· 

Gesundheits-Campus für Genthin oder alles nur heiße Luft?

Aus Genthin berichtet Falk Heidel

 

Nach Schließung und Abriss des Genthiner Krankenhauses wünschen sich die Einheimische eine angemessene medizinische Notfall-Versorgung. Kein Akut-Patient soll bis zum nächsten Krankenhaus stundenlang durch die Gegend fahren- so in etwa lassen sich die Äußerungen vieler Genthiner zusammenfassen.

Wie realistisch ist ein neue Gesundheits-Standort mit neuester Technologie und vielen Fachärzten in der Kleinstadt Genthin?

Das Konzept

 

Johanniter wollen am Standort, der aktuell abgerissen wird, ein Gesundheits-Campus bauen. Bestehen soll das Zentrum aus einem Pflegeheim (Johanniter-Quartier), einer sogenannten Portalklinik mit maximal zehn Betten sowie einer ambulanten Chirurgie, in der laut den Johannitern kleinere Operationen angeboten werden können.

 

Gegenargumente

 

Die Johanniter werden das Konzept nicht umsetzen, solange das Altgebäude des Krankenhauses unter Denkmalschutz steht. Genthins Bürgermeister Matthias Günther und Grünen Stadtrat Lutz Nitz wollen sich dafür einsetzen, dass der Denkmalschutz-Status aufgehoben wird.
Ironie der Geschichte: Günther und Nitz feierten sich vor einigen Monaten für ihr Engagement, dass eben dieses Gebäude unter Denkmalschutz steht. 

Auf Wikipedia ist dazu zu lesen: Auf Initiative des bündnisgrünen Stadtrates Lutz Nitz erfolgte, mit dem Ziel den Abriss zu verhindern, am 9. Juli 2018 ein Vororttermin mit dem Genthiner Bürgermeister Matthias Günther und dem bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Olaf Meister. Meister sprach sich für die Klärung der Frage aus, ob Teilen des Komplexes eine Denkmaleigenschaft zukommt. Auf seine Bitte hin erfolgte eine kurzfristige Überprüfung durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalts, mit dem Ergebnis, dass der Altbau, die Erweiterungsbauten von 1908 und 1926, sowie das Pförtnerhaus und die Wäscherei unter Denkmalschutz stehen. Sie wurden am 17. Juli 2018 in das Denkmalverzeichnis unter der Erfassungsnummer 107 65013 als Baudenkmal eingetragen. Der beabsichtigte Abriss der historischen Gebäudeteile wurde so unterbunden.

 

Beobachter meinen: Dumm gelaufen - es ist nicht damit zu rechnen, dass die Denkmalbehörde in Halle die Verfügung zurücknimmt. Sie würde sich damit juristisch angreifbar machen.

 

Förder-Millionen

 

 

Und noch ein weiterer Punkt spricht gegen das Vorhaben: Die Johanniter werden das Projekt nur dann umsetzen, wenn Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) die Genehmigung erteilt und Fördergelder dafür freigibt.
Auch hier sehen Experten wenig Aussicht auf Erfolg. Grund: In Sanierung und Ausbau des Stendaler Johanniter Krankenhauses sind einst Millionen Fördereuro geflossen. Gekoppelt war die Fördergeld-Zusage seinerzeit an die Schließung des Genthiner Krankenhauses.

 

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Martina Franz (Donnerstag, 18 Juni 2020 19:20)

    Das ist voll zum Kotzen, immer diese Hinhaltetaktik nur um die Leute bei Laune zu halten. So langsam haben aber die Leute die Schnauze gestrichen voll.
    Wir brauchen unbedingt die Portalklinik.

  • #2

    Heidi Schulze (Samstag, 20 Juni 2020 10:58)

    Genthin ist ein Auslaufmodell geworden mit Vorbildfunktion, wer untergehen will, soll nach Genthin kommen und sich beraten lassen. Ich wohne seit 66 Jahren hier, habe immer gern hier gelebt, aber jetzt bekomme ich es langsam mit der Angst zu tun, als kranker Mensch ,3- fach chronisch krank, der kein Auto fahren kann. Es wird nur darüber diskutiert, aber nichts wird entschieden....nicht alle Menschen hier haben noch soviel Zeit, bsi sich die Politik endlich rührt und nciht die kleine nur vor Ort sondern vom Land. Warum wird gerade bei uns alles kaputt gemacht. Mit einer kleinen Rente kann man auch nicht immer mit den öffentlcihen Verkehrmitteln seine Ärzte aufsuchen, keine KK komtm dafür auf. Macht endlich Nägel mit Köpfen