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Wahlitzer Reitsport-Traditionen seit 1921

Der Reiterverein Wahlitz 1921 feiert dieses Jahr 100-jähriges Jubiläum. Ein perfekter Anlass, um auf die Geschichte des Vereins zu blicken. So fing alles an: Um das gesellige Leben im Dorf zu bereichern, gründeten Bauern und Handwerker des Ortes den Reiterverein Wahlitz. Später wurde eine Standarte angefertigt, die sich noch heute im Besitz des Vereins befindet. Gründungsmitglieder sind Willi Bode, Willi Klabe, Paul Malchau, Gustav Wolter, Paul Rulff sen. und Erich Rulff. 

Zu den ersten Veranstaltungen des Vereins zählten Ringreiten, Geschicklichkeitsreiten sowie Trabrennen für schwere Pferde. Urkunden aus dieser Zeit sind noch erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Reitsport in der Region weiter, wobei vorwiegend Ringreiten in Wahlitz und Pechau angeboten wurden. Im Jahr 1951 wurde der BSG Traktor Wahlitz, Sektion Pferdesport, gegründet. Der Verein entwickelte sich in Richtung Turniersport. Jedoch wird das Ringreiten als Tradition gewahrt und bis heute durchgeführt. Im Jahr 1956 fand das erste Reitturnier auf einer Wiese statt. Zu den damaligen Prüfungen gehörten Springreiten, Dressurreiten und das übliche Abteilungsreiten. Gleichzeitig begannen die Reiter des Vereins auch Turniere in Möckern, Schermen, Wörmlitz, Lostau und Burg zu besuchen.  Im Jahr 1958/1959 wurde die Sektion der damaligen GST (Gesellschaft für Sport und Technik) angegliedert.  

Ab 1959 wurde im Parkgelände des ehemaligen Gutshofes (heutiges Pflegeheim) ein Turnierplatz angelegt. Bei der Herrichtung musste viel Kraft und Zeit investiert werden, da es sich bei dem Gelände um ein Sumpfgebiet handelte. Die Auffüllung des Geländes mit Erde wurde mühselig mit den Pferden durchgeführt und die erste Umrandung des Reitplatzes aus Robinien und Kabeln angelegt. Die Pferdesportler der damaligen Zeit betitelten den Reiterverein Wahlitz als „Klein Aachen“ aufgrund des schönen Baumbestandes an Eichen. Das erste Turnier auf dem neuen Platz wurde 1964 veranstaltet. Gleichzeitig konnte der erste Richterturm im Kreis Burg in Betrieb genommen werden. Hierzu wurde ein alter Eisenbahnwagen umgebaut. In den Jahren 1974 bis 1975 wurde der heutige Richterturm in Eigenleistung und mit Unterstützung der LPG Gommern gebaut. Da sich auf dem Gelände des heutigen Reitplatzes ein ehemaliger Teich des Gutshofes befand, musste dieser mit Hilfe der LPG Gommern und der PGH Biederitz zugeschüttet werden, wobei ca. 4.000 Kubikmeter Erde bewältigt wurden. Anfang 1980 wurde der Vereinspferdestall mit sechs Ständen und drei Boxen errichtet. Im Jahr 1991 trennte sich die Sektion Pferdesport von der BSG Traktor Wahlitz und führt seither den alten Namen Reiterverein Wahlitz 1921. Als damaliger Vorsitzender und Stellvertreter fungierten Paul Rulff jun. und Horst Wolter. Diese wurden dann von Andreas Kauert und Reinhard Dame abgelöst, welche die Geschicke des Vereins bis heute lenken. Bis zur heutigen Zeit wurde der Reitplatz immer wieder verändert, um beste Bedingungen für den Turniersport zu schaffen. Zu den jüngsten Investitionen gehörten eine neue Reitplatzumrandung, Dacherneuerungen, Treppen auf den Wall sowie der Bau zweier Garagen. Ohne Unterstützung sind solche steten Investitionen für einen Verein natürlich nicht möglich – daher gilt an dieser Stelle unser Dank den langjährigen Unterstützern wie die Stadt Gommern, dem Ortschaftsrat der Gemeinde Wahlitz, dem Landwirtschaftsbetrieb Andreas Kauert, dem Schüttgutvertrieb und Baustellenlogistiker Dirk Kelm sowie dem Reiterhof der Familie Dame, welche stellvertretend für viele weitere Förderer zu nennen sind.

