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Sportpferd Zwiety ist nach 21 Jahren in Wahlitz zurück

Aus Wahlitz berichtet Falk Heidel

 

100 Jahre alt ist der Reiterverein Wahlitz. Die 60 Vereinsmitglieder um Vorsitzenden Michael Kauert waren am Wochenende Gastgeber des Jubiläumsturniers auf dem Turnierplatz unter den Eichen mit 31 Prüfungen aus den Bereichen Spring- und Fahrsport. Die zahlreichen Zuschauer erlebten drei Tage lang hochklassigen und teilweise spannenden Wettkampfsport mit mehr als 600 Starts. Zum Beispiel den Großen Preis mit Siegerrunde am Sonntag. Das M**-Springen gewann Maximilian Schäfer vom benachbarten RV Königsborn auf For Ever vor Christof Kauert von Union Schönebeck. Nur die beiden Springreiten blieben in der Siegerrunde fehlerfrei - im Gegensatz zu den drei nächstplatzierten Ihleburgern Hendrik und Dirk Holländer sowie Steffen Buchheim, der sich gleich mit zwei Pferden für die Siegerrunde qualifizierte. Er sagte nach dem Finale am Sonntag: „Wir hatten hier in Wahlitz perfekte Bedingungen. Die Plätze waren die ganze Zeit in sehr gutem Zustand.“

Maria Deutschmann in Wahlitz auf Sabucco. Foto: Alpha-Report
Maria Deutschmann in Wahlitz auf Sabucco. Foto: Alpha-Report

Unterdessen überreichte Vereinschef Andreas Kauert dem Gewinner einen 350-Euro-Scheck und eine Siegerdecke, gestiftet von Landrat Steffen Burchhardt. Einen Preis für die beste Amazone bekam Maria Deutschmann vom RV Eichberg Schlagenthin. Sie war im ersten Umlauf auf Sabucco ebenfalls auf bestem Weg in die Siegerrunde - doch die letzten beiden Stangen fielen. Ihre große Stunde hatte Maria Deutschmann tags zuvor beim finalen Zwei-Phasen-M*-Springen. Im Sattel von Sabucco gewann sie das spannende Springen mit einer halben Sekunde Vorsprung auf Lutz Besecke (RV Ziepel) und Hendrik Holländer. In den vergangenen Jahren hatte Vater Ralf Deutschmann das jetzt 14-jährige Deutsche Sportpferd sehr erfolgreich geritten. Qualifiziert hatten sich beide zweimal für die deutschen Amateurmeisterschaften. In Dagobertshausen 2018 belegten beide Platz 15, schafften im finalen S***-Springen unter der deutschen Elite den Sprung ins Stechen. Ralf Deutschmann hatte Sabucco vor vier Jahren von Maria übernommen: „Mir fehlte damals wegen der Familienplanung die Zeit.“ In dieser Saison gab es den Rücktausch. Mit 68 Jahren will Deutschmann Senior nicht aufhören, aber etwas ruhiger treten. In Wahlitz war er Coach und Begleiter seiner Tochter. Zu DDR-Zeiten gewann er nationale Meisterschaften, ritt bei Nationenpreisen mit, siegte 1979 sogar in Bratislava.

Eine Schleife von Christin Schlubeck für Christian Bodewei. Foto: Alpha-Report
Eine Schleife von Christin Schlubeck für Christian Bodewei. Foto: Alpha-Report

Stichwort Tradition: Wahlitz gehört in Sachsen-Anhalt zu den Fahrsport-Hochburgen. Entsprechend sind die Wettkämpfe aus den Bereichen Ein- und Zweispänner für Pferde und Ponys auf den drei Anlagen gewichtet. „Wir hatten in diesem Jahr eine deutlich kürzere Turniervorbereitung. Wettkampfstätten und Equipment mussten in Rekordzeit hergerichtet werden“, erzählt Stefan Dame. Ausgetragen wurden die Prüfungen auf dem Dressurplatz und dem Wahlitzer Gelände. Höhepunkt war das Zwei-Phasen-Hindernisfahren für Einspänner am Sonntag auf dem Turnierplatz. Hier gab es einen Doppelerfolg für Michael Kauert von Union Schönebeck vor dem drittplatzierten Christian Bodewei vom RFV Badeborn im Harz. Stefan Dame sicherte sich zwei vierte Plätze in der Zweispänner-Kombiprüfung sowie im Geländefahren und Bronze im Zwei-Phasen-Hindernisfahren. Zu den erfolgreichsten Fahrsportlern gehören auch Michael Kolata (Schönebeck), Antje Faber (Sehlis), Mandy Bochnia (Pony Power), Stefan Marcinkowski (Derenburg), Joachim Buhtz (Königsborn) und Frank Euen vom RFV Roland Buch.

