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Rückschlag für Elbfähre Ferchland: Investor ist abgesprungen

Aus Parey berichtet Falk Heidel

 

Der Protest in den vergangenen Wochen schien sich auszuzahlen - es sah bis vor einigen Stunden gut aus für den Fortbestand der Elbfähre zwischen Ferchland und Grieben. Aber: Im Gegensatz zu den Meldungen auf einigen Portalen ist die Zukunft der Fährverbindung zwischen dem Jerichower Land und der Altmark noch lange nicht gesichert.
Die Hoffnungen ruhten auf einen privaten Investor, der die Fähre betreiben wollte. Laut Informationen des Alpha-Reports ist der Unternehmer jedoch abgesprungen. Offensichtlich lässt sich das Vorhaben mit entsprechenden Personalkosten aus Sicht des Investors nicht wirtschaftlich betreiben. Zweite Frage: Gibt es Personal, dass für diese Dienstleistung infrage kommt?

Rückblick: In einer Sondersitzung vom Donnerstag hat der Gemeinderat Elbe-Parey den Weg für den Verkauf der Fähre an ein Unternehmen aus dem Landkreis frei gemacht. Laut dem Beschluss soll die Fähre zum aktuellen Verkehrswert veräußert werden. Wie hoch dieser Verkehrswert ist, ist nicht bekannt. Bürgermeisterin Nicole Golz soll die Ausgestaltung des Betriebsübergangs aushandeln. Der Beschluss geht noch weiter: Sollten die Gespräche mit dem Investor scheitern, möge die Bürgermeisterin mit den anliegenden Gemeinden, Landkreisen und Behörden über den Weiterbetrieb der Fähre verhandeln.

Manfred Behrens
Manfred Behrens

Mit diesem Gemeinderats-Beschluss steigen die Chancen auf den Weiterbetrieb der Fähre enorm - jedoch ist noch lange nichts unterschrieben. 
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens (CDU) hatte den Privatinvestor vor einigen Wochen ins Spiel gebracht und war an den Gesprächen beteiligt. Solange kein offizielles Signal des Investors vorliegt, wolle er keine zu großen Hoffnungen wecken. 

Für Beobachter der Szenerie ist klar, welche Eckpunkte bei einem neuen Vertrag mit wem auch immer abgesteckt werden müssen.
Einige Beispiele: Welche Kosten verursacht die Landrevision der Fähre?
Mit welchen Fördermitteln kann ein Betreiber rechnen?
Muss es bauliche Veränderungen geben, damit die Fähre auch bei Niedrig- oder Hochwasser verkehren kann?

Der Alpha-Report wird auch weiterhin für euch berichten.

 

 

So protestieren die Ferchländer an der Elbe

Pressemitteilung der Gemeinde Elbe-Parey

In der Sitzung des Gemeinderates Elbe-Parey, zu der kurzfristig eingeladen wurde, hat der Rat nach fast zweistündiger Diskussion folgenden Beschluss gefasst.

Geänderter Beschluss:

 „Der Gemeinderat der Gemeinde Elbe-Parey beschließt den Verkauf des Fährschiffes Ferchland-Grieben mit der einheitlichen europäischen Schiffsnummer 04810760 zum Verkehrswert zum 01.07.2020 zuzustimmen.

Der Gemeinderat beauftragt die Bürgermeisterin, auch in Zukunft und auch vorsorglich alles zu unternehmen, den Fährbetrieb im Falle des Scheiterns des Investors fortführen zu können. Das betrifft insbesondere Gespräche mit allen am Fährbetrieb interessierten Gemeinden, Landkreisen und Behörden sowie die arbeitsvertragliche Gestaltung der Verträge der bisherigen Fährleute.“

Demnach ist nunmehr mehrheitlich (15/2/1) das Mandat erteilt mit dem Investor der individualvertraglichen Gestaltung des Betriebsübergangs zu verhandeln, um so den Weiterbetrieb des Fährschiffes aufrecht zu erhalten.


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