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Laufsport-Zeitmessung: Das EPZ-Ende ist der Start für Tanger Time Service

Der EPZ-Anhänger steht im Start-Ziel-Bereich des Parchener Fienercross. Bernd Ebert trifft letzte Absprachen mit den Veranstaltern. Foto: Alpha-Report
Der EPZ-Anhänger steht im Start-Ziel-Bereich des Parchener Fienercross. Bernd Ebert trifft letzte Absprachen mit den Veranstaltern. Foto: Alpha-Report

Transponder am Schnürsenkel - Startnummer vor der Brust: Fünf Minuten nach Zieleinlauf hängen die Ergebnislisten aus. Drei Buchstaben stehen für effiziente Zeitmessung bei den Laufsport- und Triathlonwettkämpfen in Mitteldeutschland - EPZ. Es ist die Kurzform für Ebert-Projahn-Zeitmessung aus Demker in Tangerhütte. Seit 13 Jahren kümmern sich Bernd Ebert und Sven Projahn um Minuten, Zehntelsekunden und Platzierungen zwischen Siegerpodest und letztem Zieleinläufer des Tages. Doch damit ist jetzt Schluss: "Ich steige aus“, sagt Projahn. Der 53-jährige Mitarbeiter der Deutschen Post nennt berufliche Gründe als Ursache für seinen Abgang aus der GbR.

Bei der Ehrungsveranstaltung des Elbe-Ohre-Cups kürzlich in Genthin beschenkten sich die beiden „Zeitmesser“ gegenseitig mit kleinen Präsenten: Noch ein Händedruck, ein gemeinsames Foto - das war’s!

Bernd Ebert (links) und Sven Projahn bei der EOC-Ehrungsveranstaltung 2018 in Genthin. Es ist der letzte gemeinsame Auftritt nach 13 Jahren EPZ. Foto: Falk Heidel
Bernd Ebert (links) und Sven Projahn bei der EOC-Ehrungsveranstaltung 2018 in Genthin. Es ist der letzte gemeinsame Auftritt nach 13 Jahren EPZ. Foto: Falk Heidel

In solchen Tagen erinnert man sich gern an die Ursprünge des gemeinsamen Projekts: „Auf der Suche nach einer geeigneten Zeitmessung waren wir damals quer durch Deutschland unterwegs“, erzählt Ebert. Herausgekommen ist die Zusammenarbeit mit „Race Result“. Die Firma bietet rund um den Globus eine vollständige Lösung für Zeitmessung, Online-Anmeldung, Teilnehmermanagement und Auswertung aller Arten von Ausdauer-Sportevents an. 

Bernd Ebert erinnert sich: „Bei unserem Tangerpokallauf in Demker 2006 haben wir die Technologie zum ersten Mal eingesetzt.“ Doch es funktionierte wenig bis gar nichts. Nach dem holprigen Start war sehr schnell klar: Die Zeitmesser Ebert und Projahn sind nicht nur bei der Elbe-Ohre-Cup-Laufserie auf dem modernsten Stand. In den vergangenen Jahren hat sich viel verändert: „Anfangs konnte das System im Ziel sieben Läufer pro Sekunde erfassen, heute sind es tausend“, sagt Ebert zum Alpha-Report.

Mit dem Aus für EPZ Ende 2018 schließt sich 2019 eine nahtlose Neugründung an: Tanger Time Service geht mit Bernd Ebert, Carsten Birkholz und David Gohr an den Start. Für die Veranstalter und Sportler ändert sich 2019 wenig bis gar nichts. Für sie gilt: Transponder am Schnürsenkel - Startnummer vor der Brust: Fünf Minuten nach Zieleinlauf hängen die Ergebnislisten aus.