Parallel zum Reitplatz wurde auch der Turniersport ausgebaut. Mitte der 1960er Jahre wurde der Fahrsport für Zwei- und Vierspänner ins Leben gerufen. Die ersten Fahrer des Vereins waren Rudolf Kauert und Martin Fricke. Mit einem Start zu den DDR Meisterschaften 1967 für Vierspänner in Zerbst hat sich die Arbeit für die Fahrsportler Rudolf Kauert als Fahrer sowie Paul Rulff jun. und Martin Fricke als Beifahrer erstmals ausgezahlt. Weitere erfolgreiche Teilnehmer bis Kreis- und Bezirksmeisterschaften der 1960er Jahre waren Paul Rulff jun., Hans-Jürgen Horst, Günter Müller und Horst Wolter. Bis zum Jahr 1989 gab es in Wahlitz alle zwei Jahre ein Bezirkswertungsturnier in den Bereichen Springen, Dressur und Fahren. Dazu wurde ein separater Dressurplatz sowie für die Fahrprüfungen im Wahlitzer Wald mehrere Hindernisanlagen gebaut. In den Jahren 1978/1979 konnte sich Michael Kauert mit seinem Pferd Juliano (im Besitz seines Vaters Rudolf Kauert) für die Jugend DDR Meisterschaften in Dressurreiten qualifizieren. In den darauffolgenden Jahren qualifizierte sich Michael Kauert mit dem Pferd Sylke II  (im Besitz von seinem damaligen Lehrausbilder als Schmied Paul Rulff jun.) insgesamt dreimal für die Jugend DDR Meisterschaften im Springen und konnte gute Platzierungen erzielen. Mitte der 1970er Jahre bis 1986 wurde erfolgreich eine Voltigiergruppe  mit 20 Kindern aufgebaut. Neben dem Turniersport nahmen die Vereinsmitglieder an Fuchsjagden teil und veranstalteten auch selbst einige. Weitere traditionelle Höhepunkte unter den Pferdesportlern war die Begleitung durch Zwei-, Vier- oder Sechsspänner bei Hochzeiten und Jubiläen. Zur 1000 Jahr Feier der Gemeinde Wahlitz war der Reiterverein beim Festumzug mitvertreten und zeigte Auszüge aus den unterschiedlichen reiterlichen Epochen.

Seit 1990 wird jährlich ein Reitturnier veranstaltet, worunter auch Kreis- und Landesmeisterschaften waren. Viele Reiter und Fahrer haben seither den Reiterverein Wahlitz erfolgreich vertreten. Zu den Kreismeistern ab den 1990er Jahren zählen im Springen, in der Dressur und im Fahren Andreas Kauert, Reinhard Dame, Stefan Dame, Alexander Dame, Annemarie Dame, Sophie Kelm, Carolin Wolter und Pia Rulff. Im Jahr 2020 konnte sich Paul Fleischer für die Deutschen Amateur Meisterschaften im Springen auf Klasse S-Niveau in Münster qualifizieren und erreichte das Finale am Sonntag.

Der Verein hatte wiederholt mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen. Beim Hochwasser im August 2002 stand der Reitplatz mit sämtlichen Gebäuden 1,20 m unter Wasser. Im Jahr 2017 wurde der Reitverein erneut von einer Naturkatastrophe heimgesucht. Die Vorbereitungen für das am nächsten Tag beginnende Turnier waren abgeschlossen, als ein Unwetter mit Orkanböen ausbrach. Auf dem Springplatz wurden mehrere gewaltige Eichen entwurzelt, welche die bereits aufgebauten Sprünge unter sich begruben. Auch die Fahrhindernisse im Wald sowie das Toilettenhäuschen und die Verkaufsbude wurden beschädigt. Insgesamt wurden bei dem Sturm 24 Bäume entwurzelt. Das bevorstehende Turnier musste abgesagt werden. Jedoch zeigen solche Ereignisse, was einen Verein erst 100 Jahre alt werden lässt – der Zusammenhalt der Mitglieder. Bereits am Tag nach dem Sturm trafen sich alle Vereinsmitglieder, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und viele freiwillige Helfer und beseitigten die ersten Sturmschäden. 

Neben dem jährlichen Turnier im Sommer veranstaltet der Verein außerdem einen Reitertag im Frühjahr sowie das Ringreiten am 1. Mai. Im Oktober findet seit über 20 Jahren der jährliche Orientierungsritt unter Leitung der Familie Levin statt. Den Abschluss des Jahres bildet dann stets eine Märchenaufführung zur Adventszeit unter Mitwirkung des Kindergartens des Ortes in der Reithalle des Reiterhofes Dame. Es ist schön zu sehen, wie ein Sportverein nicht nur zum Selbstzweck besteht, sondern auch eine Ortschaft durch Veranstaltungen und Angebote bereichern kann.

Der Reiterverein Wahlitz möchte sich zum Abschluss bei allen Helfern, Sponsoren und Vereinsmitgliedern für die langjährige Unterstützung rund um das Vereinsleben und den Veranstaltungen rechtherzlich bedanken. Wir freuen uns darauf auch zukünftig noch ein paar Seiten Vereinsgeschichte schreiben zu können, wobei nunmehr bereits die fünfte Generation seit der Gründung über den Reitplatz läuft.

Das diesjährige Turnier ist vom 25. bis 27. Juni geplant.

 

 

Zeitmessung, Beschallung und Anzeigetafel

  1. Zeitmessung
  2. Musik und Beschallung
  3. Große LED-Wand als Anzeigetafel

 

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