt noch besser: Die 16-jährige Schülerin gewann ein L-Punktespringen am Sonntag mit einer blitzsauberen Runde vor Hendrik Holländer und Steffen Flessau. Charlotte Besecke hatte Caramba Caracho im vergangenen Jahr von ihrem Vater übernommen und sagt: „Wir harmonieren sehr gut miteinander.“

Auch in der Dressur gab es Prüfungen bis zur mittelschweren Klasse. Gewonnen hat die Ein-Sterne-M-Dressur Julia Reiner vom RV Rosencarree vor ihrer Vereinskollegin Irina Lehmann und Dressur-Talent Louis Rehbaum vom gastgebenden Reitverein, der seinen ersten Wettkampf in der M-Kategorie mit Platz drei veredelte. Rehbaum war einer von zehn Startern des Hohenseedener Vereins. „Leider lief das Turnier nicht für alle wie gewünscht“, sagte die Vorsitzende und Cheforganisatorin Dorthe Holzschuh. Bei der Bewältigung der Turniervorbereitungen musste Holzschuh einige Klippen umschiffen. Beispielsweise bei der Bewässerung der Plätze oder der Besetzung der Preisrichter. Im Endeffekt erlebten Sportler und Zuschauer aber ein ausgewogenes Turnier in angenehmer Atmosphäre. Ihren Anteil daran hatten die Agrargenossenschaft Hohenseeden/Parchen, die örtliche Feuerwehr, Hufschmidt Manuel Pretsch oder die Familien Ebert, Rehbaum und Friedrich sowie der Verein Lindenblüte, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ein solches Turnier ist aber nicht nur Schauplatz der Besten, sondern ein Wettbewerb für junge Reiter und junge Pferde. Beispiel dafür ist ein A-Springen mit steigenden Anforderungen am Sonnabend mit dem 15-jährigen Sieger Laurens Fokker vom RV Königsborn. 33 Reiter-Pferd-Paare sind an den Start gegangen, davon sieben aus Königsborn. Im Sattel der 15-jährigen Stute „Checky bay roan“ war Laurens Fokker der Schnellste unter den 18 Teilnehmern, die ohne Fehler im Parcours unterwegs waren. Laurens gehört zu einer siebenköpfigen Familie mit niederländischen Wurzeln, die einen Hof in Ziesar betreibt und für Königsborn startet. Allein in dieser Prüfung waren zwei weitere Familienmitglieder am Start. Die Plätze zwei bis sechs gingen an Melanie Thäns (Schönhausen), Helene Gresko (Königsborn), Holger Look (Zobbenitz), Robin Daniel Oelze (Ohretal), Wiebke Beuke (Ihleburg), Cathleen Gerblich, Tim Reichelt, Sietse Fokker (alle Königsborn) sowie Christina Janina Röll vom Wörmlitzer SV.
Für die allerjüngsten Sportler gibt es die Führzügel-Klasse, in der die kleinen Talente im Sattel zeigen dürfen, was sie schon gelernt haben. Gewonnen hat Hanna Marie Ernst aus Königsborn vor Nadeschda Strobel vom RFV Mützel-Genthin. In der Spitzengruppe platziert waren zudem Emilia Engel (Wörmlitz) und Anna-Luna Hinze vom RV Hohenseeden.
Übrigens: Der Begriff Chrysostomus gehört zu Johannes von Antiochia. Er war Erzbischof von Konstantinopel und gilt als einer der größten christlichen Prediger. Im 6. Jahrhundert wurde ihm der Beiname Chrysostomos gegeben, unter dem er heute bekannt ist. Ob er ein Pferd besaß, ist nicht überliefert.
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