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Doppelter Ihleburger beim Reitturnier in Mützel

Aus Mützel berichtet Falk Heidel

 

Keine Siegerschleifen, kein Händeschütteln: Das Reitturnier in Mützel bot stattdessen volle Teilnehmerlisten und hochwertigen Sport in den 18 Springpferde- und Dressurprüfungen. Turnierverwalterin Heide Hame registrierte 580 Nennen. Das Publikum konnte an den beiden Turniertagen gut 230 Sportler „bei der Arbeit“ beobachten, die mehr als 250 Pferde mit nach Mützel gebracht hatten – allesamt bewertet von den Preisrichtern Frank Diener, Bernd Horn, Renate Hafenrichter, Vera Beschnidt und Steffen Schubert. „Mützel bietet eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich bin hier zum fünften Mal im Einsatz“, sagte Renate Hafenmeister am Turniersonntag.

Dirk Holländer vom RV Ihleburg ist auf Miesje der Gewinner des Großen Preises von Mützel. Die spannende Siegerrunde des M*-Springens eröffnete der Colbitzer Heino Kraemer mit einer schnellen, fehlerfreien Runde. Noch spritziger war Andreas Pasewald (Blau-Weiß Neuenhofe) unterwegs, die Zeit hätte zur Führung gereicht, doch ein Abwurf am vorletzten Hindernis ließ die Siegträume platzen. Ähnlich Erik Welling aus Schönhausen, dem das letzte Hindernis zum Verhängnis wurde. Nachdem Lutz Besecke aus Ziepel zweimal patzte, holte sich Holländer mit einer Nullrunde und deutlich bester Zeit das Preisgeld.

Sein Teamkollege Steffen Buchheim gewann auf Laverik das finale M*-Springen am Sonnabend gemeinsam mit  Rainer Mankiewicz (Radegast), der exakt die selbe Zeit für den Parcours brauchte. Dritter wurde Michel Jöde vom RFZV Ohretal. 

Ansonsten waren es wieder eine ganze Reihe junger Sportler, die mit ihren Leistungen für reichlich Applaus sorgten. Unter anderem trifft das auf Marie-Luise Ernst von der RSG Uelzener Land zu. Zunächst gewann die 24 Jahre alte Gardelegenerin im Sattel von Inliner (13-jähriger Hannoveraner) ein L*-Springen vor Gerald Golze, Heino Kraemer und Juliane Nyenhuis. Sehr gut unterwegs war sie im M*-Springen am Sonnabend im Sattel von Carlo mit einer fehlerfreien Runde und Platz vier. Über ihr erstes Gastspiel in Mützel sagt sie: „Die Veranstalter sorgen für sehr gute Bedingungen für Pferd und Reiter.  Marie-Luise Ernst arbeitet als Bereiterin im Zucht- und Ausbildungsstall Mewes in Gardelegen. Sie ist in Springreiten, Dressur und der Vielseitigkeit sehr erfolgreich unterwegs. Einen Beweis lieferte sie am Sonntag bei der Reitpferdeprüfung. Gesattelt hatte sie mit Senorita du Soir ein vierjähriges Deutsches Sportpferd. Die Richter Bernd Horn und Vera Beschnidt bewerteten ihren Auftritt mit der höchsten Note der Konkurrenz – 8,2.


Heino Kraemer aus Colbitz. Foto: Alpha-Report
Heino Kraemer aus Colbitz. Foto: Alpha-Report

Zufrieden war Kathrin Schuldt in dieser Prüfung mit dem Auftritt im Sattel von Cody. Für das vierjährige deutsche Sportpferd war es der erste Wettkampfauftritt überhaupt, der mit der Note 7,0 bewertet wurde. Einen perfekten Start für den gastgebenden Reitverein lieferte ihre Tochter Annemieke (20) auf Descarado S mit Rang drei im Springpferde-A und einer weiteren Platzierung im Stilspringen. Descarado ist spanisch und heißt Lümmel. Annemieke Schuldt hat das fünfjährige deutsche Sportpferd im vergangenen August selbst angeritten. Die ersten beiden Wettkämpfe absolvierte Descarado in Calvörde und Wörmlitz mit kleinen Fehlern. Beim Heimturnier in Mützel harmonierten Reiterin und Pferd: „Das war schon eine sehr gute Runde“, sagte Annemieke Schuldt: „Im nächsten Jahr wollen wir ins Springpferde-L.“

Mit einem jungen Pferd ist Carmen Stieger vom RV Jerichow/Steinitz nach Mützel gekommen. Capitania schickt sich an, Nachfolgerin des langjähriges Erfolgspferdes La Luna zu werden. Die Stute hat im vergangenen Jahr gefohlt und genießt mit jetzt 16 Jahren ihren Ruhestand auf der Koppel. Für das fünfjährige Deutsche Sportpferd steht noch nicht fest, in welche Richtung ihre Zukunft geht – Dressur oder Spingreiten: „Momentan absolvieren wir beides. Mit der Entscheidung werden wir uns Zeit lassen.“ 

Der gastgebende RV Preußen Mützel mit seinen knapp 30 Mitgliedern um Vorsitzende Kathrin Schuldt bekam jede Menge Komplimente für ein ruhiges und störungsfreies Turnier unter Coronabedingungen: „Es war die richtige Entscheidung, den Wettkampf auf zwei Tage zu verschlanken“, sagte die Turnierleiterin. Für Parcours-Bauer Michael Dreibrodt gehört der große Wall unter den Pappeln zu den Alleinstellungsmerkmalen des Mützeler Turniers: „Das ist in unserer Region sehr selten.“ Auf diesem Wall hat er ein 1,10 Meter hohes Hindernis aufgebaut, Bestandteil eines Punktespringens der Klasse L mit Joker. Gewonnen hat es Heino Kraemer vor Annett Lippelt (Königsborn) und Anna-Luna Neuber von RV Fürst Bismarck Schönhausen. 

Dass Reiten ein Familiensport ist, haben die Pasewalds aus Neuenhofe in Mützel bewiesen: Während Vater Andreas eine Springpferde-A** Prüfung gewann, belegte Junior Ben in Begleitung von Mutti Cindy Platz drei im Führzügel-Wettbewerb mit Kostümen.

 

 

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