 

 

Alpha-Rückblick: Zehn Jahre EOC-Ehrung 2016

Hoch soll er leben: Zehnjähriges Bestehen feiert der Elbe-Ohre-Cup im Jahr 2016. Als Gründer dieser Wettkampfserie für Laufsportler mit jährlich 10.000 Startern in 27 Wettkämpfen erinnerten sich Bernd Ebert und Sven Projahn (beide gehören dem SC Denker an) im November bei einer Festveranstaltung in Hohenseeden an die Anfänge dieser Jagd nach den Wanderpokalen in allen Altersklassen, die sich im nördlichen Teil Sachsen-Anhalts abspielt. Wettkämpfe gibt es unter anderem in Magdeburg, Burg, Schlagenthin, Hassel, Gardelegen, Osterburg, Engersen, Niederndodeleben oder Angern und Schackensleben.
"Damals war der Landescup die große Laufserie in Sachsen-Anhalt", sagte Bernd Ebert in Hohenseeden: "Zu den Problemen gehörten die großen Entfernungen zu den Läufen bis runter in den Süden unseres Bundeslandes." Zudem war der Landescup durch die Einführung der Startpasspflicht unattraktiv geworden. Es gab auch noch den Stendaler Kreiscup (seit der Jahrtausendwende), der beinhaltete jedoch keine leistungsbezogene Wertung. Eberts Kumpel Sven Projahn hatte die nötigen Erfahrungen als Sportler und Funktionär. Also machten sich die beiden Demkeraner an die Arbeit, eine Wettkampfserie zu gründen in einer Region, die im weitesten Sinne durch Elbe und Ohre eingegrenzt wird.  Ebert: "Wir wollten eine Möglichkeit schaffen, leistungsorientiert zu werten und auch die Teilnahmen zu belohnen."
Premiere war 2007 mit 20 Veranstaltungen und 3700 Starts. Ebert ist ein Statistk-Fan. Er hat ausgerechnet: In den zehn Jahren gab es 76.000 Teilnehmer an unseren Laufveranstaltungen und 316 Pokalsieger von 8 bis 80 jeweils am Saisonende in ihren Altersklassen. Er sagt: "Diese Zahlen sind ein Indiz dafür, was sich im Laufe der Jahre entwickelt hat." Er erinnert sich noch an seinen ersten Lauf im Rahmen eines Wettkampfs: "Das war 1996 in Tangerhütte". Seitdem ist die Lauffamilie gewachsen, man "kennt nicht mehr jeden persönlich". 
 
In seiner Statistik hat Ebert 15 Laufsportler herausgefiltert, die sich in allen zehn Jahren für die Endwertung (mindestens acht Läufe pro Saison) qualifiziert haben. Nämlich:
Birgit Müller, Jutta Schaber, Ute Schröder, Marga Wiese, Burkhard Müller (alle LG Hopfen Schackensleben).
Peter Liestmann, Thomas Schmalisch, Rolf Schnelle (alle LG Haeder Stendal)
Birgit Mühlenberg, Wolfram Klafke (TSV Niederndodeleben)
Dieter Klemt (Tangermünder LV)
Dietmar Hinz (Kernige Altmärker)
Gabi Kühnel (SV Angern)
Yves Löbel (Sport 2000)
Enrico Ebert (SC Demker)
EOC-Teilnehmer              STRECKE (in km)
2012: 8100                       80.300
2013: 8400                       81.700
2014: 9200                       91.400
2015: 9900                       88.400
2016: 10.400                    96.700
Keine Ehrung ohne Präsente: Das schönste Geschenk für Bernd Ebert und Sven Projahn kam von SV Angern: Eine hübsche Bildertorte mit dem Motiv Ebert/Projahn von damals hatte Natalie Wehde gebacken. Ein edles Tröpfen überreichten Martina Lorenz und Holger Müller von den Burger Ihleläufern. Carsten Heidel und seine Parchener Laufsocken hatten eine Collage vorbereitet. Und, und, und... Der kleine Geschenketisch an der Bühne in Hohenseeden wurde immer größer und bunter. Das alles macht Appetit auf die nächsten zehn Jahre Elbe-Ohre-Cup.

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Kommentare: 1
  • #1

    Lahn,Manfred (Montag, 28 Januar 2019)

    Ich sage DANKESCHÖN Ihr beiden für die qualitativ wertvolle Arbeit. Ihr habt beide einen grossen Anteil an der Laufbewegung in unserem Bundesland Sachsen-Anhalt.
    Dem neuen Team wünsche ich auch so grosse Erfolge!

    Manfred Lahn LG Friesen MD
    28.01.2019