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Ihleburger Turnier: Ein Fahrrad für Joan Wecke, für Ralf Deutschmann ein Navi

Belegte Platz zwei beim Großen Preis von Ihleburg: Dirk Holländer. Foto: Alpha-Report
Belegte Platz zwei beim Großen Preis von Ihleburg: Dirk Holländer. Foto: Alpha-Report

Aus Ihleburg berichtet Falk Heidel

 

Joan Wecke hat jetzt ein neues Fahrrad. Ein wenig wacklig kurvt sie über den Ihleburger Reitplatz unter dem Applaus der Zuschauer. Die 16-jährige Amazone des RV Eichenhof Schermen/Pietzpuhl gewann den Großen Preis von Ihleburg vor Dirk Holländer vom gastgebenden Reitverein. Im Sattel von Cloud over Berlin, einem zehnjährigen Westfalen, ist sie als schnellste Teilnehmerin dieses S*-Springens mit 22 Teilnehmern ohne Fehler in das Stechen eingezogen. Hier reichte es trotz zweier Abwürfe auf dem von Fred Jäger gestellten Parcours zum Sieg, weil Dirk Holländer auf Miesje drei Abwürfe hatte. „Der Große Preis war sehr anspruchsvoll aufgebaut“, sagte Vereinschef Hendrik Holländer. Qualifiziert für das Stechen hatte sich auch der Schlagenthiner Altmeister Ralf Deutschmann. Doch der 66-Jährige hatte sich im Sattel von Sabucco verritten und damit alle Siegchancen eingebüßt: „Da hatte ich wohl einen kleinen Blackout“, sagte Deutschmann, der in seiner langen Karriere schon alles erlebt hat. Er war einst DDR-Meister und auch international am Start.

Joan Wecke probiert das gewonnene Fahrrad aus. Dahinter Lutz Gotzel und Dirk Holländer. Foto: Alpha-Report
Joan Wecke probiert das gewonnene Fahrrad aus. Dahinter Lutz Gotzel und Dirk Holländer. Foto: Alpha-Report

Drei Tage lang kämpften Sportler und Pferde (mehr als 1000 Nennungen) in Ihleburg um die Schleifen in drei Disziplinen: Springreiten, Dressur und Zweispänner-Fahren. Die finale Dressur am Sonntag aus der L-Kategorie gewann Katharina Rieck-Voß aus Dardesheim. Ihre Darbietung im Sattel von Karino bewerteten die Richter Kathrin Müller, Annett Schwarzer und Karl Wenzel mit der Note 7.4. Platziert waren zudem Jessica Mundel (Loburg), Julia Conrad (Bernburg), Dirk Schepuck (Eilsleben), das Talent Justus Buch vom SV Eintracht Grabow und Sabine Kriesche (Königsborn).

Der RV Ihleburg dominierte das M*-Springen am Sonntagnachmittag. Vereinschef Hendrik Holländer gewann auf Quintus vor dem gebürtigen Ihleburger Marcel Buchheim (Uelzener Land) sowie Lynne Mickelun und Friederike Kersten (beide Wörmlitzer SV). Steffen Buchheim belegte die ersten beiden Plätze der zweiten Abteilung vor Corinne Ostrowski, beide starten für Ihleburg.

Zu den fleißigsten Goldschleifen-Sammlern gehören Cindy Vegelahn aus Altbensdorf, Janine Oelze (Ohretal) und Pia Steinecke (Radegast). Vegelahn gewann ein A**-Springen, die zweite Abteilung einer L-Prüfung sowie ein A*-Springen.

 

Monumentales Showprogramm

 

 

Zum Reitturnier in Ihleburg gehört traditionell ein Showprogramm am Sonntagnachmittag, das wiederum von Julia Holländer organisiert und inszeniert wurde. Nach Bibi und Tina im vergangenen Jahr drehte sich die Story diesmal um eine Sage aus dem Mittelalter: Die versunkene Glocke vom Güldensee. In der Geschichte geht es um das versunkene Dorf Kerkstede, einst gelegen an der Elbe zwischen den Dörfern Parchau und Ihleburg. In den Schaubildern zwischen den alten Rittern des Mittelalters und unserer heutigen Partygesellschaft band Julia Holländer 60 Personen und ein Dutzend Pferde ein. Es geht um die alte Rivalität zwischen Parchauern und Ihleburgern sowie um ein Happy End - die versunkene Glocke ist wieder da. „Vielleicht greifen wir das Thema im kommenden Jahr wieder auf“, sagte die Initiatorin. 

Das Ihleburger Reitturnier gehört zu den bestbesuchtesten in der Region. Hendrik Holländer: „Wir hatten etwa 1000 Zuschauer an den drei Tagen.“ Woran das liegt: „Wir bieten hochkarätigen Sport und achten darauf, die Menschen und die Vereine aus beiden Dörfern einzubinden.“  Zu den Ihleburger Traditionen gehört auch das Fahrrad als Lohn für den Gewinner des Großen Preises.

 

 

 

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Das Showprogramm in Bildern

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