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Fohlenschau in Hohenseeden: Warum Ulla mit der Flasche aufgezogen wurde

Reinhard Dame aus Wahlitz hatte mehrere Fohlen mit nach Hohenseeden gebracht. Foto: Alpha-Report
Reinhard Dame aus Wahlitz hatte mehrere Fohlen mit nach Hohenseeden gebracht. Foto: Alpha-Report

Aus Hohenseeden berichtet Falk Heidel

 

„Es ist wirklich ein wunderschönes Fohlen“, sagt Juliane Preuß. Die Reitsportlerin freut sich über eine glänzende Bewertung der Zuchtrichter für ein Stutfohlen, das noch keinen Namen hat. Gerade eben hatte sie die lebendige Ballerina von Züchter Jörg Fischer aus Tucheim bei der Fohlenschau in Hohenseeden durch den Ring geführt. Die Richter teilen ihre Meinung: Mit 25 Punkten ist das kleine Deutsche Sportpferd, eine Anpaarung aus Kavallier Noir und Akira (eine Askari-Abstammung) jetzt ein Championatsfohlen. Ein solches Gütesiegel wird selten verliehen. Von den 25 in diesem Jahr vorgestellten Jungtieren tragen nur zwei ab sofort diese Qualitätsmarke.

Maik und Norma Stranz aus Paplitz. Foto: Alpha-Report
Maik und Norma Stranz aus Paplitz. Foto: Alpha-Report

Das zweite (ebenfalls noch namenlose) Championatsfohlen kommt aus der Zucht von Wilfried Huchel aus Niegripp: „Dieses Askari-Fohlen ist tatsächlich ein sehr schönes Exemplar“, sagte Hartmut Petschmann. Der Zuchtwart des Pferdezuchtvereins im Jerichower Land kümmerte sich vor Ort um die Koordination der Veranstaltung bei den rührigen Gastgebern vom RV Hohenseeden um Vorsitzende Dorthe Holzschuh. Dort kürten die Preisrichter des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt um Zuchtleiter Dr. Ingo Nörenberg die besten Fohlen der Region, die von 17 Ausstellern präsentiert wurden. Zum Wertungsgericht gehörten die Kampfrichter Horst Lösche und Dr. Henning Frevert (Neustadt/Dosse) sowie Dr. Frank Münch und die beiden Zuchtrichter-Anwärterinnen Lisa Naujok und Marie Jurga. Petschmann: „Gesehen haben die Fachleute eine sehr ausgeglichene Kollektion bei den Deutschen Sportpferden.“

Die drei Richter werten in drei Kategorien Typ, Bewegung und Exterieur, also die äußere Erscheinung mit Körperbau und Gliedmaßen. Mit dreimal acht Punkten käme ein Tier auf 24 Zähler, wäre dann ein Prämienfohlen. Als Anreiz für die Züchter vergibt der Kreisverband kleine Prämien für die besten drei Tiere einer jeden Kategorie zwischen 20 und 50 Euro.

Stefanie Lenz aus Hohenseeden mit Fohlen Ulla und Amme Windnelke. Foto: Alpha-Report
Stefanie Lenz aus Hohenseeden mit Fohlen Ulla und Amme Windnelke. Foto: Alpha-Report

Ulla heißt ein Stutfohlen, das Stefanie Lenz und Steffen Ebert aus Hohenseeden vorgestellt hatten. In seinem nicht mal dreimonatigen Leben hat das Tier schon einiges durchgemacht. Mutter Bellevue hatte das Fohlen nach der Geburt nicht angenommen: „Wir hatten alles versucht, aber sie hat das Kleine immer wieder weggebissen.“ Also nahmen die Eberts die Flasche zur Hilfe und zogen das Tier auf. Als Amme diente Windnelke – das Reitpony von Eberts Tochter Nele. Windnelke war auch bei der Fohlenschau dabei. Ende gut, alles gut: Die Richter zogen die Note 24 für Prämienfohlen Ulla, während Mutter Bellevue schon wieder beim Springreiten (Igor Yakusha) aktiv ist. Für die sechsjährige Stute war es die erste Geburt.

Stutbucheintragungen gab es in Hohenseeden für zwei Deutsche Sportpferde der Aussteller Gerhard Michalzik (Tucheim) und Dieter Wustrau aus Hohenseeden. Beide haben jedoch die Note 7,5 für eine Staatsprämienanwartschaft verfehlt. Die Staatsprämienschau (Deutsches Sportpferd) findet am 3. August in Prussendorf statt.

 

Ergebnisse

Deutsches Sportpferd (Hengst)

 

1. Wilfried Huchel (Niegripp), 25 Punkte (ChF)

2. Reinhard Dame (Wahlitz), 24,5 Punkte

3. Eberhard Rode (Nedlitz), 24 Punkte

 

 

Deutsches Sportpferd (Stute)

 

1. Jörg Fischer (Tucheim), 25 Punkte (ChF)

2. Maik Stranz (Paplitz), 24,5 Punkte

3. Reinhard Dame (Wahlitz), 24.5 Punkte

 

 

Pony- und Spezialrassen

 

1. Uwe Teickner (Redekin), 24 Punkte (Kaltblut)

2. Vilma Meyer (Hohenseeden) 24 Punkte

3. Willi Teickner (Jerichow), 24 Punkte

 

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