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Wie eine Siegerin vom Virus infiziert wurde

Aus Parchen berichtet Falk Heidel

 

Mehr als 200 Sportler haben die fünf Strecken des Parchener Fienercross bei traumhaften Bedingungen in Angriff genommen. Auf den Feld- und Waldwegen am Rande des Fieners waren die Starterfelder bunt gemischt von Anfänger bis Ambitioniert - von Kind bis Großmutter - von zurückhaltend bis prominent. Der fünfte Parchener Fienercross erzählt die Geschichten von den Streckensiegern. Unter anderem gewann Paul Weinmann den Halbmarathon in 1:21 Stunden deutlich vor dem Vorjahressieger Enrico Ebert vom SC Demker. Ebenso wie Weinmann startet Damensiegerin Marion Wagner für den LTV Genthin. Doch im Gegensatz zu ihm steht sie selten auf dem obersten Treppchen und genoss entsprechend den Moment der Auszeichnung auf der Bühne der Klapperhalle bei ausgezeichneter Stimmung. Keine Überraschung war auch der Erfolg von Yves Löbel aus Niederndodeleben über 11,5 Kilometer: "Ich war das erste Mal hier am Start und habe Strecke und Organisation als sehr angenehm empfunden."

Nordica Kühne und Gabriele Kostka zeichnen die besten Teilnehmer des Kinderlaufs aus. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
Nordica Kühne und Gabriele Kostka zeichnen die besten Teilnehmer des Kinderlaufs aus. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

Viel spannender sind jedoch die Geschichten am Rande des Wettkampfs.

Zum Beispiel Klaus Randel: Der fast 78-jährige Burger hat eine schwere Krankheit überstanden und sofort danach wieder mit dem Laufsport begonnen: "Ich brauche die Bewegung." Die 6,3-Kilometer-Strecke absolvierte er in weniger als eine eine Stunde.

Zum Beispiel Lothar Finzelberg: Auch der ehemalige Landrat des Jerichower Landes hat eine schwere Erkrankung überwunden. Schon immer war er sportlich unterwegs - in der Vergangenheit mehr auf dem Rennrad als in Laufschuhen. Beim Fienercross schaffte er sogar den Sprung aufs Podest: Platz zwei über 6,3 Kilometer in seiner Altersklasse M65.

Zum Beispiel Mayra Günter: Die achtjährige Sprinterin aus Tangermünde flitzte zunächst beim Kinderlauf als schnellste von 52 Startern über die Ziellinie. Dafür gab es einen Pokal und ein Geschenk von der Volksbank Jerichower Land. Anschließend marschierte Mayra zum Zeitmess-Wagen von Bernd Ebert, um sich ihren Pokal der Altersklassensiegerin des Elbe-Ohre-Cups abzuholen. Mutti und Vati waren mächtig stolz an der Strecke, schließlich hat sie den Jahrestitel bereits zum dritten Mal gewonnen und darf den Wanderpokal nun behalten."

Zum Beispiel Anja Simon: Die Läuferin vom SC Magdeburg war unterwegs falsch abgebogen und hatte sich mächtig geärgert: "Verdammt, ich war sehr gut unterwegs." Aber so ist der Sport! Bei der Siegerehrung war die erste Wut verzogen - Platz drei über 11,5 Kilometer ist aller Ehren wert.

Zum Beispiel Janine Haeweker: Die junge Frau von Lok Oschersleben war bereits vor Jahresfrist beim Fienerlauf zu Gast - allerdings nur als Zuschauerin: "Ich habe meine Kinder angefeuert." Dabei hat sie sich mit dem Laufvirus infiziert. Wenig später startete sie ins Training mit dem Höhepunkt zum diesjährigen Fienercross: Sie war die schnellste Frau auf der 6,3-Kilometer-Strecke. Wahnsinn! Bei den Männern siegte Hannes Herrmann. Der Burger startet in diesem Jahr erstmal für den SC Magdeburg. Sein ehemaliger Trainer Holger Müller: "Dort hat er ideale Bedingungen. Wir werden noch viel von ihm hören."

Zum Beispiel Gerlind und André Bruschek: Die Laufsport-Antreiber des SV Angern hatten ein Dutzend Vereinsmitglieder nach Parchen mitgebracht und damit gute Aussichten auf den Heidel-Event-Cup für das stärkste Team. Allerdings: "Wir müssen noch einige Sportler aus der Corona-Starre holen." Gelingen soll dies bei einem Trainings-Camp in Arendsee. Mit dem Team-Erfolg hat es nicht ganz geklappt - der SV Germania Tangerhütte hat sich mal wieder als unschlagbar erwiesen. Die Germanen um Danny Kupferschmidt waren mit 26 Sportlern nach Parchen gekommen, darunter sechs Altersklassensieger. Diesen Cup gibt es erst seit zwei Jahren - und immer hieß der Sieger SV Germania.

 

Heidel-Event-Cup

 

1. SV Germania Tangerhütte (859 Punkte)

2. SV Angern (483)

3. SV Chemie Genthin/Kanu (428)

4. Parchener Laufsocken (418)

5. Wunsch-Team (314)

6. LTV Genthin (273)

7. HSV Medizin Magdeburg (263)

8. Tangermünder LV (180)

9. Lok Oschersleben (164)

10. Tangermünder Elbdeichmarathon (163)

11. SC Magdeburg (156)

12. Jimmys Lauftreff (147)

13. Die Kernigen Altmärker (137)

14. PSV Burg (113)

15. Team Laufkraft JL (113)

16. Viele liebe Grüße! 1991 Magdeburg (112)

17. Kali Wolmirstedt (102)

18. SV Friedensweiler (76)

19. Triathlon Team Ferchland (76)

20. Sülzetaler Mini-Marathonis (67)

21. LG Ihleläufer Burg (62)

22. PSV Bernburg (33)

 

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