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So können bunte Herzkissen großen Schmerz lindern

Der Verein der Landfrauen Gohre überreichte 40 Herzkissen für die Patienten der Burger Helios-Klinik. Die liebevoll in Handarbeit gefertigten, bunten Kissen sind Trostspender und Mutmacher zugleich. Sie lassen Herzen höher schlagen - nicht nur wegen ihrer Form. Sie sind farbenfroh und weich, sie lindern Schmerzen, spenden Trost und sind für viele Patienten ein Wegbegleiter. Die 40 Herzkissen überreichte die Stendaler Landfrauen-Kreisvorsitzende Christiane Braune  jetzt den Mitarbeitern der Burger Klinik. 

 

Dr. Judith Peters freut sich über das Geschenk für ihre Patientinnen. Die Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sagt: „Die Kissen sollen unsere Patientinnen auf dem Weg zur Genesung unterstützen. Wir zeigen ihnen damit, dass wir bei der Behandlung auch mit dem Herzen dabei sind.“ Dank der Herzform können sie entsprechend gut unter dem Arm platziert werden. Schmerzen von chirurgischen Wunden können so gelindert und eine mögliche Schwellung unter dem Arm reduziert werden.

 

"Für uns ist es selbstverständlich, sich für Frauen auch in schweren Zeiten stark zu machen", sagt Michaela Oneßeit. Die Vorsitzende der Gohrer Landfrauen fügt hinzu: "Unsere Motivation ist zu zeigen, dass auch mit scheinbar kleinen Gesten Gutes erreicht werden kann. Die Herzkissen sind eine kleine Aufmerksamkeit. Wir möchten die betroffenen Frauen in der schweren Zeit unterstützen und ihnen durch die bunten Kissen Hoffnung und Stärke mit auf den Weg geben“. Die Materialien für die Herzkissen stammen aus Spenden, der Vereinskasse oder wird von den Näherinnen selbst gekauft. Gefüllt mit spezieller Watte sind die in Handarbeit genähten Kissen bei 30 Grad waschbar.

 

Die Idee für das „Heart Pillow Project“ brachte die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen 2006 aus den USA nach Europa. Sie entwickelte den Schnitt für diese speziellen Kissen und begann ihre Idee „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“ zu verbreiten. Die spezielle Form der Kissen soll die Schmerzen nach einer Operation lindern. Durch die längeren „Ohren“ der Herzen können sich Patientinnen das Kissen unter die Achsel klemmen und so die Narben von Druck entlasten. Heute gibt es eine Vielzahl an Gruppen, die gemeinsam für den guten Zweck nähen und vielen Krebspatienten eine Freude machen.

 

Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist das sogenannte Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wie bei jeder Erkrankung, gibt es auch bei Brustkrebs Risikofaktoren, die ein Auftreten der Krankheit erhöhen können. Zum Beispiel eine erbliche Vorbelastung, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Rauchen und Alkoholkonsum. Jedoch sind diese Faktoren nicht allein ausschlaggebend. Auf die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen sollte man daher auf keinen Fall verzichten. "In der Zwischenzeit kann man sich aber auch selbst abtasten", erklärt Dr. Hans-Jürgen Richter. Laut dem Chefarzt für Gynäkologie der Helios Klinik Jerichower Land kommt es vor allem darauf an, Veränderungen im Gewebe festzustellen, wie Knoten, schmerzhafte Stellen, Rötungen oder eine Vergrößerung der Brust. Auch die Lymphknoten unter den Achselhöhlen gilt es in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr werden auch regelmäßige Mammographie-Screenings empfohlen. Auch Männer können von Brustkrebs betroffen sein, aber dies ist selten der Fall. Sollten sie jedoch oben beschriebene Symptome oder Veränderungen bei sich feststellen, ist die Konsultation eines Arztes in jedem Fall zu empfehlen.

Früh erkannt, gibt es bei Brustkrebs gute Heilungschancen. Um den Kampf gegen den Krebs aufnehmen zu können, steht vielen Frauen eine Operation bevor, die mit Wundschmerzen im Heilungsprozess verbunden ist. Damit diese Schmerzen gelindert werden können, wurden die speziellen Kissen entwickelt. 

 

Gohrer Landfrauen erreichen Frauen aller Altersklassen mit ihren Aktivitäten in Gohre und Umgebung. Dazu gehören kulturelle Veranstaltungen wie Kunst, Theater oder Kinoebenso wie Aufklärung zu aktuellen Themen (Fahrschulen, Notar, Apotheken, Osteopathie oder Hospiz). Auch politische Bildung gehört dazu (Besuch des Bundestags, Ausstellungen über den Mauer-Weg und Erster Weltkrieg). "Wir unternehmen auch gern gemeinsam sportliche Aktivitäten wie Radfahren oder Rückenschule", erklärt Vorsitzende Michaela Oneßeit.

 

Bild (von links): Christiane Braune (Landfrauen Gohre), Dr. Judith Peters, Chefarzt Dr. Hans-Jürgen Richter und Julia Valenta mit den Herzkissen vom Verein der Landfrauen Gohre. Foto: Helios Kliniken GmbH

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