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Wie junge Reitsportlerinnen erste Zuchterfahrungen sammeln

Aus Hohenseeden berichtet Falk Heidel

 

Zwei junge Frauen - ein Hobby: Norma Stranz aus Paplitz und die Mützelerin Annemieke Schuldt investieren den größten Teil ihrer Freizeit in den Pferdesport. Und das im doppelten Sinn, beide sind an den meisten Wochenenden bei Reitturnieren in Mitteldeutschland unterwegs und verbuchen jetzt auch die ersten Erfolge als Züchterinnen.

Getroffen haben sich die Amazonen jüngst bei einer Stutbucheintragung in Hohenseeden. Bei solchen Events werden die jungen Sportpferde auf ihre Eignung überprüft und bewertet. Ziel ist das Prädikat Staatsprämienstute. Diese Bewertung bekommen leistungsgeprüfte Zuchtstuten mit besonderer Qualität. Der begehrte Titel wird jährlich an drei- bis sechsjährige Stuten verliehen. Die Staatsprämie ist die höchste Auszeichnung, die eine Zuchtstute erhalten kann und daher für die Züchter von besonderem Wert.

Die erste Hürde zur Staatsprämie haben die Schützlinge von Annemieke Schuldt und Norma Stranz in Hohenseeden genommen. Landeszuchtleiterin Antje Lembke bewertete die Stuten unter anderem in den Bereichen Typ, Bewegung und Körperbau. Eine Gesamtnote ab 7,5 Punkten bedeutet eine Staatsprämien-Anwartschaft. Das haben beide Pferde erreicht. Jetzt folgt für beide Tiere eine Leistungsprüfung, bei der die Stuten unter anderem ohne Reiter über Hindernisse springen müssen (sogenanntes Freispringen), ehe sie bei der Staatsprämienschau am 30. Juli in Prussendorf erneut bewertet werden.

Annemieke Schuldt und die vierjährige Stute Calera. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
Annemieke Schuldt und die vierjährige Stute Calera. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

In Hohenseeden vorgestellt hat Annemieke Schuldt ihre Calera, ein vierjähriges Deutsches Sportpferd: „Wir haben sie selbst gezogen und angeritten“, erzählt die Journalistik-Studentin. Annemiekes Mutter Kathrin ist mit Caleras Mutter Cosma bis zur S-Klasse geritten. Der Weg für Calera scheint fast vorgezeichnet, denn alle ihre weiblichen Vorfahren sind staatsprämiert. Auch sportlich läuft es bei der 21-jährigen Mützelerin prächtig: Die vergangenen Saison beendete sie mit dem Kreismeistertitel in der Amateurwertung.

 

Dasselbe ist Norma Stranz auch schon gelungen. Sie holte sich 2018 den Amateurtitel bei den Kreismeisterschaften in Lostau. Zum Stutbucheintrag nach Hohenseeden hatten sie und ihr Mann Maik ein dreijähriges Sportpferd namens Cuba S mitgebracht. Auf Nachfrage verrät sie: „Das S steht für Stranz.“ Sportlich ist Norma mit Cubas Mutter Dalou unterwegs, ebenfalls eine Staatsprämienstute. „Cuba ist unser erstes selbstgezogenes Fohlen“, erzählt die junge Reitsportlerin. Ihre sportliche Karriere begann einst  in Mützel beim Training von Kathrin Schuldt, die ihrem früheren Schützling eine großartige Entwicklung bescheinigt: „Alles, was sie und ihr Mann in Paplitz aufgebaut haben, haben sie sich mit sehr viel Fleiß erarbeitet.“ Norma und Maik Stranz hatten vor einigen Jahren den Mützeler Verein verlassen, um in ihrem Heimatdorf die Pferdesport-Tradition wieder aufleben zu lassen. 

 

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