Aus Hohenseeden berichtet Falk Heidel
So aufgeregt wie ein junges Reh hüpft das kleine Stutfohlen über den Parcours vor dem Richterturm des Hohenseedener Reitplatzes. Das Jungtier aus der Zucht von Maik Stranz aus Paplitz hört auf den Namen Catness. Landesverbands-Zuchtleiterin Antje Lembke attestiert dem Fohlen eine „gute Bemuskelung sowie eine Verbesserung im Typ gegenüber der Mutter“. Kleiner Mangel: „Im Moment ist das Tier noch ein wenig überbaut, verfügt jedoch über einen ordentlichen Galopp.“ Gemeinsam mit Hartmut Petschmann vom Kreisvorstand sowie Zuchtrichter-Anwärterin Hanna Egler quittierte Antje Lembke den Auftritt von Catness bei der Fohlenschau 2021 des Pferdezuchtvereins Jerichower Land mit der Gesamtnote 23,5.
Die Richter werten in drei Kategorien: Typ, Bewegung und Exterieur, also die äußere Erscheinung mit Körperbau und Gliedmaßen. Mit dreimal acht Punkten käme ein Tier auf 24 Zähler, wäre dann ein Prämienfohlen. Gelungen ist dies bei einem kleinen Hengst aus der Zucht von Hartmut Holländer aus Parchau, den der Ihleburger Vereinsvorsitzende Hendrik Holländer präsentierte. Sein Fokus liegt eher auf die sportliche Anlage des Jungtiers: „Das Sprungtalent ist deutlich erkennbar“, sagt Holländer, der zu den erfolgreichsten Springreitern des Jerichower Landes gehört. Die Schwester des Hengstfohlens hat bereits Springprüfungen bis zur Schweren Klasse absolviert. Also beste Prognosen für den jüngsten Vertreter im Holländer-Stall.
24,5 Punkte erhielt ein Stutfohlen namens Kassandra P aus der Zucht von Dirk Pfennighaus aus Dretzel, der mit der Wertung sehr zufrieden war: „Das Tier wird keinen Schönheitspreis gewinnen, aber bei der sportlichen Veranlagung stimmen die Werte.“ Dieser Trend ist auch Zuchtrichterin Antje Lembke aufgefallen: „An der Qualität der Fohlen kann man deutlich ablesen, dass wir uns im Jerichower Land befinden, einer Hochburg des Reitsports in Sachsen-Anhalt.“
Insgesamt begutachteten die Zuchtrichter 30 Fohlen. Nur zwei Stuten (beide von Corinna Stein aus Genthin) waren für die Stutbuchaufnahme gemeldet. Reinhardt Dame aus Wahlitz hatte zwei Fohlen nachgemeldet, die Annemarie Dame durch den Parcours führte. Beide wurden mit 24,5 beziehungsweise 25 Punkten sehr hoch bewertet. Eines der Fohlen bekam seinen Namen spontan am Richterturm in Hohenseeden - Cookie.
Eine Wertung ab 25 Punkten ist die Schwelle zum Prädikat „Championatsfohlen“. Die Fohlen von sieben Züchtern haben diese Wertung erhalten und sind damit automatisch für die nächste Stufe auf Landesebene qualifiziert. Die Tageshöchstnote (26) erhielt ein Stutfohlen aus der Zucht von Gerald Windisch aus Büden, er ist der Vereinsvorsitzendes des RV Königsborn. 25,5 Zähler bekamen die Fohlen von Susann Gansel (Karow) und Doreen Fricke aus Dörnitz. Letztere erhielt als Siegerin bei den Ponys eine kleine Prämie vom Kreisverband aus den Händen von Hartmut Petschmann sowie einen Korb mit frischem Spargel aus Hohenseeden, überreicht von Dorthe Holzschuh. „Prima, da gibt es heute noch eine deftige Spargelsuppe“, sagte Doreen Fricke, die ihr Shetland-Pony den Namen Euphoria vom Regenbogen gegeben hat. Sie sagte: „Es ist das 15. Pony ihrer 22-jährigen Mutter. Das werden wir definitiv nicht weggeben.“
Als Vorsitzende des gastgebenden Reitsportvereins hatte Dorthe Holzschuh das Event mit ihrem Team wiederum sehr liebevoll vorbereitet. Petschmann: „Wie fühlen uns hier in Hohenseeden seit vielen Jahren sehr gut aufgehoben.“
Über das Prädikat Championatfohlen freuen sich außer Reinhardt Dame auch noch die Züchter Sabrina Wirtz (Schmetzdorf), Christian Walter (Genthin) und Hartmut Petschmann aus Lostau.
Unterdessen haben Norma und Maik Stranz die kleine Stute Catness und Mutter Caramie auf den Hänger verladen und sich auf den Weg nach Paplitz gemacht. Dort hatte das Ehepaar den alten Reitsportverein im Dorf vor einigen Jahren wiederbelebt - jetzt als Reitsport-Abteilung des Sportclubs Paplitz. Dieser Abteilung gehören 15 Mitglieder an. Mit Lilli Pietsch, Sarah Krüger, Jolina und Samia Schönefeldt sowie Norma Stranz gibt es immerhin fünf aktive Turnierreiterinnen. Maik Stranz fühlt sich indes in der Kategorie Cheforganisator besser aufgehoben. Und mit dem dreijährigen Nick Stranz klopft bereits die nächste Reitsport-Generation an die Stalltür.
Das Fohlen Catness gehört zu den Nachkommen von Vererber „Comme il faut NRW“ aus der Zucht von Ludger Beerbaum. Unter dem Sattel von Marcus Ehning brillierte er mit diversen Platzierungen und Siegen in Großen Preisen. Höhepunkt war für „Comme il faut“ die Europameisterschaft in Rotterdam 2019 als Vizeeuropameister mit der Mannschaft und als Fünfter in der Einzelwertung. Seine Kinder, die überwiegend vom Vater geprägt sind, setzen diese Tradition in beeindruckender Weise fort. Vielleicht auch bald in Paplitz.
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