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1000 Genthiner feiern Chemiepark-Jubiläum

Franziska Kersten wird eingerahmt von den Genthiner Kartoffelköniginnen Caroline Lange (links) und Nicole Dittler.
Franziska Kersten wird eingerahmt von den Genthiner Kartoffelköniginnen Caroline Lange (links) und Nicole Dittler.

Aus Genthin berichtet Falk Heidel

 

Eine Stadt feiert ihre Chemiepark-Tradition: 1000 Besucher zählten die Veranstalter am Sonnabend über mehrere Stunden verteilt beim Tag der offenen Tür auf einem kleinen Festplatz hinter dem Stadtkulturhaus. Anlass war das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen eines Gewerbeparks, der 1991 von Fritz und Hugo Henkel gegründet wurde. "Als Besucher konnten wir uns davon überzeugen, dass Genthin ein innovativer Chemie-Standort mit großem Potenzial für die Zukunft ist", sagte Dr. Franziska Kersten. Sie gehörte ebenso zu den Ehrengästen des Tages wie Dr. Christa Plichta als Vertreterin der Henkelfamilie, die aktuellen und ehemaligen Bürgermeister Thomas Barz, Nicole Golz, Harald Bothe, Matthias Günther sowie Genthins Hauptamtsleiterin Alexandra Adel. Nach einem Rundgang durch einige Produktionsanlagen des Chemieparks blickte Franziska Kersten in die Zukunft: "Für den Erhalt und weiteren Erfolg des Chemiestandortes Genthin ist eine sichere Energieversorgung unerlässlich. Bei EEG-Umlage und Netzentgelten darf Sachsen-Anhalt nicht benachteiligt werden." Die Tierärztin ist Mitglied des Wörmlitzer SV und schaffte einen tag später bei der Wahl am Sonntag auf der SPD-Liste für die Region Jerichower Land und Börde den Sprung in den Bundestag per Direktmandat.

Stichwort Ehrengäste: Landrat Steffen Burchhardt schätzt Genthin als Standort, "der sich in den vergangenen Monaten als krisensicher bewiesen hat. Alles deutet darauf hin, dass sich die Anzahl der gut 300 Arbeitsplätze mittelfristig noch erhöhen wird." Als früherer Henkel-Werksleiter marschierte Dr. Volker Bauer in seiner Eröffnungsansprache in zehn Minuten durch die hundertjährige Geschichte des Chemieparks, der Höhen und Tiefen erlebt hat. Vor seiner Zeit haben im VEB Waschmittelwerk bis zu 1700 Menschen gearbeitet. Als Geschäftsführerin des Technologie- und Gründerzentrums Jerichower Land (TGZ) schickte Elisa Heinke ihre Jubiläums-Grüße per Video auf die große LED-Wand auf dem Festplatz. Knapp 500 Gäste ließen sich in Besuchergruppen durch die Anlagen der veranstaltenden Unternehmen führen: Inprotec AG, Sirnamas Cepsa und Verdant Specialty Solutions. Vierter Gastgeber des Tages der offenen Tür ist Refood Ost. "Das hundertjährige Jubiläum war für die Firmen ein guter Anlass, sich der Öffentlich zu präsentieren. Wir sind als lokaler Arbeitgeber in der Region verwurzelt", sagte Dr. Michael Fleig. Der Tucheimer ist Betriebsleiter des Genthiner Standorts der Sinarmas Cepsa Deutschland GmbH. Viele ehemalige Waschmittelwerker wollten sich den Blick hinter die Kulissen nicht entgehen lassen. Gerhard Nicolai aus Genthin sagte: "Hier hat eine enorme Entwicklung stattgefunden." Er hat einst 40 Jahre lang im damals volkseigenen Betrieb gearbeitet.

Der Rest des Tages war eine bunte Mischung aus Kultur und Kulinarik. Zum Programm für die ganze Familie gehörten ein Unternehmer-Stammtisch des Tourismus-Vereins, die Stendaler Rolandmusikanten, das Genthiner Blasorchester, Rumpelstilzchen aus Quaisers Puppenkoffer, die Modegruppe Anno Dazumal aus Hohenseeden sowie der Pareyer Moskito Club mit Hüpfburgen, Spielecken, Zuckerwatte und Ballonmodelieren. Besichtigen konnten die Besucher auch das Waschmittelmuseum. Herzstück des Tages war eine große Spendenaktion: Die vier gastgebenden Unternehmen hatten bei Bäckermeister Ulrich Rode aus Jerichow Kuchen gekauft, der für einen Euro pro Stück über den Tresen ging. Der Erlös ist Grundstock für die Anschaffung eines Spielgerätes für die Stadt Genthin. Außer diesem Kuchen gab es deftige Gerichte aus Grill und Pfanne vom Landgasthof Deinert sowie der Wildererhütte Kade.

Ein solches Event ist auch perfekter Anlass für die Ehrungen zweier Persönlichkeiten, die in den vergangenen Jahren mit persönlichem Engagement Spuren in der Region hinterlassen haben: Marina Conradi und Klaus Schmekies. 

 

 

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