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Wie Blockchain die Mobilität verändern könnte - Smart City

Blockchain-Technologie ist eine fälschungssichere Möglichkeit, Daten in einem dezentralen Netzwerk zu vereinen. Bildquelle: https://unsplash.com/photos/kMpbE_-jCeI
Blockchain-Technologie ist eine fälschungssichere Möglichkeit, Daten in einem dezentralen Netzwerk zu vereinen. Bildquelle: https://unsplash.com/photos/kMpbE_-jCeI

Von der Blockchain-Technologie hast du sicher schon gehört oder gelesen – sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin oder Ethereum. Tatsächlich ist diese moderne Art der sicheren, schnellen und zugleich jederzeit verfügbaren Datenspeicherung durch die Einführung von digitalen Währungen erst bekannt geworden. Denn sie bildet die technische Grundlage für die Existenz von digitalem Geld, das in Sekundenschnelle quer über den Globus gehandelt werden kann, ohne dass es dafür einer Bank oder sonstigen ausführenden Schnittstelle bedarf. Das gilt für bereits am Markt etablierte Token ebenso wie für sämtliche neue Kryptowährungen 2021, die erst einmal nach und nach generiert werden müssen, um anschließend in den digitalen Umlauf zu gelangen.

 

Nicht nur auf digitales Geld beschränkt

Doch die Einsatzmöglichkeiten bleiben keineswegs rein auf die Sicherung und Codierung von Transaktionen am Kryptomarkt beschränkt. Denn die Blockchain kann noch auf viele weitere Arten eingesetzt werden und sehr hilfreiche Dienste leisten. Sie ist eine ausgesprochen fälschungssichere Möglichkeit, Daten in einem dezentralen Netzwerk zu vereinen und unwiderruflich festzuhalten. Der größte Vorteil liegt dabei in der absoluten Transparenz, denn jeder einzelne hinzugefügte Datensatz bleibt für alle Beteiligten nachvollziehbar und damit eben auch kontrollierbar. 

Wie funktioniert das Ganze aber nun im Detail und in welchen Bereichen kommt es erfolgreich zum Einsatz? Und was hat die Blockchain mit einer so genannten Smart City zu tun?

 

Wie muss man sich die Funktionsweise einer Blockchain vorstellen?

Vereinfacht gesagt handelt es sich bei der Blockchain um eine umfangreiche Datenbank, die aus einer Kette von einzelnen, miteinander verknüpften Datenblöcken besteht, wie ihr Name schon vermuten lässt. Jeder Datenblock wird dabei codiert und gleichzeitig durch eine kryptografische Verschlüsselung mit dem vorherigen Datensatz verbunden, so dass die einzelnen Blöcke im Nachhinein nicht mehr aufgebrochen oder in irgendeiner Weise abgeändert werden können. Wann immer eine Transaktion in der Blockchain stattfindet, wird diese zunächst geprüft und dann im nächsten Block erfasst und gebündelt. Somit verlängert sich die Kette an Datensätzen kontinuierlich weiter, ohne dass jedoch ältere Datenblöcke gelöscht werden. So lassen sich sämtliche Vorgänge lückenlos bis zu ihren Anfängen zurückverfolgen.

 

Ein dezentrales System

Abgelegt wird die Blockchain allerdings nicht auf einem zentralen Server, wie das im Falle der meisten Firmennetzwerke üblich ist. Denn sie muss jederzeit und von überall aus online zugänglich sein. Damit bildet sie ein dezentrales Datensystem, auf das von einer Vielzahl von Rechnern gleichzeitig zugegriffen wird, die sich wiederum obendrein gegenseitig kontrollieren. Auch hierdurch schützt sich die Datenbank quasi selbst von Manipulation. Person A kann mit Blick auf die Blockchain beispielsweise erschließen, welche Ware an welchem Ort verladen wurde und wann diese von Person B in Empfang genommen wurde. Ein sehr nachvollziehbares System also, das man sich in ganz unterschiedlichen Bereichen geschickt zunutze machen kann.

 

In welchen Branchen wird sie bereits erfolgreich genutzt?

Bei dem eben genannten Beispiel ist dir vielleicht sofort das Thema Logistik eingefallen, doch das ist nur eines von vielen Einsatzgebieten in der weltweiten Wirtschaft. Tatsächlich ist die Blockchain wie geschaffen dafür, im Transportwesen eingesetzt zu werden und jederzeit aufzuzeigen, wo sich welcher Seecontainer oder welches Paket aktuell befindet. Auch in der Landwirtschaft und im Handel kommt die Blockchain bereits zum Einsatz. So werden Lieferketten sehr transparent dargestellt, was unter anderem im Anbau von Bio-Lebensmitteln inzwischen eine enorme Rolle spielt.

