Gute Nachrichten vom Elbufer: Die Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL) hat die Fähre Ferchland-Grieben von der Gemeinde Elbe-Parey gekauft. Beide Seiten verständigten sich darauf, dass ein Betriebsübergang zum Kaufpreis von 50.000 Euro für das eigentlichen Fährschiff und alle zur Fähre gehörenden beweglichen Güter sowie die Signalanlagen erfolgt. Nach dem Kauf soll eine Förderung der Landrevision der Fähre beantragt werden. Einen Kostenplan erstellt hat die NJL unter Beteiligung der ehemaligen Fährleute und weiterer Sachverständiger sowie der Gemeinde Elbe-Parey. Von den umliegenden Werften wurden Angebote für die Überholung des Fährschiffs eingeholt und dem Magdeburger Verkehrsministerium vorgelegt. Um die Fähre in den nächsten Jahren verkehrssicher betreiben zu können, wird der Investitionsbedarf auf 300.000 Euro geschätzt. Wobei die Kosten der Landrevision sowie die Wartungskosten der Antriebe die größten Posten darstellen.
Neben der Verkehrssicherheit soll auch in bessere Arbeitsbedingungen für die Fährleute investiert werden. „Minister Webel hat eine zeitnahe Prüfung des Förderantrages zugesagt. Ich hoffe, dass das Ministerium einen möglichst hohen Anteil der beantragten Kosten als förderfähig anerkennt, damit neben dem Kaufpreis der Fähre nicht noch mehr finanzielle Belastung entsteht“, erklärt Landrat Steffen Burchhardt. Sobald die Genehmigung aus Magdeburg vorliegt, kann der Auftrag für die Fährrevision vergeben werden. Für die Bauzeit sind 5 bis 6 Wochen eingeplant, ehe das notwendige Fährzeugnis beantragt werden kann. Ziel ist es, die Fährverbindung im Sommer wiederaufzunehmen, die dann auch Teil des Nahverkehrsplanes sein soll. Diesbezüglich laufen bereits die Anträge beim gemeinsamen Verkehrsverbund Marego.
Mit Ausnahme des Kreistages Stendal haben alle kommunalen Gremien einer finanziellen Unterstützung zugestimmt. Die Vereinbarung regelt die genauen Rechte und Pflichten aller Kooperationspartner. Im kommenden Kreistag des Jerichower Landes soll dann ein entsprechender Beschluss gefasst werden, um der NJL offiziell die Betreibung der landesbedeutsamen Fährverbindung zu übertragen. Als Geschäftsführer der NJL hatThomas Schlüter ein Betreiberkonzept erarbeitet. „Die wichtigste Hürde ist genommen. Es ist uns gelungen, drei feste Fährführer zu binden und mit den bisherigen Fährleuten eine ergänzende Unterstützung zu vereinbaren. Gleichzeitig starten nun drei flexible Busfahrer eine Ausbildung zum Fährführer, um die Last gut zu verteilen und personelle Stabilität zu gewährleisten. Wir gehen dazu in Kooperation mit benachbarten Fährbetrieben“, erklärt Schlüter. Derweil fanden Gespräche mit dem Wasserstraßenschifffahrtsamt (WSA) statt.
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