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Buchheim-Gala beim Reitsport-Wochenende in Ihleburg

Aus Ihleburg berichtet Falk Heidel

 

Ihleburg erlebte drei Tage hochklassigen Reitsport, ein sportliches Wochenende für die ganze Familie und eine Buchheim-Gala. Marcel Buchheim ist der umjubelte Gewinner des Großen Preises von Ihleburg.

 

Wenn’s läuft, dann läuft’s: Es schien das perfekte Wochenende für Steffen Buchheim vom gastgebenden RV Ihleburg. Für ihn begann das Turnier am Freitag mit dem Sieg in einer Springpferde-L-Prüfung im Sattel von Crunchy Nut, einem fünfjährigen Oldenburger aus dem Stall von Hendrik Ernst. Weiter ging es für ihn mit der goldenen Schleife im großen Finale des zweiten Turniertages. Buchheim gewann ein Zweiphasen-Springen der mittelschweren Klasse auf seinem Hauptpferd Monte Levini vor seinem Bruder Marcel und seiner Lebensgefährtin Kristin Windisch. So erfolgreich sollte es am Sonntag für Steffen Buchheim weiter gehen. Mit „A Legend“ hatte er die Siegerin eines M*-Springens gesattelt. Die neunjährige Stute ist ein Zangersheider Reitpferd aus dem Zuchtbetrieb Schoof in Holstein.

Beim Großen Preis von Ihleburg ist Titelverteidiger Maximilian Schäfer im Stechen volles Risiko gegangen. Doch ein Abwurf machte alle Sieghoffnungen zunichte. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report
Beim Großen Preis von Ihleburg ist Titelverteidiger Maximilian Schäfer im Stechen volles Risiko gegangen. Doch ein Abwurf machte alle Sieghoffnungen zunichte. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report

Auch beim Großen Preis von Ihleburg, einem Springen der Schweren Klasse, hatte Buchheim alle Trümpfe in der Hand. Drei Pferde hatte er gemeldet - drei Pferde hat er mit null Fehlern ins Stechen geführt. 30 Reiter-Pferd-Paare hatten sich um den Großen Preis beworben, elf kämpften im Stechen um Platzierungen und Preisgeld. Hier lag Jan Grochowski auf dem achtjährigen Holsteiner-Wallach Zirosall lange Zeit in Führung. Grochowski reitet für den RFV Himbergen aus der niedersächsischen Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Den Kontakt nach Ihleburg hatte Marcel Buchheim geknüpft. Den älteren Bruder von Steffen hat es einst von Ihleburg ins Uelzener Land verschlagen - in der Nähe von Himbergen. Mehrere Favoriten hatten sich im Stechen an der schnellen Zeit Grochowskis die Zähne ausgebissen. Unter anderem Titelverteidiger Maximilian Schäfer, der mit einer Temporunde auf For Ever alles riskierte, aber mit einem Abwurf am vorletzten Hindernis alle Siegchancen einbüßte. Kristin Windisch ist für ihren technisch sauberen Reitstiel bekannt, nicht unbedingt für Temporunden. Entgegen ihrem Naturell gab die Sportlerin vom RV Königsborn mit ihrer Oldenburger Stute Coachella richtig Gas. „Vor dem letzten Sprung habe ich ein wenig Zeit eingebüßt, aber auch so hätte es nicht für den Sieg gereicht“, sagte sie nach der Ehrung für ihren vierten Platz. Erst Marcel Buchheim hatte es nach einer vom Publikum umjubelten Runde im Sattel von Newton geschafft, die Führung zu übernehmen. Letzter Starter des Stechens war sein Bruder Steffen, der auf Monte Levini alle Chancen hatte, sein Turnierwochenende zu vergolden. Seine Runde war schnell und fehlerfrei, doch am Ende fehlte eine Sekunde zum erneuten Sieg - Platz zwei und damit ein lupenreiner Buchheimer Doppelerfolg.

Als Sieger des Großen Preises von Ihleburg geht Marcel Buchheim mit dem Fahrrad auf die Ehrenrunde.
Als Sieger des Großen Preises von Ihleburg geht Marcel Buchheim mit dem Fahrrad auf die Ehrenrunde.

