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Aua! Tipps vom Facharzt: So vermeidet ihr einen Handydaumen

Für euch berichtet Falk Heidel

 

Schmerzen im Handgelenk oder ein dicker Daumen? Kennst du diese Symptome auch? In der Bahn, im Wartezimmer, auf der Couch: Ständig tippen und wischen wir auf unseren Smartphones - im Durchschnitt drei Stunden pro Tag. Das hat Folgen, sagen Mediziner. Der „Handydaumen“, eine neue Zivilisationskrankheit, bezeichnet eine Überbeanspruchung der Daumenstreck- und Beugesehnen durch typische Bewegungen bei der Handynutzung. Jede Menge Arbeit für unseren Daumen. "Obwohl er der erste und stärkste unserer Finger ist, führen übermäßige Belastungen auch bei ihm zu Überbeanspruchungen", sagt Ewgeni Krieger. Der Facharzt der Klinik für Plastische Chirurgie an der Helios Klinik Jerichower Land in Burg erklärt einige Fakten rund um den Handyschmerz.

Warum ist unser Daumen so besonders?

Unser Daumen hat einen sehr großen Bewegungsumfang. Das liegt an der Konzeption unseres Daumensattelgelenks, die es uns ermöglicht, den Daumen Richtung Kleinfinger zu führen. Wäre das nicht der Fall, würden wir unser Handy nicht geleichzeitig halten und über den Bildschirm wischen können.

 

 


Wie macht sich der Handydaumen bemerkbar?

Wenn es im Daumen zieht, im Handgelenk und sogar an der Arminnenseite entlang bis zum Ellenbogen: Das sind Anzeichen dafür, dass man mit dem Tippen und Wischen auf dem Smartphone eindeutig übertrieben hat. 

 

Warum macht die Handynutzung unseren Daumen krank?

Der Daumen ist vom Aufbau her dazu gedacht, das Greifen der Hand zu unterstützen. Die typische Dehn- oder Abspreizbewegung des Daumens bei Handynutzung ist eine unnatürliche Bewegung. Bei übermäßiger Nutzung werden die Daumenstreck- und Beugesehnen so stark beansprucht, dass es zu einer Entzündung kommen kann.

 

Wie merke ich die Überbeanspruchung?

Es schmerzt – vor allem wenn der Daumen bewegt oder belastet wird, zum Beispiel bei der Nutzung des Handys. Bei übermäßiger Nutzung des Smartphones kann es sogar zu anatomischen Veränderungen der Hand kommen. Durch Überanstrengung kann es hier schnell zu einer Sehnenscheidenentzündung in der Hand und schmerzhaften Verspannungen in Schulter und Nacken kommen. Durch die immer gleichen Bewegungen, die der Daumen macht, kann es zu einer Verdickung der Sehnen kommen. Das kann zu einer Reizung oder Entzündung der Sehnen im Daumen führen. Nimmt man dieses Warnsignal nicht ernst, kann der Schmerz chronisch werden und für Monate anhalten. Der wichtigste Faktor gegen drohende Schmerzen vorzugehen ist das regelmäßige Einlegen einer Pause. Wenn möglich sollte etwa alle 30 Minuten eine kurze Unterbrechung einlegt werden - ohne Smartphone.

 

Was kann ich tun, damit mein Daumen – trotz Handynutzung – nicht überbeansprucht wird?

Ich empfehle, die Hand, die das Smartphone nutzt, zu wechseln. Außerdem hilft es auch, das Telefon auf einen festen Untergrund beim Schreiben zu legen. Oder man telefoniert ganz einfach mal wieder. Die effektivste Art vorzubeugen ist aber auch die einfachste: öfter mal das Handy ausschalten.

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