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Deutsche Meisterschaft: Vordere Plätze für Deutschmann, Kersten und Thon-Saalbach

Platz 18 bei den deutschen Amateurmeisterschaften im hessischen Dagobertshausen: Ralf Deutschmann (65) aus Schlagenthin hat wiedermal gezeigt, dass er zu den besten Reitsportlern Mitteldeutschlands gehört. Im letzten (von drei S-Prüfungen) Springen am Sonntag belegte er einen großartigen fünften Platz: "Sabucco ist sehr gut gesprungen heute. Ich habe einen richtig guten Fluss gehabt. Am ersten Tag wollte ich zu viel, gestern war ich auch zufrieden", sagte der Altmeister nach der Siegerehrung. Das ersten Springen war für Deutschmann zum Vergessen - Platz 44 von 51 Teilnehmern. Sehr viel besser lief es beim Zweiphasen-S*-Springen am Sonnabend mit zwei Abwürfen und Platz 16. Damit hatte sich Deutschmann als 30. und letzter für das Finale am Sonntag qualifiziert – einem S* mit Siegerrunde. Mit null Fehlern im ersten Umlauf gehörte er zu den acht Teilnehmern der Siegerrunde. Hier sicherte sich Deutschmann mit vier Fehlerpunkten Platz fünf. 

 

Meisterin ist Alisa von Piechowski vom RFV Niederwerbig vor Steffen Schott (Dersekow). Bronze in der Gesamtwertung holten sich gleich zwei Reiter. Sylvia Fritsch (Zschaitz-Ottewig) mit Little Spezi, die nach ihrem gestrigen Sturz die zweite Phase der Prüfung noch einmal reiten durfte, dabei gewann und somit den Sprung ins Finale schaffte, und zum anderen Jürgen Birkenstaedt (Aachen) auf Speedy, einem 13-jährigen Oldenburger Wallach von Saccor. Zwar liegt Birkenstaedt punktemäßig hinter Fritsch, da aber die gestrige Entscheidung für Diskussionen unter den Reitern sorgte, fiel die Entscheidung zugunsten zweier Drittplatzierter.

 

Mit den Plätzen 34 und 16 qualifizierte sich auch Friederike Kersten vom Wörmlitzer SV auf Cruzianer als 29. für das Finale am Sonntag: "Bei mir lief heute gar nichts", sagte sie, nachdem sie mit mehreren Fehlern die Prüfung nicht beendet hatte. Immerhin: Für sie steht Platz 29 in den Meisterschafts-Büchern. Und sie hat mit Platz 16 am Sonnabend auch eine Schleife gewonnen.

Am Einzug in die sonntägliche Finalkür knapp gescheitert war Dressurreiterin Anke Thon-Saalbach vom RV Heiderand Schlaitz-Plodda. Bei der ersten Prüfung am Freitag hätte Platz zwölf den Finaleinzug bedeutet: Thon-Saalbach belegt Rang 14. Auch für Platz drei unter den Nichtqualifizierten hat es am Sonnabend knapp nicht gereicht. Sie sagte am Sonnabend: "Walküre zeigte auch heute eine sichere Runde, kam allerdings nicht ganz an die Wertung von gestern heran." Deutscher Meister ist Paul Paessens. Der Krefelder hatte auf Don de Marco bereits die erste Prüfung am Freitag gewonnen. Sonntag bekam er für seine Kür zu Klängen von Abba 75,933 Prozent. 

 

Fotos: Sascha Harbord

Text: Falk Heidel

Infos/Text: Gina Thon

Stimmen: Melanie Köster

Ergebnisse

 

 

Stimmen



Ralf Deutschmann: Freitag lief es mit 16 Strafpunkten nicht so gut bei uns. Sabucco ist elf Jahre alt und kam erst spät in den Sport. Er war lange krank, weil er Borreliose hatte. Zwischendurch hat er Phasen, da ist er ein bisschen schlapp, aber dann reite ich halt mal eine Zeit lang nicht. Insgesamt ist er aber wieder richtig gut drauf, fit und auch im Umgang ist er super. Nach dem fünften Platz am Sonntag sind wir sehr zufrieden. Wir hatten einen guten Fluss, Sambucco ist sehr gut gesprungen. Wir haben eine kleine Firma in Schlagenthin, die Bauschutt und Müll entsorgt. Meine Frau ist die Gechäftsführerin und ich bin das Mädchen für alles. Früher in der DDR bin ich sehr erfolgreich geritten, habe zum Beispiel  an Nationenpreisen teilgenommen. Mittlerweile kommen erst der Betrieb, die Familie und dann das Reiten. Es ist aber eine super Ablenkung und hält fit. Solange es Spaß macht, mache ich weiter. Die Amateurmeisterschaften sind eine schöne Sache, gerade weil der Profisport so stark geworden ist und es mittlerweile schwieriger ist, da mitzuhalten.

 

Friederike Kersten: Ich bin enttäuscht von meinen Leistungen. Freitag bin ich schlecht geritten, Sonnabend hatte ich Pech. Dazu passte dann die Aufgabe am Sonntag. Ansonsten gefällt es mir gut hier, was ja viel aussagt, wenn es sportlich nicht so gut läuft. Das Turnier ist toll und die Anlagen traumhaft. Die Meisterschaft eine schöne Möglichkeit, sich mit anderen Amateuren zu messen. Es ist toll, wie hoch das Niveau hier ist. Es ist wie auf einem Profi-Turnier und nicht mit ländlichen Veranstaltungen vergleichbar. Ich freue mich für Ralf Deutschmann, der mit einer tollen Leistung die Fahne Sachsen-Anhalts hochgehalten hat. Cruzianer ist zwölf Jahre alt. Wir haben sie selber gezogen und ausgebildet. Ich habe schon mit ihr als Fohlen auf der Wiese gekuschelt und mit ihr auch meine größten Erfolge gehabt.

 

Anke Thon-Saalbach: Man könnte sagen, ich habe mich reingeritten. Es wurde von Runde zu Runde besser. Ich habe mir die Meisterschaft im letzten Jahr bei ClipMyHorse angeguckt und dachte: Da können wir auch mal mitmachen. Ich finde es gut, dass es die Amateurmeisterschaft gibt. Mit den Profis kann man oft nicht mithalten. Hier reiten Leute, die genauso aufgeregt sind wie man selber. Das macht Spaß. Ich arbeite Vollzeit in einer Bank und reite viermal die Woche. Zweimal nach der Arbeit und die anderen beiden Male am Wochenende, da ist dann auch mehr Zeit. An den anderen drei Tagen halte ich mich mit Ausgleichssport fit.

 

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