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Drogen, Schläge, Messerstecher - ein ganz normales Wochenende für Polizisten

Für euch berichtet Falk Heidel

 

Körperverletzung, Treppensturz und psychisch gestörte Schläger - ein gewöhnlicher Wochenenddienst für Polizisten in Mitteldeutschland liest sich mitunter wie ein schlechter Actionkrimi. Zum Beispiel in Ziepel bei Möckern:

 

Freitag, 8 Uhr: Hier streiten sich zwei Menschen bis aufs Blut, obwohl sie sich als Lebensgemeinschaft bezeichnen. Er (37) hat seine Freundin (48) mehrfach geschlagen, mit einem Messer bedroht und ihr mit einem Kopfkissen die Luft abgedrückt. Sie sprang aus dem Fenster und rief die Polizei. Die Beamten trafen auf einen aggressiven Mann, der massiv unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand. Weil er ein Messer aus der Wohnung holen wollte, haben ihn die Polizisten auf dem Boden mit Handfesseln fixiert. Am Boden liegend versuchte er sich mehrfach selbst zu verletzen. Daher haben die Schutzmänner einen Notarzt hinzugezogen. Dieser attestierte vor Ort eine mögliche Fremd- und Eigengefährdung und wies den Beschuldigten in die psychiatrische Abteilung der Universitätsklinik Magdeburg ein.

 

Freitag, 13.30 Uhr: Schwerer Unfall mit vier Verletzten auf der B1 hinter dem Ortsausgang Parchen in Richtung Burg. Dabei überholte eine 59-jährige Taxifahrerin den vor ihr fahrenden Pkw und den davor fahrenden Lkw. Jetzt erst bemerkte sie das  entgegenkommende Auto eines 84-jährigen Fahrers. Beide Fahrzeuge kollidierten frontal. Beide Fahrer sowie zwei Insassen wurden schwer, aber nicht lebensbedrohlich, verletzt. 

 

Sonnabend, 0.20 Uhr: Auf der Schartauer Straße in Burg gibt es eine Schlägerei zwischen zwei Männern. Einer traf seinen Widersacher mit einer Flasche. Der Geschädigte wollte sich trotz Verletzungen im Gesicht nicht behandeln lassen und auch keine Aussage machen.

 

Sonnabend, 10.20 Uhr: Schlägerei im Hausflur zwischen zwei Männern (38 und 36) im Genthiner Heinigtenweg. Einer schubste den anderen die Treppe hinunter. Das Opfer lehnte trotz Schmerzen im Rücken eine medizinische Versorgung ab. 

 

Sonnabend, 15.30 Uhr: Gerufen wurde eine Streifenwagen-Besatzung aus Burg in die Magdeburger Promenade. Ein Mann pöbelte und randalierte. Der 32-Jährige leidet augenscheinlich an einer psychischen Störung. Der Mann pöbelte beim Vorbeilaufen ein Tentnerpaar (78 und 76) derart massiv an, dass sie aus Furcht Zuflucht in einem Hauseingang suchten. Zudem hat er versucht, einen jugendlichen Fahrradfahrer beim Vorbeifahren mit einem Beutel zu schlagen. In dem Beutel befanden sich Glasflaschen, die auf den Boden fielen und zu Bruch gingen. Die Polizisten brachten den Mann nach Hause. Mehrere Strafverfahren sind eingeleitet.

 

Sonntag, 1 Uhr: Auf der Grabower Landstraße in Burg stoppen die Beamten einen Mazda. Bei der Kontrolle des Fahrers (26) stellten sie betäubungsmittelbedingte Ausfallerscheinungen fest. Ein Drogenschnelltest reagiert positiv. Es folgte im Krankenhaus eine Blutprobenentnahme, dem Fahrer wurde die Weiterfahrt für 24 Stunden untersagt.

 

Sonntag, 5 Uhr: Die Polizei wird zu einem Familienstreit nach Tucheim gerufen. Dort gab es einen Streit zwischen einem Mann (50) und seinem 20-jährigen Sohn. Der Junior wollte alkoholisiert und unter Drogen mit dem Auto wegfahren. Er stieß seinen Vater, der dies verhindern wollte, über einen Hocker. Nach Eintreffen des Rettungsdienstes griff der Sohn unvermittelt die Rettungskräfte an. Diese konnten den Angriffen entgehen und forderten die Polizei zur Unterstützung an. Als die Polizisten eintrafen, lief der junge Mann zunächst davon. Kam jedoch wieder und pöbelte die Beamten an. Später bewarf er sie mit Flaschen aus Glas und Plastik. Die Beamten mussten in Deckung gehen, um von den Flaschen nicht getroffen zu werden. Sie setzten Pfefferspray ein. Der Mann wollte über einen Zaun klettern, blieb hängen und stürzte. Am Boden wurde ihm eine Handfessel angelegt. Es folgte eine Blutprobenentnahme im Krankenhaus Burg und er wurde wegen Schmerzen am Knie medizinisch versorgt. Hinzu kommt, dass er einen Rettungssanitäter leicht im Gesicht verletzte.

 


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