Letztlich kann so die im Supermarkt zum Verkauf stehende Ware bis zu ihrem ursprünglichen Anbaubetrieb zurückverfolgt werden. Das schafft einen großen Vertrauensvorschuss bei den Kunden, hat aber natürlich noch weitere Vorzüge. Denn es lassen sich auch Probleme oder Fehler im System sofort erkennen. Darüber hinaus können praktischerweise gleichzeitig Zahlungsvorgänge auf internationaler Ebene abgewickelt werden.

 

Eine Technologie – viele Möglichkeiten 

Daher ist die Blockchain-Technologie auch für die Industrie sehr interessant, viele Autohersteller tüfteln bereits ausführlich daran. Doch auch das Bankwesen und der Energiesektor könnten damit revolutioniert werden. So ist unter anderem denkbar, dass die Blockchain festhält, wieviel Strom von Firmen oder Privatpersonen ins Netz eingespeist wird, den diese per Photovoltaik- oder Solaranlage generieren. Auch in der öffentlichen Verwaltung denkt man über die Einführung nach, hier können Informationen vergleichbar einer digitalen Personalakte zusammengeführt werden, um viele Vorgänge zu vereinfachen. 

Ein ähnliches Szenario kann man sich auch für das Gesundheitswesen auf lange Sicht vorstellen. Hier würde eine digitale Krankenakte per Blockchain um sämtliche Einträge von Fachärzten ergänzt werden, so dass jeder behandelnde Arzt unkompliziert eine komplette Einsicht in die bisherige Krankengeschichte des Patienten erhält. Natürlich ist das alles nicht einfach durchzuführen und ein Wechsel zu einem solch digitalen System enorm kostenaufwändig. Daher laufen an vieler Stelle bis dato nur Testsysteme, die sich erst einmal bewähren müssen. 

Was das Thema Mobilität angeht, so bringt die Blockchain auch hier ganz neue Zukunftsperspektiven, beispielsweise für die Abwicklung von Parkgebühren oder für die Nutzung von Carsharing-Fahrzeugen.

 

Was ist eine Smart City und wie findet die Blockchain dort Anwendung?

Viele Hauseigentümer haben zuhause inzwischen ein Smart Home-System installiert. Damit lassen sich per mobiler App aus der Ferne die Rollläden schließen, Lampen steuern oder die Innentemperatur regeln. Das sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern soll vor allem Energiekosten einsparen. Ganz ähnlich lässt sich die Idee auf eine Smart City übertragen. 

Auch hierbei geht es um vermehrte Digitalisierung und fortschrittliche Konzepte, die in immer größer werdenden Städten die Lebensqualität aller verbessern und dabei Ressourcen sinnvoll verteilen und nutzen sollen. Man bemüht sich um technologische Lösungen, die letztlich die Nachhaltigkeit steigern und den Klimaschutz vorantreiben. Zu einer solchen smarten Infrastruktur gehört neben modernster Kommunikationstechnologie die durchdachte Energiewirtschaft und ein effizientes Verkehrssystem ebenso wie die Bereitstellung ausreichender Lebensmittelmengen.

 

Optimierung durch die Smart City

Dank der Blockchain können die Wasser- und Energieversorgung der Haushalte optimal gelöst oder Verkehrsmittel passend aufeinander abgestimmt werden. Und mit immer ausgeklügelteren Apps könnten Fahrzeuge sogar so miteinander vernetzt werden, dass sich daraus ein intelligentes System zur Stauvermeidung entwickeln lässt. Was seinerseits wieder Kraftstoff einspart und zu einer besseren Luftqualität beiträgt.

Bemängelt wird trotz aller positiver Zukunftsaussichten jedoch, dass jede angewandte Blockchain durch die kontinuierlich anwachsende Kette enorm viel Speichervolumen braucht, welches zur Verfügung gestellt werden muss. Zudem zieht das pausenlos arbeitende Netzwerk natürlich einen gewaltigen Strombedarf nach sich, der folglich zu Lasten der globalen Klimaerwärmung geht. Hier gibt es also mit Sicherheit noch jede Menge Handlungsbedarf.

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