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Innungs-Betriebe stemmen sich gegen Einkaufspreis-Horror

Aus Parchen berichtet Falk Heidel

 

Die Einkaufspreise explodieren und das Material wird knapp - Lieferengpässe sind an der Tagesordnung: Das Handwerk kämpft bei vollen Auftragsbüchern mit exorbitanten Preissteigerungen bei Baumaterialien. Die Rohstoffknappheit droht den Aufschwung im Handwerk zu gefährden - und die Kunden bekommen die Engpässe zunehmend zu spüren: Aufträge müssen storniert oder verschoben werden. „Die Preisentwicklung ist kaum nachvollziehbar. Offensichtlich dreht jemand an den internationalen Finanzmärkten gewaltig an der Schraube“, sagte Kreishandwerksmeister Konrad Zahn. 

30 Jahre lang war Zahn Obermeister der Maler- & Lackiererinnung Jerichower Land/Zerbst - er hatte die Innung nach der Wende mit aufgebaut und kürzlich seine Funktion an der Spitze an seinen Nachfolger Tobias Ebert aus Genthin übergeben. Letzterer bat die Mitgliedsbetriebe nach monatelanger Coronapause erstmals wieder zur Zusammenkunft in den Parchener Landgasthof.

Ingo Sinast wird eingerahmt von Tobias Ebert (links) und Konrad Zahn.
Ingo Sinast wird eingerahmt von Tobias Ebert (links) und Konrad Zahn.

Hauptthema des Abends: Der Mangel an vielen Baustoffen und die einhergehende Preisexplosion stellen Handwerk und Bauwirtschaft vor massive Probleme. Wie man mit solchen Unwägbarkeiten umgehen kann, beantwortete ein Referat von Rechtsanwalt Dr. Hans-Michael Dimanski. Er sagte: „Was sich aktuell am Markt abspielt, ist in der jüngeren Vergangenheit beispiellos.“ Vereinfacht gesagt, empfiehlt er den Betrieben, bei den Angeboten mit freibleibenden, also flexiblen Preisen zu arbeiten.

Für Obermeister Tobias Ebert war die Versammlung mit anschließendem Spargelessen ein wichtiger Bestandteil der Innungsarbeit: „Mir ist es wichtig, sich bei den Gesprächen in die Augen sehen zu können.“ Ebert nutzte die Gelegenheit, um Maler- und Lackierermeister Ingo Sinast eine Ehrenurkunde der Handwerkskammer zu überreichen: „Für besondere Verdienste um die Handwerksorganisation und jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit“, so die offizielle Begründung. Unter anderem gehört Sinast seit vielen Jahren als Stellvertreter zum Innungsvorstand. Als neuer Geschäftsführer des Landesinnungsverbands stellte sich Maik Hessler vor. Er meinte: „Diese Innung ist landesweit ein gutes Beispiel für gelungene Arbeit des Vorstands mit den Mitgliedsbetrieben.“

Unterdessen arbeitet Obermeister Ebert an den nächsten Projekten der Innungsarbeit. Dazu gehören eine Mitgliederreise nach Prag und diverse Konzepte zur Gewinnung von neuen Innungsbetrieben.

Laut einer Information der Handwerkskammer Magdeburg beginnt eine berufsbegleitende Meisterausbildung für Maler und Lackierer am 24. September im Berufsbildungszentrum der Kammer Magdeburg. Die Ausbildung erfolgt in der Fachrichtung „Gestaltung und Instandhaltung“ nach bundeseinheitlichen Lehrplänen. Der Lehrgang wird von erfahrenen Dozenten und Praktikern geleitet. Das Angebot richtet sich an Maler- und Lackierergesellen sowie an mehrjährig Beschäftigte im Malerhandwerk. 

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