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60.000 Euro! Stadtrat stoppt die Gerichtsverfahren von Bürgermeister Günther

60.000 Euro sind bis Ende Oktober in das Klageverfahren von Genthins Bürgermeister Matthias Günther gegen einen Tourismusverein geflossen. Er selbst ist erster Vorsitzender dieser Vereinigung mit Mitgliedern aus Genthin, Elbe-Parey und Jerichow. Zu viel, meinte eine Mehrheit im Stadtrat am Donnerstag. Das Gremium stimmte gegen eine Vorlage, die ihn dazu ermächtigt hätte, seine Klageverfahren fortzusetzen. Günther verklagt den Verein in zwei Verfahren zur Herausgabe von Informationen rund um die QSG - eine GmbH, deren Gesellschafter der Verein ist. Zudem ficht er eine Versammlung des Vereins an, die seiner Ansicht nach nicht korrekt einberufen wurde, und daher die Beschlüsse zur Vorstandswahl nichtig seien. Unter anderem beklagen mehrere Stadtratsmitglieder, dass er das Gremium zu Beginn des Verfahrens nicht einbezogen hatte.

Während der Stadtratssitzung ließ Günther die Frage unbeantwortet, welcher Schaden von der Stadt durch diese Klagen abgewendet werden soll. Er sagte: "Dies kann erst beantwortet werden, wenn mir alle Informationen rund um die QSG zur Verfügung stehen." Das sah eine deutliche Mehrheit im Stadtrat ganz anders. Gordon Heringshausen (CDU) meinte: "Im Sozialausschuss streiten wir uns wegen hundert Euro für Menschen und Institutionen, die das Geld dringend brauchen - auf der anderen Seite werfen wir das Geld für diesen Murx mit vollen Händen heraus."
Zwei Fraktionen waren komplett mit Hinweis auf Corona nicht erschienen: Die Linke sowie Grüne/WG Fiener. 
Erfolgreich beantragt hat die Fraktion WG Genthin-Mützel-Parchen, dass Stadtratsvorsitzender Gerd Mangelsdorf eine Sondersitzung einberufen möge, an der neben Bürgermeister Günther auch die weiteren Tourismusvereins-Vorsitzenden Nicole Golz und Harald Bothe teilnehmen sollen. Die Stadträte erhoffen sich bei dem Gespräch im Januar diverse Lösungsansätze für eine gewinnbringende Vereinsarbeit zum Wohle der beteiligten Gemeinden Genthin, Elbe-Parey und Jerichow.

Bild: Stadtratsvorsitzender Gerd Mangelsdorf und Bürgermeister Matthias Günther bei einer früheren Stadtratssitzung im Genthiner Stadtkulturhaus.

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