Aus Magdeburg berichtet Falk Heidel
Die Begriffe Hopfengartenlauf und Joachim Engelhardt gehören zusammen wie Fußball und Tor. Der 77-jährige Sportler ist der Vater dieses Laufsport-Events, das am 7. Juni seine 41. Auflage erleben wird. Mit Helmut Korduan hatte Engelhardt diesen Lauf 1980 ins Leben gerufen: „Wir waren damals 16 Leute, die etwa 10 Kilometer absolviert hatten. Natürlich sind wir als Organisatoren auch mitgelaufen.“ Die Idee hatte sich schnell rumgesprochen. Im Folgejahr waren es schon 54 Sportler. Zehn Jahre später zählten Engelhardt uns seine Mitstreiter bereits 300. Engelhardt erinnert sich: „In den ersten zehn Jahren bin ich immer mitgelaufen. Danach ging das nicht mehr, das Starterfeld war einfach zu groß.“
Nachlesen kann man solche Infos und Anekdoten in einer Chronik, die nach 35 Jahren Hopfengartenlauf entstanden war. Engelhardt: „Aktuell arbeite ich an den Ergänzungen bis zum 40. Jahrgang.“ Alle Läufe hat Joachim Engelhardt organisiert - bis auf einen: 2016 bremste ihn ein Unfall bei den Laufvorbereitungen aus: „Als die Läufer an den Start gingen, lag ich im Krankenhaus.“
Die Streckenführung hat sich in der Geschichte des Laufs mehrfach verändert. Die jetzige Runde gibt es seit acht Jahren. Zuvor hatten die Teilnehmer unter anderem eine 2000-Meter-Distanz fünfmal absolviert.
1970 zieht der Tiefbau-Ingenieur von Gommern nach Magdeburg. Zwei Jahre später schließt er sich dem damaligen Verein HSG Medizin an: „Seit meiner Studienzeit bin ich Mittelstreckenläufer, also 800 und 1500 Meter.“ Seit dieser Zeit hat ihn der Laufsport durchs Leben begleitet. Bezirks- und später Landesrangliste, Elbe-Ohre-Cup und Stadtrangliste - Joachim Engelhardt hat sich in der Branche einen Namen gemacht - als Sportler und Funktionär in verschiedenen Positionen. Beim HSV Medizin ist er Abteilungsleiter Leichtathletik und Laufgruppenchef: „Wir sind derzeit knapp 30 Läufer.“ Der Marathon war nie das große Ziel von Joachim Engelhardt. Aber: „Sechsmal habe ich den 45-Kilometer-Rennsteiglauf absolviert, hinzu kommen 40 Harzgebirgsläufe.“ Doch eigentlich fühlt er sich im Breitensport Sachsen-Anhalts sehr wohl: „Dieser Sport ist mein Leben“, sagt er und gibt auch zu: „Die sportliche Bewegung und der Kontakt unter Menschen hat mir geholfen, den Tod meiner Frau 2017 zu verarbeiten.“ Das heimische Sofa ist nicht seine Herausforderung - alle drei Tage schnürt er seine Laufschuhe: „Ich bin nicht mehr so schnell wie früher, aber in meiner Altersklasse durchaus konkurrenzfähig.“
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