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Persil, Ata, Spee - eine Stadt feiert 100 Jahre Waschmittel

Aus Genthin berichtet Falk Heidel

 

Persil ist das meistverkaufte Waschmittel in Deutschland. Die Historie dieses Produkts geht auf das Jahr 1907 zurück. Die Chemiker von Henkel hatten damals das Waschen revolutioniert. Nach der Grundsteinlegung für ein Henkel-Zweigwerk 1921 in Genthin wurde dieses Waschmittel ab 1923 hier produziert. 

 

100 Jahre Chemiepark Genthin - ein Grund zu feiern!

 

Das einhundertjährige Bestehen feiern vier Unternehmen des Chemieparks mit einem Tag der offenen Tür am 25. September (Sonnabend) ab 10 Uhr. Die Besucher bekommen an diesem Tag die Möglichkeit, hinter die Kulissen der zumindest teilweise international agierenden Unternehmen zu schauen. Die Betriebsleiter Dr. Michael Fleig (Sinarmas Cepsa), Thomas Gillmann (Verdant Specialty Solutions), Oliver Hesse (Inprotec AG) und Jan Ortmann (Refood Ost) setzen bei ihrem Konzept auf lokale Vernetzung mit den Menschen und Unternehmen aus der Region: „Als einheimische Arbeitgeber möchten wir unsere Verbundenheit mit Genthin und Umgebung darstellen.“ Die vier Unternehmen stehen für fast 300 Arbeitsplätze im Chemiepark. Einen dieser Arbeitsplätze hat Christoph Köhler (Foto) inne. Er arbeitet am Tanklager der Inprotec AG.

Christoph Köhler arbeitet am Tanklager der Inprotec AG. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
Christoph Köhler arbeitet am Tanklager der Inprotec AG. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

Auf einem Areal zwischen Stadtkulturhaus und Waschmittelmuseum beginnt der Tag der offenen Tür am 25. September um 10 Uhr mit der offiziellen Eröffnung und einer Ansprache von Dr. Volker Bauer. Ab 10.30 Uhr unterhalten die Rolandmusikanten ihr Publikum mit frischer Blasmusik. Um 13 Uhr startet ein großes Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie. Der Pareyer Moskito Club wird zwei Hüpfburgen und viele Mitmach-Spiele anbieten. Zum Programm gehört auch Rumpelstilzchen auf der Märchenbühne von Quaisers Puppenkoffer und das Genthiner Blasorchester ab 14.30 Uhr. Kulinarische Spezialitäten aus unserer Region versprechen der Landgasthof Deinert aus Parchen sowie die Wildererhütte Kade. Der Eintritt ist frei. Kuchen von Bäckermeister Ulrich Rode bekommen die Besucher zum symbolischen Spendenpreis von einem Euro. Den Erlös aus dieser Aktion wollen die vier Unternehmen aufrunden. Mit dem Geld wird ein Spielplatz in der Einheitsgemeinde Genthin um eine Attraktion bereichert. Von 10 bis 17 Uhr dürfen sich geführte Besuchergruppen in den Produktionshallen und Laboren der beteiligten Unternehmen umschauen. Für viele Genthiner ist es ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Arbeitsplatz im Waschmittelwerk. Das gilt natürlich auch für das Waschmittelmuseum, das an diesem Tag geöffnet sein wird. Erleben können die Besucher hier die Geschichte des Waschmittelstandortes Genthin und der Waschmittelherstellung von 1921 bis 2009 im Wandel der Zeit.

 

Tag der offenen Tür

 

 

25. September 

10 bis 17 Uhr

Eintritt frei

Ganztags: Rundgänge durch die ansässigen Unternehmen

Waschmittel-Museum

Zwei Hüpfburgen
Moskito Club Parey
Musik, Tanz und Spiele auf der Show-Bühne

Landgasthof Deinert: Verpflegung mit regionalen Köstlichkeiten aus Grill und Pfanne

Bäckermeister Ulrich Rode: Kaffee und Kuchen

10 Uhr: Eröffnung

10.30 Uhr: Festliche Blasmusik mit den Rolandmusikanten 

ab 13 Uhr: Großes Kinderprogramm mit Märchenbühne „Rumpelstilzchen“

14.30 Uhr: Genthiner Blasorchester

 

 

Bei Sinarmas Cepsa nimmt Laborant Maik Stendel eine Produktprobe. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report
Bei Sinarmas Cepsa nimmt Laborant Maik Stendel eine Produktprobe. Foto: Falk Heidel/Alpha-Report

Übrigens: 1949 wurde der Standort in einen Volkseigenen Betrieb zunächst mit dem Namen „VEB Persil-Werk Genthin“, später „VEB Waschmittelwerk Genthin“ umgewandelt. Zunächst wurde in den 50er Jahren ein „Ost-Persil“ produziert, das sogar mit dem Slogan „Persil bleibt Persil“ warb. Nach einer juristischen Auseinandersetzung mit den westlichen Markenrechtsinhabern von Persil musste der Name jedoch aufgegeben werden.

Seit 1968 produzierte der VEB Waschmittelwerk Genthin das neue Waschmittel SPEE. Es ist eine der wenigen ostdeutschen Marken, die sich nach der Wende in den westlichen Bundesländern durchsetzen konnten. Heute wird das Produkt bei Henkel in Düsseldorf produziert.
Bereits seit 1920 gibt es das Scheuermittel ATA. Dieser Haushaltsreiniger bestand ursprünglich nur aus Sand und Soda. Diese Pulver wurde auch für die DDR-Bürger im Waschmittelwerk produziert und 1991 vom Markt genommen.

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