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Gesellenbriefe und Blumen für 150 junge Handwerker

Aus Magdeburg berichtet Falk Heidel

 

„Gott schütze das ehrbare Handwerk!“ Mit diesen Worten sprach Kreishandwerksmeister Konrad Zahn 150 junge Gesellen frei. Die Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde um ihren Geschäftsführer Manuel Ballerstedt war in Kooperation mit der Stadt Magdeburg Gastgeberin des Festakts in der Johanniskirche der Landeshauptstadt. 

Eine edel gestaltetete Urkunde im weißen Rahmen, ein Zeugnis und Blumen - das ist der sichtbare Lohn für eine Handwerker-Lehre, die je nach Beruf drei oder dreieinhalb Jahre dauert. Die verschiedenen Ausbilder aus den jeweiligen Innungen überreichten diese Symbole in einem feierlichen Akt an 150 junge Absolventen aus zehn Berufszweigen, darunter Mechaniker, Elektroniker, Fliesenleger, Tischler, Maler und Fachverkäufer. „Der Materialwert eines Gesellenbriefs mag gering sein, doch die Ausbildung kann für seinen Besitzer Gold wert sein“, sagte Kreishandwerksmeister Konrad Zahn. In seiner Festrede blickte er auf das späte Mittelalter zurück. Hier liegt der Ursprung der handwerklichen Freisprechungen: „Damals hatte der Lehrling den Meister zu fragen, wenn er das Haus verlassen wollte“, sagte Zahn, der auch Vorstandsvorsitzender der Kreishandwerkerschaft ist. 

Magdeburgs OB Simone Borris wird eingerahmt von Obermeister Klaus-Ulrich Schache (links) und seinem Stellvertreter Johannes Flüge. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report
Magdeburgs OB Simone Borris wird eingerahmt von Obermeister Klaus-Ulrich Schache (links) und seinem Stellvertreter Johannes Flüge. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report

Unsere Zukunft war das große Thema der Festveranstaltung. Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris gehörte zu einer illustren Gästeliste, die Handwerkerschafts-Geschäftsführer Ballerstedt zusammengestellt hatte. Sie sagte: „Unsere Stadt und die Region sind aktuell und zukünftig auf gut ausgebildete Fachleute angewiesen. Das Handwerk bietet den Menschen eine sichere Perspektive.“ Als Beispiele für die Förderung in diese Richtung nannte sie das günstige ÖPNV-Ticket und die Praktikums-Prämie. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU): „Wer mit einem guten Schulabschluss einen Handwerksberuf lernt, ist für die Zukunft bestens aufgestellt.“

Ein Umdenken von Politik und Gesellschaft fordert Kevin Kaiser. Der Geschäftsführer Bildung der Handwerkskammer Magdeburg sagte: „Wir müssen künftig die berufliche Ausbildung mehr wertschätzen. Unsere Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden und Fachleuten.“

Börde-Landrat Martin Stichnoth nahm alle 30 jungen Facharbeiter aus seinem Landkreis zur Seite, um ihnen ein kleines Präsent aus der Heimat zu überreichen: „Wir wünschen uns, dass möglichst viele junge Fachleute in der Region bleiben. Sie haben hier beste Entwicklungsmöglichkeiten.“

Mit einem Geschenk von IKK und Signal Iduna wurden zwölf Gesellen für die Prüfungsnote „Gut“ ausgezeichnet. Als einziger schaffte Hannes Hartung aus Günthersdorf seinen Abschluss mit „Sehr gut“.
Mit einem Geschenk von IKK und Signal Iduna wurden zwölf Gesellen für die Prüfungsnote „Gut“ ausgezeichnet. Als einziger schaffte Hannes Hartung aus Günthersdorf seinen Abschluss mit „Sehr gut“.

Kreishandwerksmeister Zahn: „Das Lernen endet nicht mit der Freisprechung. Die Zukunft hält immer wieder neue Herausforderungen bereit.“ Geschäftsführer Ballerstedt ergänzte: „Mit den Gesellenbriefen ehrt die Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde die Leistungen der jungen Absolventen.“ Mit einem Geschenk von IKK und Signal Iduna wurden zwölf Gesellen für die Prüfungsnote „Gut“ ausgezeichnet. Als einziger schaffte Hannes Hartung aus Günthersdorf seinen Abschluss mit „Sehr gut“.

Außer Daniela Zadoin und Daniel Kisselkov vom Hegel-Gymnasium gehörte Janika Roloff zum festlichen Rahmenprogramm. Die 23-jährige Sängerin aus Gommern hat soeben ihre vierte Single veröffentlicht und ihren Titel „Kopf stehen“ in der Johanniskirche welturaufgeführt. Darin heißt es: „Lass uns alte Kapitel schließen und neue beginnen.“ Genau das werden die 150 jungen Gesellen jetzt tun. 

Die Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde ist ein Verbund aus 800 Betrieben in der Region Magdeburg, Börde, Schönebeck und dem Jerichower Land.

 

 

Wirtschaftsminister Sven Schulze (links) und Handwerkerschafts-Geschäftsführer Manuel Ballerstedt
Wirtschaftsminister Sven Schulze (links) und Handwerkerschafts-Geschäftsführer Manuel Ballerstedt
Börde-Landrat Martin Stichnoth hatte für 30 Absolventen aus seinem Landkreis jeweils ein Geschenk mitgebracht
Börde-Landrat Martin Stichnoth hatte für 30 Absolventen aus seinem Landkreis jeweils ein Geschenk mitgebracht
Kreishandwerksmeister Konrad Zahn blickte in seiner Festrede bis in das späte Mittelalter zurück.
Kreishandwerksmeister Konrad Zahn blickte in seiner Festrede bis in das späte Mittelalter zurück.

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