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1300 Nennungen: Stechen zwischen Kauert und Bode um den Großen Preis von Königsborn

Elke Hikisch vom RV Hettstedt auf Monteros bei einem M*-Springen in Königsborn. Foto: Alpha-Report
Elke Hikisch vom RV Hettstedt auf Monteros bei einem M*-Springen in Königsborn. Foto: Alpha-Report

Aus Königsborn berichtet Falk Heidel

 

Christof Kauert gegen den doppelten Tino Bode: So lautete das spannende Stechen um den großen Preis von Königsborn. Zuvor hatten sich im ersten Umlauf auf dem anspruchsvollen Parcours von Michael Dreibrodt und Martin Lühmann 23 Reiter-Pferd-Paare um Schleifen und Preisgeld beworben. Bode startete auf Chequila mit einem Abwurf ins Stechen. Kauert folgte auf San Chano ebenfalls mit einem Fehler, aber anderthalb Sekunden schneller - Führung.  Jetzt war Tino Bode vom RFV Seeben am Zug beziehungsweise am Zügel. Jedoch war er auf Esperanto langsamer unterwegs. Nach dem Abwurf an Hindernis 4 hob er die Hand - Platz drei.

Drei Tage lang hatten die Besucher des Königsborner Schlossparkturniers hochklassigen Sport innerhalb von 31 Prüfungen (Springen, Dressur, Fahren) erlebt. Turnierverwalterin Heidi Hame kümmerte sich um 1300 Nennungen. Preisrichterin Annett Schwarzer meinte: "Bei diesem Turnier herrscht eine wundervoll-dörfliche Idylle als Rahmen um qualitativ hochwertigen Sport."

Über einige goldene Schleifen freuten sich auch die Gastgeber. Zum Beispiel gewann Torsten Reichelt am Sonntag auf Cappucino die zweite Abteilung eines L-Jokerspringens, nachdem er am Freitag bei einer M-Prüfung noch absteigen musste. Annett Lippelt ist die Siegerin eines A**-Springens mit steigenden Anforderungen sowie eines weiteren A**-Springens. 

Christof Kauert nach seinem Sieg beim Großen Preis von Könisgsborn. Foto: Alpha-Report
Christof Kauert nach seinem Sieg beim Großen Preis von Könisgsborn. Foto: Alpha-Report

Ich komme seit 30 Jahren immer wieder gern nach Königsborn", sagte der Schönebecker Kauert bei der Siegerehrung auf die Frage von Sprecherin Doreen Krause. Das Springen war für ihn Vorbereitung auf ein großes Turnier am Wochenende in Lüneburg. Tino Bode wollte mit seinem zweitem Pferd den Sieg im Stechen perfekt machen: "Aber wenn man zu viel will, geht der Schuss manchmal nach hinten los." Ärgerlich war der erste Umlauf für Maximilian Schäfer vom RV Königsborn. Er war ohne Fehler unterwegs, bekam jedoch einen Strafpunkt wegen Zeitfehlers: "Da habe ich wohl zu lange Wege gewählt. Aber ich bin mit unserer Leistung trotzdem sehr zufrieden." Dasselbe war Sebastian Linne  (Schöppenstedt) passiert. 
Die große S*-Dressur am Sonntag war ein sehr ästhetischer Zweikampf auf Augenhöhe zwischen Tina Böhme (Prussendorf) und Antonia Sandbrink vom RFV Päse.  Am Ende sahen die Richter Dieter Krull, Thomas Müller, Frank Diener und Regina Stenz das Paar Böhme/Lara Croft hauchdünn mit 869 zu 868 Prozentpunkten vorn. Rang drei ging an Ingrid Hertzsch (Berliner und Brandeburger) vor Sophia Schmidt vom RFV Lentzke.

Ein M*-Springen zuvor dominierte der RV Ihleburg mit einem Doppelsieg in der ersten Abteilung für Steffen Buchheim (Paganini, Gracia Cantate) sowie dem Erfolg für Lisa Neujok auf Victoria in der zweiten Abteilung. Ein tolles Turnierwochenende erlebte Ivana Lesemann (Leonardo da Vinci, Elaiza) vom RFV Oschersleben auf den Plätzen drei und vier vor Hendrik Ernst (RV Königsborn). Freitag verbuchte sie Platz zwei im M*-Springen und Sonnabend die Quali fürs Stechen des Amateur-S*-Springens: "Das haben Elaiza und ich zum ersten Mal geschafft", sagte sie zum Alpha-Report. Für die 20-Jährige sprang Platz sieben heraus.

Mit Führzügel, Longenwettbewerb oder Reitpferdeprüfung bekommt der Nachwuchs ein großes Forum in Königsborn. Zum Junioren-Cup gehört ein A-Stilspringen mit der Besonderheit, dass im Stechen wieder nach Fehler und Zeit gewertet wurde. Mit der Wertnote 8.2 lag Nele Henning-Yakusha vom Stendaler PSV vor dem Stechen auf Platz zwei (hinter Janne Woldt aus Westeregeln). Die 20-jährige Lobarantin sitzt seit ihrem achten Lebensjahr im Sattel. Mit entsprechender Routine meisterte sie auch das Stechen fehlerlos und freute sich über eine silberne Schleife.  Siegerin ist Tina Mücke vom RV Gehrden vor Janne Woldt, Tina Mewes, Ria Rulff und Jenny Koßmann sowie in der zweiten Abteilung Livia Slodowski vor Nele Henning-Yakusha, Anna-Lena Nix, Stefana Szabo und Melina Ringel.

