· 

Osterberglauf: Ein Sprint über den Eichberg in 23 Minuten

Aus Schlagenthin berichtet Falk Heidel

 

 220 Sportler absolvierten den 40 Osterberglauf in Schlagenthin am Ostersonnabend. Der LTV Genthin ist Veranstalter eines der ältesten Laufsportevents in Sachsen-Anhalt. Mit Paul Weinmann siegte ein Vertreter des Gastgebers.

Der 68 Meter hohe Eichberg ist die große Herausforderung des Osterberglaufs mit Start und Ziel an der Schlagenthiner Sporthalle. Der 29 Mitglieder starke Lauf- und Triathlonverein Genthin (LTV) hatte für die Sportler aus vier Bundesländern ideale Bedingungen geschaffen. „Ihr lauft allesamt der Sonne entgegen“, sagte Wettkampf-Moderator Olaf Meier am Start.

Verpflegung für Volkmar Windelband von den Parchener Laufsocken von Sabine Cornelius und Ilka Stütz-Winter. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
Verpflegung für Volkmar Windelband von den Parchener Laufsocken von Sabine Cornelius und Ilka Stütz-Winter. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

Vier Distanzen zwischen 1000 Meter und zwölf Kilometer hatte der LTV angeboten. Mit 95 Sportlern gab es über sechs Kilometer das größte Teilnehmerfeld - und auch das schnellste. Paul Weinmann (26) war nach 23 Minuten im Ziel. Für ihn ist der Wettkampf eine gute Trainingseinheit innerhalb seines Triathlon-Kalenders. Sein Ziel: „Die Qualifikation für den Iron-Man auf Hawaii.“ Sein wöchentliches Trainingspensum beschreibt er so: 100 Kilometer laufen, 300 Kilometer Rad fahren und die ein oder andere Einheit beim Schwimmen. Weinmann siegte in Schlagenthin vor Hannes Herrmann (PSV Burg) und Marcel Gegenwarth vom SV Germania Tangerhütte. Letzterer beschreibt die Strecke als „sehr fordernd“ und machte den Gastgebern ein großes Kompliment: „Der Wettkampf ist perfekt organisiert.“ Seine Vereinskollegin Liesa Synder war schnellste Dame auf dieser Distanz vor Elke Kutter (SV Angern) und Janine Haeweker von Lok Oschersleben. Es war überaus spannend bei den schnellen Damen: Die drei Besten kamen innerhalb von fünf Sekunden ins Ziel. Vierte wurde Caroline Tuchen vom PSV Burg.

Zwei Runden über den Eichberg und seine Ausläufer (12 Kilometer) wollten sich nur 36 Läufer antun. Mit deutlichen dreieinhalb Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Kai Böttcher (Team Bevegt) siegte Marius Schwaneberger von Kali Wolmirstedt. Der 25-Jährige kam mit seiner Mutter Kati und Schwester Manon nach Schlagenthin. Vor zwei, drei Jahren stand er noch regelmäßig auf den Laufsport-Siegerlisten in Mitteldeutschland: „Jetzt kann ich beruflich nicht mehr so viele Wettkämpfe bestreiten.“ Dennoch scheint seine Form zu stimmen. Platz drei ging an den Ex-Genthiner Eric Lieseke vor den beiden starken Parchener Laufsocken Jörg Scheffler und Karsten Sommer. Einen starken Auftritt lieferte auch Emily Quast aus Rathenow ab: Die schnellste Dame rangierte in den Top 10 der Gesamtwertung. Platz zwei erkämpfte sich Andrea Scheck aus Genthin vor Stefanie Neumeister aus Rostock. Letztere war beim letzten Osterberglauf noch unter ihrem Mädchennamen Teske unterwegs. Die Triathletin mit Schlagenthiner Wurzeln sagte im Ziel: „Diesen Wettkampf lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Zumal es auch immer ein Wiedersehen mit der Familie ist.“ Die Strecke absolvierte sie im Tandem mit Bruder Matthias, während sich Schwägerin Antje und deren Tochter Luise für eine Runde entschieden hatten.

Die Zwölf-Kilometer-Sieger Emily Quast (432) und Marius Schwaneberger (419). Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
Die Zwölf-Kilometer-Sieger Emily Quast (432) und Marius Schwaneberger (419). Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

Die anspruchsvolle Cross-Strecke durch die Schlagenthiner Wälder war perfekt vorbereitet. Und trotzdem hatten sich einige Athleten verlaufen. Zum Beispiel Ingo Starke aus Burg. Er war hier 2009 zuletzt am Start: „Da hatte ich meinen Lauf auch gewonnen. Diesmal bin ich mit Platz sieben aber sehr zufrieden, obwohl ich einmal falsch abgebogen war.“ 

Wie so oft bei den Läufen in Sachsen-Anhalt schickte Germania Tangerhütte mit 19 Sportlern die meisten Athleten an den Start. Zweitstärkste Truppe waren die Parchener Laufsocken mit zwölf Athleten. Mit dem achtjährigen Johannes Heidel gewann einer von ihnen seinen Lauf (1000 Meter) in der Gesamtwertung. Altersklassensiege für die Laufsocken erkämpften sich zudem Nadin Reich, Kim Buhtz, Daniel Heidel, die bereits erwähnten Jörg Scheffler und Karsten Sommer sowie Amelie Heidel.  

Das mit Abstand größte Jugend-Aufgebot schickte die Kanu-Abteilung des SV Chemie Genthin um Ines Herm an den Start. Stark vertreten waren auch die jungen Chemie-Leichtathleten.

Die Osterberglauf-Geschichte beginnt mit der Premiere 1981, ausgerichtet von der Laufsektion der BSG Chemie Genthin um Egbert Siegert. Die meisten Läufe hat Anneliese Hünecke aus Genthin absolviert: „Ich weiß nicht genau, ob ich auch bei der Premiere dabei war.“ Mit ihren 74 Jahren rangierte sie 2022 im Mittelfeld über fünf Kilometer. Sie meint: „Ich laufe, solange es mir Spaß mach und es die Gesundheit zulässt.“ In den vergangenen zwei Jahren war der Osterberg wegen Corona ausgefallen. Im Jahr 2013 wurde er wegen Wintereinbruchs verschoben. 

 

 


Anzeigen


Kommentar schreiben

Kommentare: 0