Die Ehrenrunde des Großen Preises dreht der Sieger in Ihleburg traditionell auf einem Fahrrad, dem Ehrenpreis. Marcel Buchheim winkte den Zuschauern zu und strahlte: „Es fühlt sich wunderbar an, hier in der alten Heimat zu gewinnen. Schließlich habe ich das in den vergangenen Jahren oft genug versucht.“ 

Ihleburgs Vereinsvorsitzender Hendrik Holländer blickte nach der Siegerehrung zufrieden in die Runde: „Unsere Mitglieder, Unterstützer und Sponsoren haben wieder ganze Arbeit geleistet. Die Menschen kommen gern zu uns nach Ihleburg, weil sie hier hochklassigen Reitsport erleben.“

Das kann auch Igor Yakusha für sich verbuchen. Der Ukrainer in Diensten des RV Hohenseeden hatte mit Mekanno PS aus dem Gestüt Levitz eines von drei Pferden ins Stechen (Platz 10) geführt. Er sagte: „Alle drei Pferde sind erst siebenjährig, haben also noch Zeit, sich zu entwickeln.“ Auf seinem selbst gezüchteten Hannoveraner Vodka Lime gewann Yakusha am Sonnabend ein M*-Springen vor Steffen Rossau aus Flessau und bekam während des Wochenendes noch mehrere Schleifen für diverse Platzierungen. Weil Ihleburg ein Ortsteil der Kreisstadt Burg ist, war auch Stadtbürgermeister Philipp Stark vor Ort. Sein Fazit: „Es ist beeindruckend, was Mensch und Tier hier leisten. Die Veranstalter beleben unsere Region wieder mit einem großartigen Event.“

Zur talentierten Nachwuchstruppe des RV Ihleburg gehört Janne-Marlen Holländer, hier bei einem A*-Springen.
Zur talentierten Nachwuchstruppe des RV Ihleburg gehört Janne-Marlen Holländer, hier bei einem A*-Springen.

Zum Turnier gehörte auch ein Glücksspringen. Hier legt der Veranstalter eine Zeit zwischen 60 und 90 Sekunden fest. In dieser Zeit muss der Teilnehmer die Hindernisse möglichst oft überwinden. Für jedes fehlerfrei überwundene Hindernis gibt es zwei Punkte. Als einziger hatte es Thijs Fokker vom RV Königsborn im Sattel von Sir Hook geschafft, 13 Hindernisse fehlerfrei zu überspringen. Der 16-jährige Braunschecke-Henst Sir Hook ist in der Region für flottes Tempo bekannt. Auf ihm hat Annett Lippelt in den vergangenen Jahren viele goldene Schleifen eingesammelt. Die Plätze zwei und drei gingen an Alina Kauthe vom RV Ihleburg und Dirk Fabisch (RV Möckern).

Eine A*-Dressur am Sonnabend gewann Nathalie Schopen aus Eilsleben auf Quest of Fame vor Carmen Stieger vor RV Jerichow-Steinitz, die mit Capitania ihr achtjähriges Deutsches Sportpferd gesattelt hatte. Ein A*-Springen am Freitag fühlte sich an wie eine Jugendmeisterschaft mit der Siegerin Mandy Neuschulz vom gastgebenden Verein auf Liebling B, einer 14-jährigen Stute aus der Zucht von Meinhardt Buchheim. Mit Laura Loehrke, Alina Kauthe, Wiebke Beuke, Janne-Marlen Holländer, Julian Kohrt und Kira Kasperczyk-Danz war noch eine ganz Reihe Ihleburger Sportler mehr oder weniger erfolgreich am Start.

Bekannt sind die Ihleburger Turniere für ein kreatives Rahmenprogramm am Sonntagnachmittag. Diesmal hatten Julia Holländer und ihr Team die „Ihleburger Reiterspiele“ vorbereitet. Die meist jungen Sportler durften ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, ebenso wie die Harmonie zu den Tierpflegern. Gewonnen hat Hardi Hechtner aus Schlaitz, vor Julian Kohrt, Alina Kauthe, Janne-Marlen Holländer, Silas Steinz, Gracy Niering, Lisa Fricke, Robin Daniel Oelze, Mia Sophie Grochowski und Matthias Bardehle.

 

Unser Video vom Großen Preis in Ihleburg

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