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Großer Preis von Königsborn: Kauert vor Buchheim und Deutschmann

Aus Königsborn berichtet Falk Heidel

 

Drei Tage Pferdesport mit 32 Wettbewerben in den Disziplinen Springen, Dressur und Fahren - das war das Königsborner Reitturnier mit 250 Sportlern aus Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Springreiter Christof Kauert aus Schönebeck gewinnt den Großen Preis von Königsborn.

Sieger Christof Kauert auf Annabell. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report
Sieger Christof Kauert auf Annabell. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report

Chancenreich geht Christof Kauert in das Stechen der Springreiter am Sonntag um den Großen Preis von Königsborn. Zuvor hatten sich von 23 Startern im ersten Umlauf acht Reiter-Pferd-Paare für das Finale des Springens der schweren Klasse qualifiziert. „Chancenreich“ heißt auch der zwölfjährige Oldenburger, in dessen Sattel Kauert das Stechen eröffnet. Doch mit einem Abwurf waren alle Siegchancen dahin. Ähnlich erging es Hendrik Holländer aus Ihleburg und seinem Teamkollegen Steffen Buchheim auf dem erst siebenjährigen Westfalen Chazam. Aber Buchheim hatte noch zwei weitere Pferde in dieses Stechen geritten und holte sich auf dem zehnjährigen Wallach Ey Leo die silberne Schleife für Platz zwei. Fehlerlos und unschlagbar schnell war Christof Kauert mit seinem zweiten Pferd Annabell, eine elfjährige Sportpferd-Stute aus der Zucht seines Vaters Michael Kauert - das war der Sieg. Außer den beiden Herren gelang es nur noch Maria Deutschmann, das Stechen ohne Abwurf zu meistern. „Eine bemerkenswerte Leistung. Sie ist nicht nur die einzige Amazone des Stechens, sondern auch einzige Amateurin“, sagte Wertungsrichterin und Moderatorin Doreen Krause. Tatsächlich arbeitet Maria im Schlagenthiner Betrieb ihrer Eltern. Die junge Mutter sagt: „Geritten wird erst nach Feierabend.“

Das läuft im Alltag von Christof Kauert ganz anders. Er ist seit vielen Jahren in Sachsen-Anhalt der Springreiter mit den meisten Ranglistenpunkten. Bei der Siegerehrung sagte er: „Annabell ist ein grundschnelles Pferd, deshalb ist die flotte Runde auch keine Überraschung.“ Und in Richtung Veranstalter: „Ich bin bundesweit ständig auf Turnieren unterwegs, hier in Königsborn ist alles sehr liebevoll organisiert, mir gefällt die familiäre Atmosphäre.“

Maria Deutschmann
Maria Deutschmann

Das neu gestalteten Königsborner Turniergelände am Schlosspark erlebte bei Kaiserwetter einen erfreulich großen Zuschauer-Andrang. Hunderte Besucher sahen die Wettkämpfe am Sonntag, viele waren bereits in der Frühe zum großen Dorffrühstück mit Musik gekommen. Traditionell wird das Turnier von einem kleinen Volksfest eingerahmt. „Der Verein und die ganze Dorfgemeinschaft haben wieder ein perfekt organisiertes Wochenend-Programm auf die Beine gestellt“, sagte Gemeinde-Bürgermeister Kay Gericke. Als Stifter des Großen Preises war er auch bei der Siegerehrung dabei. Der Vereinsvorsitzenden Kristin Windisch war die Erleichterung nach dem Finale am Sonntag deutlich anzusehen. Sie sagte: „Ich bin erstens froh und stolz, dass alles reibungslos und verletzungsfrei abgelaufen ist, und zweitens den Helfern, Unterstützern und Sponsoren sehr dankbar.“ Kurz zuvor hatte auch sie es mit zwei Pferden versucht, sich für das Stechen um den Großen Preis zu qualifizieren. Doch jeweils ein Abwurf mit Coachella und  Taly im ersten Umlauf sollten dies verhindern: „Dabei waren es eigentlich zwei schöne Runden mit beiden“, so ihr Fazit.

Stefan Dame
Stefan Dame

Erstmals gab es bereits am Sonnabend ein Springen der schweren Klasse mit dem Sieger Rainer Mankiewicz (Radegast) vor Anne Kilian aus Aschersleben und Maximilian Schäfer vom RV Königsborn auf Rang drei. 

Zu den Zuschauer-Attraktionen am Sonntag gehört in Königsborn traditionell der Fahrsport. Ausgeschrieben hatten die Veranstalter mehrere Prüfungen für Ein- und Zweispänner. Das Hindernisfahren für Einspänner gewann Frank Euen aus Schlagenthin vor Maria Kühne vom gastgebenden Verein. Bei den Zweispännern siegte Dietmar Schwarzlose (Wust) vor dem Schönebecker Martin Kott und Andreas Kauert vom RV Wahlitz. Mit guten Siegchancen ging Stefan Dame als letzter Starter in den Hindernis-Parcours auf dem Hauptplatz. Allerdings ist er mit seinem Wagen zwischendurch „falsch abgebogen“. Der Wahlitzer nahm es mit einem Lächeln: „So ist der Sport. Das kann schon mal passieren.“

Von einer komplett modernisierten Anlage profitierten die Dressur-Sportler. Unter anderem hatten die Vereinsmitglieder im Vorfeld einen neuen Boden aufgebracht. Immerhin 14 Reiter-Pferd-Paare bewarben sich um die goldene Schleife bei der S-Dressur mit Stern als Höhepunkt am Sonntag. Die beste Bewertung gab es für Favoritin Nadine Güssow aus Aschersleben. Im Sattel von Lorenzio, einem 15-jährigen Hannoveraner, siegte sie deutlich vor Patricia Munz aus dem brandenburgischen Rhinow, der Berlinerin Tahani Ibrahim und Kathrin Zerbe vom RFTV Krumke.

In Anerkennung ihres jahrelangen Engagements ehrte der Verein mehrere Mitglieder mit der Verdienstmedaille in Bronze: Torsten Reichelt, Mathias Domanzer und Annerose Ohle. Geehrt wurden zudem die Kaffeestuben-Damen Heike Lerche, Andrea Prange und Bettina Neumann. Blumen zum 70. Geburtstag gab es für Heidi Hame vom Turnierservice, besser bekannt als Meldestelle.

 

Der RV Königsborn mit Helfern, Unterstützern und Sponsoren. Foto: Verein
Der RV Königsborn mit Helfern, Unterstützern und Sponsoren. Foto: Verein

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