· 

Handwerksmeister mit offenem Brief an die Politik: Brauchen Investitionen statt Kurzarbeit!

Für euch berichtet Falk Heidel

 

"Wir brauchen jetzt Investitionen statt Kurzarbeit", sagt Konrad Zahn. Der Kreishandwerksmeister aus dem Bereich Elbe-Börde in Sachsen-Anhalt wendet sich mit einem offenen Brief an Bundes- und Landespolitiker sowie Landräte und Bürgermeister. Darin heißt es: "Im Bereich Bau und Ausbau rechnet jedes zweite Unternehmen in den kommenden Wochen mit Umsatzausfällen von mehr als 50 Prozent. Der Liquiditätsbedarf liegt geschätzt bei 5,6 Milliarden Euro." Zahn sagt auch: "Die Rezession wird nachhaltig sein und die Existenz der Betriebe stärker bedrohen als die Kontaktsperre."

Konrad Zahn hat die momentane Ausnahmesituation in unserem Land aus Sicht der Handwerker analysiert: "Die Investitionsbereitschaft in Industrie, Handel, Gastronomie und Privatwirtschaft wird durch die Krise auf längere Zeit sinken. Jetzt sind die öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Sportstätten, Bundeswehr sowie die Verkehrsinfrastruktur  die letzten Stützen unserer Branchen. Gleichzeitig besteht hier ein erheblicher Investitionsstau." Zahn fordert: "Wenn wir diesen Investitionsstau beherzt auflösen, schaffen wir eine Win-Win-Situation für das Handwerk und die gesamte Bevölkerung." Seine Begründung: "So könnte der Staat auf manches Hilfspaket verzichten und würde als Gegenleistung eine sanierte Schule, eine generalüberholte Turnhalle - sprich eine Verbesserung der Infrastruktur unseres Landes bekommen. Kritische Infrastrukturen, auch die Krankenhäuser würden langfristig ertüchtigt. Wir würden als Gesellschaft gestärkt aus der Krise hervorgehen."

 

 


Wortlaut des offenen Briefs

Investitionen statt Kurzarbeit !

 

 

Sehr geehrte Bundestagsabgeordnete, sehr geehrte Landtagsabgeordnete, sehr geehrte Landräte, sehr geehrte Oberbürgermeister und Bürgermeister, sehr geehrte Pressevertreter,

 

für das Maßnahmenpaket von Bund und Ländern in der Corona-Krise sind wir dankbar. Kredite, Stundungen und Zuschüsse können bei kurzfristigen Liquiditätsproblemen und vorübergehendem Umsatzausfall den Betrieben tatsächlich helfen.

 

In den Handwerken des Bau- und Ausbaubereiches rechnet aber jedes zweite Unternehmen mit Umsatzausfällen in den nächsten sechs Wochen von über 50 Prozent. Der Liquiditätsbedarf liegt geschätzt bei 5,6 Milliarden Euro. Die Rezession wird nachhaltig sein und die Existenz der Betriebe stärker bedrohen als die Kontaktsperre.

 

Die Investitionsbereitschaft in Industrie, Handel, Gastronomie und Privatwirtschaft wird durch die Krise auf längere Zeit sinken. Jetzt sind die öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Sportstätten, Bundeswehr, die Verkehrsinfrastruktur usw. die letzte Stütze unserer Branchen. Gleichzeitig besteht hier ein erheblicher Investitionsstau.

 

Wenn wir diesen Investitionsstau beherzt auflösen, schaffen wir eine Win-Win-Situation für das Handwerk und die gesamte Bevölkerung.

 

Unsere Unternehmen benötigen keine Kredite und kein Kurzarbeitergeld. Wir benötigen Aufträge! 

 

So könnte der Staat auf manches Hilfspaket verzichten und würde als Gegenleistung eine sanierte Schule, eine generalüberholte Turnhalle - sprich eine Verbesserung der Infrastruktur unseres Landes bekommen. Kritische Infrastrukturen, auch die Krankenhäuser würden langfristig ertüchtigt. Wir würden als Gesellschaft gestärkt aus der Krise hervorgehen.

 

 

 

 

 

 

 

Daher unser Appell an Sie: Sorgen Sie jetzt schnell für Arbeit !

  • Machen Sie mit uns bei allen verantwortlichen Stellen Druck auf die sofortige Ausweitung der öffentlichen Investitionen.
  • Beschleunigen Sie anstehende Baumaßnahmen und beauftragen Sie diese jetzt. 
  • Reduzieren Sie Genehmigungsverfahren wie z. B. die Sondernutzungserlaubnis für Gerüstbau.
    Reduzieren Sie Bürokratie, die ehrliche Arbeit erschwert.
  • Investieren Sie statt in Kurzarbeiter- oder Insolvenzgeld lieber in nachhaltige Leistung und beauftragen Sie jetzt Handwerksleistungen.
  • Vermeiden Sie öffentliche Ausschreibungen, nutzen Sie stattdessen beschränkte Ausschreibungen oder freie Vergaben, um regionale Handwerksbetriebe zu unterstützen

Das investierte Geld ist nicht verloren, sondern fließt zweifach zurück: In Form von Steuern und in Form einer modernisierten Infrastruktur.

 

In diesem Sinne bitten wir Sie um Ihre Unterstützung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konrad Zahn

Vorstandsvorsitzender

 

Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde

Kommentar schreiben

Kommentare: 0