Das Hindernis-Fahren für Zweispänner gewann Hartmut Petschmann (RFV Lostau) vor Dietmar Schwarzlose (Wust), Gabriele Beier (Förderstedt), Jürgen Euen (Fohrde), Joachim Buhtz (Königsborn) und Stefan Dame vom RV Wahlitz. Taktisch lieferte Petschmann eine Meisterleistung ab. Zunächst ging er ziemlich behutsam auf Null im ersten Umlauf - um dann im Stechen den Hebel auf Angriff umzulegen. Nach der Siegerehrung sagte Petschmann: "Es hätte auch schief gehen können."

 

 

Sonnabend

Alisa von Piechowski (Niederwerbig) gewinnt das Amateur-S*-Springen in Königsborn. Foto: Alpha-Report
Alisa von Piechowski (Niederwerbig) gewinnt das Amateur-S*-Springen in Königsborn. Foto: Alpha-Report

Alisa von Piechowski ist die Siegerin des S*-Springens für Amateure am Sonnabend. Im Sattel ihres neunjährigen Holsteiner Wallachs Let’s Go setzte sich die Reiterin vom RFV Niederwerbig im Stechen gegen Christoph Lehrmann (Helmstedt) und Uwe Kuhlemann (RV Greppin) durch. "Nein, mit diesem Erfolg hatte ich nicht gerechnet. Aber wenn ich schon mal im Stechen bin, dann reite ich auch auf Sieg", sagte die 29-jährige Reitsportlerin nach der Siegerehrung zum Alpha-Report. Ihr Pferd hatte sie vor fünf Jahren gekauft und selbst ausgebildet. Im vergangenen Jahr gewann das Paar die deutsche Amateurmeisterschaft in Dagobertshausen. 

"Ebenso wie der Longenreiter-Wettbewerb war das Amateur-S-Springen neu im Programm unseres Turniers", erklärt Claudia Reichelt vom Vereinsvorstand: "Wir wolltes etwas verändern und damit die Attraktivität erhöhen." 38 Starter beim Amateur-S sind der Beleg, dass der Verein die richtige Idee umgesetzt hat. Lediglich die ersten drei Platzierten hatten das Stechen fehlerfrei gemeistert. Nur ganz leicht hatte Sabucco die Stange am vorletzten Hindernis touchiert. Pech gehabt: Die Zeit hätte Altmeister Ralf Deutschmann (66) aus Schlagenthin zum Sieg gereicht. "Wir haben alle die Luft angehalten", sagte Sprecherin Doreen Krause. Acht Reiter-Pferd-Paare hatten sich für dieses Stechen qualifiziert - Uwe Kuhlemann gleich mit drei Pferden. Zuvor gab es einen Ihleburger Doppelsieg beim Zweiphasen-M**-Springen durch Dirk Holländer und Steffen Buchheim, die Maximilian Schäfer vom gastgebenden RV Königsborn auf Platz drei verwiesen.

 

Freitag

Daniel Oelze (Ohretal) gewinnt ein M*-Springen in Königsborn. Foto: Alpha-Report
Daniel Oelze (Ohretal) gewinnt ein M*-Springen in Königsborn. Foto: Alpha-Report

"Wir haben tollen Sport gesehen", sagte Sprecherin Doreen Krause nach einem spannenden und hochklassigen M*-Springen am Freitagnachmittag mit einem riesigen Feld aus 66 Teilnehmern und wechselnder Führung. Ein Null-Fehler-Ritt bedeutete nicht automatisch eine Platzierung, denn 29 Reiter-Pferd-Paare meisterten den Parcours (Martin Lühmann, Michael Dreibrodt) ohne Abwurf. Schnellster war Daniel Oelze vom RFZV Ohretal auf Priamo. Er war eine knappe Sekunde flinker als die Kemnitzerin Anja Neuhaus auf Monte-Cristo als Siegerin der zweiten Abteilung: "Das ist perfekt gelaufen", meinte Oelze nach der Siegerehrung, während er beim anschließenden A**-Springen seiner Frau Janine die Daumen drückte. Mit Erfolg: Im Sattel von Cedina holte sie sich Platz drei hinter Annett Lippelt vom gastgebenden RV Königsborn und Tina Mücke (RV Gehrden). In der zweiten Abteilung sprang für Janine Oelze noch der zweite Platz heraus. Die goldene Schleife ging an Talent Kilian Römmer vom RFV Derenburg.
Jede Menge Komplimente bekamen die Gastgeber für die perfekte Organisation des Turniers. "Unsere Mitglieder haben die Veranstaltung mit mehrere Arbeitseinsätzen vorbereitet. Auch am Turnierwochenende funktionierte das Zusammenspiel hervorragend", erzählte Vereinschef und Turnierleiter Gerald Windisch. Der RV Königsborn hat Windisch zufolge aktuell 85 Mitglieder. 

 

 

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