Aus Zeitz berichtet Falk Heidel
Ernst Ebenhoch (76) ist Ehrenbürger der Stadt Zeitz. Oberbürgermeister Christian Thieme würdigte sein jahrzehntelanges Engagement für den Zeitzer Reit- und Fahrsport im Rahmen eines Festakts auf der neuen Reitsportanlage.
Die neue große Reitsporthalle ist für den Empfang vorbereitet. Die Wände sind festlich geschmückt - Musiker spielen auf: „Die Zeit ist reif, ihn für sein bisheriges Engagement in unserer Stadt zu ehren. Man könnte Stunden über die Dinge sprechen, welche er auf den Weg gebracht und begleitet hat. Es freut mich, dass wir Menschen wie Ernst Ebenhoch in unseren Reihen haben“, sagte Oberbürgermeister Christian Thieme über den Geehrten, der sich im Rahmen des Festakts in das Goldene Buch der Stadt eintrug.
Seit 1964 ist Ernst Ebenhoch Vereinsmitglied, seit 1968 Vorsitzender: „Für einen solchen Posten musst du geboren sein“, erzählt der Ruheständler. Früher hat er als Techniker bei der Bahn gearbeitet. Er hat mit Ideen und Hemdsärmeligkeit dem Verein immer wieder neue Impulse gegeben: „Es ist der Verdienst von Ernst, das der Pferdesport hier nach dem Krieg wieder ein Zuhause gefunden hat“, erzählen die älteren Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Zeitz-Bergisdorf. Ebenhoch hat in dieser Periode gute Zeiten und weniger gute erlebt. In letztere Kategorie gehört das Hochwasser 2013, das den damaligen Reiterhof gnadenlos wegspülte.
Dabei gehört eben dieser Reiterhof zur Erfolgsgeschichte des Vereins und seines Vorsitzenden. 2003 hatte Ebenhoch die Übernahme einer alten Schweinemast organisiert. Das Gelände war heruntergekommen. Die Mitglieder haben das Areal entmüllt, morsche Gebäudeteile abgerissen. Ein Jahr später standen die ersten Vereinspferde im Stall. Der Springplatz mit Flutlichtanlage war Ende des Jahres 2004 fertig und damit die Voraussetzung zum regelmäßigen Training geschaffen. 2005 wurde der Sozialtrakt eingeweiht, 2006 die Reithalle. Dort fand neben den Freispringen die erste Reitvereins-Weihnachtsshow statt.
Doch dieses Kapitel ist abgeschlossen. Die Reitsportanlage inklusive Stallungen und Gehöft befinden sich auf einem Grundstück, das ein Konzern gekauft hat. Also haben sich Ebenhoch und seine Mitstreiter wieder an die Arbeit gemacht, ein neues Grundstück gefunden, neue Konzepte entworfen, Partner gesucht und dem Projekt „Equitanas“ als Tochtergesellschaft des Vereins frisches Leben eingehaucht. Die Anlage mit drei großen Hallen bietet Platz für 80 Pferde. Die Mitglieder arbeiten mit Kindern ab drei Jahren, auch im Bereich der Inklusion.
Soweit die Gegenwart. Zu einer Ehrung gehört aber auch ein würdiger Blick zurück. Zum Beispiel auf das Jahr 1967: Den Umzug 1000 Jahre Zeitz bereicherte der Verein mit einem historischen Reiterzug. „In den Folgejahren waren die Vereinsmitglieder um Ernst Ebenhoch bei vielen Veranstaltungen der Stadt Zeitz aktiv. So auch zur 1050-Jahrfeier. Hier gehörten die Pferde und Kutschen in mehreren Schaubildern zum eindrucksvollen Festumzug“, berichtet Stadtsprecher Lars Werner.
Mit der Ehrung würdigt die Stadt auch das Engagement von Ebenhoch und seinen Mitstreitern, wenn es um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht. Egal ob Schüleraustausch, Jugendbegegnungen, Reitturniere, Reitferien, Kutsch- und Kremserfahrten oder Geburtstagsfahrten und Schulfeste. Lars Werner: „Der Verein verfolgt ein ganzheitliches Konzept im Umgang mit Pferden, wenn es um die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen geht.“
Video von der Ehrung
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