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Hamburger Derby: Top-Platzierungen im Weltklassefeld für Max-Hilmar Borchert, Ralf-Werner König und Malte Weichsler

Zum dritten Mal nach 2012 und 2014 gewinnt Nisse Lüneburg das deutsche Spring-Derby in Hamburg-Klein Flottbek. Der Springreiter aus Hetlingen verwies am Sonntag im Sattel des elfjährigen Cordillo den Iren Shane Breen mit Can Ya Makan mit dem schnellsten fehlerfreien Ritt im Stechen auf den zweiten Platz. Wie im Vorjahr belegte Sandra Auffarth aus Ganderkesee nach einem Abwurf im Normalparcours mit La Vista Rang drei. Die 32-Jährige hatte sich Hoffnungen auf den ersten Derbysieg einer Amazone seit 44 Jahren gemacht.

Ein großartiges Wochenende absolvierte Ralf-Werner König vom Haldensleber SC. In der ersten Qualifikation für das große Finale am Sonntag hatte er auf Chico 20 Fehlerpunkte. Im Sattel des 14-jährigen Schecken San Francisko belegte er mit drei Abwürfen Platz 55 in diesem Weltklasse-Teilnehmerfeld. Das Duo hatte bereits im vergangenen Jahr teilgenommen und das Finale nur hauchdünn verpasst. Anno 2019 hat das Paar aus der Börde die großen Klippen wie den Wall gekonnt gemeistert. Mehrere große Profis hatten Fehler, einige mussten aufgeben. Zum Beispiel Janne Frederike Meyer-Zimmermann. Ihr Pferd wollte nicht den Wall runter. Max-Hilmar Borchert (RFV Stechlin-Menz) belegte auf Las Vegas Platz 65 sowie auf Cent-blu Platz 51. Besser lief es für Malte Weichsler aus Grasleben mit Rang 48 auf Cristall. 

Im zweiten Halbfinale holten sich Borchert und Cent-blue mit Platz elf sogar eine Schleife ab. Sie sind mit vier Fehlerpunkten durch den Parcours gekommen. Platz 35 ging an Malte Weichsler, Platz 38 an Ralf-Werner König und San Franzisko. Das ganze Team um Familie König fieberte vor Ort mit. Ihr Fazit: "Wir sind sehr stolz auf dieses Ergebnis". Auch wenn es für einen Start am Sonntag wiederum sehr knapp nicht gereicht hat. Im mit 120.000 Euro dotierten Finale sicherte sich Borchert einen großartigen 18. Platz. 

Einen großartigen Sonnabend gab es für Ralf-Werner König und San Franzisko mit Platz vier beim Speed-Derby hinter James Whitaker aus Großbritannien, Frederic Tillmann und Karl Schneider. Borchert war ausgeschieden.

Das Kult-Springen auf dem 1.230 Meter langen Kurs mit seinen 17 Naturhindernissen gilt als weltweit schwerste Prüfung. Die deutschen Reiter warten seit vier Jahren auf einen Derby-Sieg in Hamburg. 2015 hatte Christian Glienewinkel das Blaue Band gewonnen.

"Mit einem anderen Pferd das Derby auch noch einmal zu gewinnen, ist unglaublich und das hätte ich bis vor zwei Minuten auch noch nicht für möglich gehalten", sagte Lüneburg, der 2012 und 2014 mit Calle Cool triumphiert hatte, dem ZDF. Nach einem spannenden Zweikampf im Stechen lag Lüneburg mit 53,52 Sekunden am Ende knapp vor Breen, der für den verkürzten Parcours 54,71 Sekunden benötigte. Der Ire hatte am Freitag die zweite Derby-Qualifikation vor Sandra Auffarth gewonnen.

Das Deutsche Spring- und Dressur-Derby ist das älteste Reitturnier in Deutschland. Es ist der schwierigste Parcours der Welt. Es ist die höchstdotierte Serie auf dem Globus. Am Christi-Himmelfahrts-Wochenende ist es seit 91 Jahren Tradition, sich im Derby-Park zu tummeln, um Spitzenreitsport zu erleben. Der Zuschauermagnet Derby lockt mehr als 90.000 Besucher an, im TV verfolgen Millionen Menschen das Geschehen.

Mit dem überlegenen Sieg von Frederic Wandres endete am Sonntag das 61. Deutsche Dressur-Derby. Der Reiter aus Hagen am Teutoburger Wald setzte sich im Dreier-Finale mit Pferdewechsel mit 214,000 Punkten vor der Britin Susan Pape (209,734) und Anabel Balkenhol (Rosendahl/208,466) durch. Alle Finalisten mussten auch die Pferde ihrer Konkurrenten reiten, als einziger Reiter erreichte Wandres bei allen drei Ritten mehr als 70 Prozentpunkte.

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