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Radsport-Weltmeister hebt den Daumen für seine Halle

Für euch berichtet Falk Heidel

 

Er ist Weltmeister und Friedensfahrtsieger: Mit 90 Jahren ist Gustav Adolf Schur noch immer fit wie der berühmte Turnschuh. Neuerdings trägt die Sporthalle an der Burger Berufsschule seinen Namen. Keine 20 Kilometer entfernt - in Heyrothsberge kurz vor den Toren Magdeburgs ist Schur 1931 geboren und aufgewachsen. Jetzt steht er mit Daumen hoch an "seiner" Sporthalle, der größten im Jerichower Land. Landrat Steffen Burchhardt würdigt ihn mit dieser Taufe in Täve-Schur-Halle. Schur ist neunmaliger Sportler des Jahres der DDR und zweifachen Friedensfahrt-Sieger. Diese Rundfahrt führte zu DDR-Zeiten über die Straßen der DDR, CSSR und Polens (in wechselnder Reihenfolge). Landrat Burchhardt nannte Schur einen Athleten mit Charakter, zu dem ganze Generationen aufschauen. Wörtlich: „Täve, du bist deiner Heimat immer verbunden geblieben und bist zweifellos der berühmteste und erfolgreichste Sportler, den das Jerichower Land je hervorgebracht hat.“ In seiner Dankesrede kündigte Schur an, dem Landkreis seinen bisher nicht öffentlich ausgestellten Silberpokal zu stiften, den er 1954 in Solingen bei den Weltmeisterschaften gewann.

 

Schur bei der Friedenfahrt 1960
Schur bei der Friedenfahrt 1960

Im Rahmen der Veranstaltung wurden zwei Tafeln präsentiert, welche nun im Eingangsbereich der Täve-Schur-Halle hängen und die größten Momente seiner sportlichen Karriere dokumentieren. „Diese Tafeln sollen auch Motivation für künftige Generationen sein, dass man mit Willen, Ehrgeiz und Fleiß im Sport einiges erreichen kann“, sagte Burchhardt.

 

Gustav Adolf Schur lebt heute in seinem Geburtsort Heyrothsberge und wurde 2009 zum Ehrenbürger der Gemeinde Biederitz ernannt. Mit dem Radsport begann er mit 19 Jahren bei BSG Grün-Rot Magdeburg, die 1951 der Radsportsektion der BSG Aufbau Börde Magdeburg angeschlossen wurde. Sein erstes Rennen hatte er allerdings noch als Tourenfahrer 1950 absolviert. Er begann in der Allgemeinen Klasse und qualifizierte sich innerhalb eines Jahres über die Leistungsklasse II in die oberste Leistungsklasse des DDR-Radsports.[1] Schur gewann am 23. September 1951 das DDR-Eintagesrennen Rund um Berlin.[2] Im Jahr darauf gehörte Schur erstmals der DDR-Auswahl für die Internationale Friedensfahrt an, die er mit drei Podiumsplätzen nach zwölf Etappen auf dem zehnten Gesamtrang abschloss.

Später war er auch politisch aktiv, war Abgeordneter der Volkskammer und des Bundestages.

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