Siegerscheck von Andreas Kauert für Maximilian Schäfer. Foto: Alpha-Report
Siegerscheck von Andreas Kauert für Maximilian Schäfer. Foto: Alpha-Report

Mehrere Springreiter kehrten mit zwei goldenen Schleifen aus Wahlitz heim. Maximilian Schäfer gewann außer dem Großen Preis auch ein L-Jokerspringen. Zweifachsieger sind auch Joan Wecke (Pietzpuhl) und Annett Lippelt vom RV Königsborn. Drei Siegerschleifen erkämpfte sich Christina Röll vom Wörmlitzer SV in Prüfungen aus den Bereichen L und A.

Mit seinen fast 80 Jahren ist Paul Rulff das dienstälteste Mitglied des RV Wahlitz. Sein Turnierfazit: „Wir haben ein gutes Wochenende erlebt, alle sind gesund durch die Wettkämpfe gekommen.“ Traditionell befestigt er zu den Turnieren die 100 Jahre alte Vereins-Standarte am Richterturm. Gefreut hat sich der Altmeister über etliche Platzierungen der jungen Vereinsmitglieder. Dazu gehören Paul Fleischer, Severine Horst, Pia Rulff, Sophie Kelm und Annemarie Dame.

Führzügel-Siegerin Cleo Neumann mit Mama Frauke auf Zwiety. Das Sportpferd wurde vor 28 Jahren in Wahlitz geboren.
Führzügel-Siegerin Cleo Neumann mit Mama Frauke auf Zwiety. Das Sportpferd wurde vor 28 Jahren in Wahlitz geboren.

Die Reitsport-Zukunft sahen die Zuschauer beim Führzügel-Wettbewerb am Sonntag. Hier freuten sich die Gastgeber über Platz fünf für Andreas Christian Sieberling vom RV Wahlitz. Siegerin ist die siebenjährige Cleo Neumann vom RFTV Osterweddingen. Interessant ist die Geschichte ihres Pferdes „Zwiety“, das vor 28 Jahren in Wahlitz bei Reinhard Dame geboren wurde. Cleos Mama Frauke hatte das Deutsche Sportpferd 1998 in Wahlitz gekauft und dann auch geritten. Seit 2000 steht es auf dem Reiterhof von Anja Kötz-Körber in Osterweddingen. Züchter Reinhard Dame sagte nach dem Wettkampf: „Natürlich erkenne ich mein Pferd wieder. Gut zu wissen, dass es in all den Jahren gut behandelt wurde.“ Die Neumanns wohnen in Magdeburg und sind in ihrer Freizeit zweigleisig unterwegs - Laufsport und Reiten. Für Cleo steht allerdings fest: „Reiten mag ich lieber!“

 

Stimmen zum Wahlitzer Turnier

Vereinsvorsitzender Andreas Kauert: Dank unserer Mitglieder, der Helfer, Sponsoren und der Feuerwehr haben wir ein sehr harmonisches Turnier erlebt. Im Gegensatz zu früheren Turnieren haben wir auf Dressur-Prüfungen verzichtet, damit der zeitliche Druck nicht zu hoch wird. Wegen Corona waren die Vorbereitungen nicht ganz einfach. Wir mussten Entscheidungen fällen, die nicht von allen mitgetragen wurden. Am Ende hat sich aber unser Konzept als richtig erwiesen. 

 

Landrat Steffen Burchhardt: Ich habe mich für den Reitsport und die Besucher gefreut, dass wieder ein Stück Normalität zurück kehrt und wir das Fest unbeschwert genießen konnten. Die Reiter, aber auch einige andere aus der Ortschaft Wahlitz, haben wieder viel Zeit investiert und ein tolles Wochenende voller Reitsport bei besten Bedingungen organisiert. Mein Dank geht an die vielen stillen Unterstützer im Hintergrund inklusive der Sponsoren, die das überhaupt möglich machen. Vor allem aber an diejenigen, die die Hauptverantwortung über lange Jahre tragen: Ortsbürgermeister Reinhard Dame und Vereinsvorsitzender Andreas Kauert. Der Reitsport hat eine lange Tradition im Jerichower Land und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Aus Anlass des Jubiläums habe ich dem Verein eine Pferdedecke mit dem Wappen des Landkreises als Ehrenpreis überreicht. Es war eine schöne Atmosphäre.

 


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