Aus Burg berichtet Falk Heidel
Mehr als 300 Sportler absolvierten am Sonntag den 15. Rolandlauf auf drei Distanzen zwischen zwei und zehn Kilometern: „Angesichts der Tatsache, dass es am Wochenende zwei große Laufsport-Events in Magdeburg und Berlin gab, sind wir mit der Resonanz sehr zufrieden“, sagte Gerald Schmidt von den Ihleläufern. Seine Laufgruppe ist traditionell gemeinsamer Gastgeber mit dem Burger Roland-Gymnasium. Immerhin: Von den 800 Schülern des Gymnasiums waren knapp 200 am Start - in der Mehrzahl auf der 2000-Meter-Strecke, die Mara Simon vom SC Magdeburg als Schnellste in 7:33 Minuten absolvierte. Schnellster Roland-Gymnasiast war Simon Gürsch, der 17 Sekunden später ins Ziel kam.
Für die Biederitzer Familie Simon sollte es nicht der einzige Rolandpokal sein: Auch Mutter Anja (startet ebenfalls für den SC Magdeburg) ist Gesamtsiegerin auf ihrer Strecke. Sie sprintete die 6,8 Kilometer als schnellste Frau in gut 31 Minuten. „Der Laufsport ist für mich der perfekte Ausgleich zum Bürojob“, sagte die Biederitzerin bei der Siegerehrung. Doch gemeinsam mit ihrer Tochter trainiert sie nicht: „Nein, Mara ist viel zu schnell für mich.“ Die 13-jährige Mara sieht ihre sportliche Zukunft auf den Mittelstrecken zwischen 1500 und 5000 Metern.
Eine ähnliche Konstellation gibt es bei der Familie Kunz aus Gerwisch. Während Vater Carsten die 10,5 Kilometer in starken 49:10 Minuten (Platz 15) absolvierte, gewann Junior Adrian die 6,8 Kilometer mit riesigem Abstand zu den Platzierten. Als Zweiter kam der Wolmirstedter Bruce Knorr knapp fünf Minuten später ins Ziel. Nachdem er keinen Bock mehr auf Fußball hatte, trainiert Adrian erst seit anderthalb Jahren beim PSV Burg. Wie Mara Simon sieht auch er seine Zukunft auf den Mittelstrecken. Und wie bei den Simons trainieren auch Vater und Sohn Kunz nicht gemeinsam - gleiches Argument: „Adrian ist zu schnell für mich“, sagte Vater Carsten.
Aber Familiensport geht auch gemeinsam. Ein Beispiel dafür sind Theresa und Cornelia Dreher, die als Mutter-Tochter-Gespann auf der 6,8-Nordic-Walking-Distanz unterwegs waren. Eigentlich wollte Theresa mit einer Freundin auf die Laufstrecke. Als die Freundin absagte, war die Mutti quasi Theresas zweite Wahl. Unterdessen lief Vater Thomas (der Schulleiter des Gymnasiums) gemeinsam mit Burgs Bürgermeister Philipp Stark die 6,8 Kilometer: „Unser Ziel ist es, ins Ziel zu kommen - möglichst nicht als Schlusslichter“, sagte Thomas Dreher vor dem Start. Hat geklappt, beide landeten im Mittelfeld der 80 Teilnehmer. Immerhin belegte Stark bei seiner Rolandlauf-Premiere Platz zwei in seiner Altersklasse M30. Zuvor gab er den Startschuss für die Teilnehmer des 2000-Meter-Laufs, während Thomas Dreher die Sportler auf die zehn Kilometer-Strecke schickte. Den Startschuss für die 6,8 Kilometer gab Norbert Dierkes vom Vorstand der Sparkasse MagdeBurg. Er sagte direkt danach: „Wir unterstützen solche Wettkämpfe sehr gern, weil sie einen Anreiz auch für junge Menschen bieten, die noch nicht regelmäßig sportlich aktiv sind.“ Aus diesem Zitat ist eine Wette zwischen Sparkasse und Roland-Gymnasium entstanden: Wetten, dass ihr es nicht schafft, im nächsten Jahr beim Rolandlauf 250 Schüler an den Start zu bringen! Top, die Wette gilt.
Unterdessen gewann Favorit Yves Löbel aus Niederndodeleben die 10 Kilometer vor Sebastian Anselm aus Burg: Letzterer hatte sich erst am Morgen für einen Start beim Rolandlauf entschieden. Auf den Plätzen folgen Danny Behrend (Roßlau), Enrico Ebert (SC Demker), Ingo Starke aus Burg, der Hallenser Andreas Plier und Guido Ahlert, der nach längerer Pause wieder Mitglied der Burger Ihleläufer ist. Schnellste Dame war Daniela Herbst aus Rogätz vor Kim Buhtz und Anja Heling (beide von den Parchener Laufsocken).
Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report
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