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4,8 Millionen Minus: Landrat Burchhardt attackiert Magdeburger Kenia-Koalition

Aus Burg berichtet Falk Heidel

 

Heftige Kritik an den geplanten Haushalt der Magdeburger Landesregierung kommt aus dem Burger Landratsamt: "Geld für den Straßenbau wurde bereits in der Vergangenheit erheblich gekürzt. Seit Jahren können wir weniger sanieren als notwendig ist, um unser Straßennetz in einem vernünftigen Zustand zu halten", erklärt Landrat Steffen Burchhatdt (SPD). Und: "Wir werden gezwungen, Verschleiß in Kauf zu nehmen.“ Sein Zorn bezieht sich auf die Kürzungen der Kenia-Koalition bei den Landesgeldern für Investitionen in den Landkreisen. Burchhardt: "Ein Minus von 4,8 Millionen Euro für das Jerichower Land wäre in den nächsten vier Jahren das Ergebnis, wenn der aktuelle Haushaltsentwurf 2020/2021 der Landesregierung in Kraft träte."

Zuständig ist der Landkreis für insgesamt 240 Kilometer Kreisstraße zwischen Jerichow und Gommern. 26 Brücken und 55 Durchlässe sind Bestandteil der Straßeninfrastruktur des Landkreises mit teilweise erheblichem Sanierungsbedarf. Burchhardt: "Mittelfristig müssen fünf Brücken durch Neubauten ersetzt und weitere fünf dringend saniert werden."

Seit längerem fordert der Kreis mehr Fördergeld von Land und Bund, um das stark sanierungsbedürftige Straßennetz verkehrssicher halten. Der Sanierungsbedarf steigt jährlich rasant an und damit die Kosten für den Ausbau. Wird die oberste Schicht einer Straße nicht regelmäßig erneuert, leidet der gesamte Straßenkörper. Der Landrat beziffert den Investitionsstau bei den Kreisstraßen des Landkreises auf 53,5 Millionen Euro  – 13,2 Millionen für Ortsdurchfahrungen, 33 Millionenfür freie Strecke und 7,2 Millionen Euro für Brücken. 

 

"Wir erwarten, dass der Landtag im Haushaltsentwurf 2020/2021 noch ein deutliches Zeichen für die Unterstützung der kommunalen Straßeninfrastruktur setzt. Das Land kann die Augen davor nicht verschließen", sagt Burchhardt. Und: "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Noch ein paar Jahre mit diesem Sparkurs und der Rückstand kann nicht mehr aufgeholt werden.“

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