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Dietmar Kaiser: Handwerksmeister verknüpft Tradition und Moderne

Aus Haldensleben berichtet Falk Heidel

 

„Handwerk hat goldenen Boden“, sagt Dietmar Kaiser. Als Kreishandwerksmeister vertritt er über 100 Betriebe aus der Region, die in fünf Innungen (Tischler, Sanitär, Elektro, Kfz und Metallbau) organisiert sind. Für ihn gibt es eine ganze Reihe von Gründen, warum ein Handwerksunternehmen Innungsmitglied sein sollte: „Ausbildung, Weiterbildung oder Schulung - der Austausch mit Spezialisten sowie untereinander bringt allen Beteiligten große Vorteile.“ Aus seiner jahrelangen Erfahrung als Handwerksmeister nennt er einen weiteren Vorteil: „Innungsbetriebe unterstützen sich gegenseitig und helfen sich bei Engpässen aus.“ 

Für den Tischler aus Haldensleben war das Jahr 1982 ein ganz besonderes: Die Hochzeit mit seiner Sabine und der Meisterbrief. „Deshalb werde ich dieses Jahr nie vergessen.“ Kaiser ist der Chef eines Familienbetriebs mit 122-jähriger Tradition. Die Firmen-Geschichte beginnt 1898 mit der Gründung durch Rudolf Moldenhauer in Althaldensleben. Einnahmen erzielte die Werkstatt in den Anfangsjahren durch Einzelfertigungen für gut betuchte Kunden. Schränke, Betten und sogar Särge wurden hergestellt, ehe sich der Betrieb Ende der siebziger Jahre als Bautischlerei spezialisierte. Gerhard Kaiser schulte einst vom Bäcker zum Tischler um, übernahm die Firma und führte sie erfolgreich über die Wendezeit bis 1992.

Als Kaiser GmbH zog das Unternehmen im September 1992 in eine 1000 Quadratmeter große Produktionshalle im Haldenslebener Gewerbegebiet. Dort befindet sich noch immer der Firmensitz, jetzt der Firma Kaiser Tischlerei & Holzbau. Aktuell beschäftigt Dietmar Kaiser neun Mitarbeiter, engagiert sich in der Innung und bildet kontinuierlich Lehrlinge aus. Die fünfte Generation arbeitet bereits in der Werkstatt mit. Der Chef sagt: „Solange es uns gelingt, Tradition und Moderne zu verknüpfen, werden die Innungsbetriebe auch in Zukunft erfolgreich sein.“

Deutschland zählt eine Million Handwerksbetriebe. In diesem vielseitigsten Wirtschaftszweig arbeiten fast sechs Millionen Menschen. Noch ein interessanter Fakt: 28 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland sind im Handwerk tätig. Die fünf Innungen aus Haldensleben gehören zur Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde. Dort arbeitet der neue Geschäftsführer Manuel Ballerstedt unter anderem an der Eingliederung neuer Mitgliedsbetriebe: Interessierte sind jederzeit willkommen. Bitte eine kurze Nachricht an m.ballerstedt@kh-elbe-boerde.de

 

 


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