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Warum uns die Zeitumstellung den Schlaf raubt

 

1,6 Millionen Erwerbstätige in Deutschland leiden laut einer Studie der Krankenkasse Barmer an Schlafstörungen. Für sie stellt die Zeitumstellung am 27. Oktober eine zusätzliche Belastung dar. Um drei Uhr nachts werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Zwar kann man dann theoretisch eine Stunde länger schlafen, allerdings kann dies den Schlafrhythmus von empfindlichen Menschen erheblich durcheinander bringen. Deshalb raten Mediziner, bei Schlafproblemen grundsätzlich auf einen geregelten Schlafrhythmus zu achten. „Zu einem guten Schlaf gehört, dass man nicht zu lange schläft und möglichst zur gleichen Zeit ins Bett geht und aufsteht. Wer Schlafstörungen hat, sollte außerdem auf einen Mittagsschlaf verzichten“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Zudem solle das Schlafzimmer ein abdunkelbarer Wohlfühlraum möglichst ohne TV und andere digitale Geräte sein. Hielten die Schlafstörungen für längere Zeit an, raten Experten, sich ärztlichen Rat einzuholen. 

 

Barmer-Regionalgeschäftsführerin Cynthia Pietsch-Stein.
Barmer-Regionalgeschäftsführerin Cynthia Pietsch-Stein.

 

Neben einem geregelten Schlafrhythmus und einer ruhigen, wohltemperierten Umgebung gehöre zu einer gesunden Schlafhygiene auch, auf tägliche Gewohnheiten zu achten. „Sich tagsüber ausreichend zu bewegen, wirkt sich positiv auf die Schlafqualität aus. Regelmäßige Pausen und Entspannung verringern zudem das Stressniveau“, erklärt Cynthia Pietsch-Stein. Die Barmer-Regionalgeschäftsführerin in Stendal empfiehlt: "Generell können Einschlafrituale wie ein Spaziergang am Abend, eine heiße Milch oder Tee, Tagebuch schreiben oder Meditation das Einschlafen erleichtern. Außerdem könnten Entspannungsübungen helfen."

Im vergangenen Jahr sprach sich in einer Online-Umfrage die Mehrheit der teilnehmenden EU-Bürger für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Trotzdem wird auch 2019 noch an der Uhr gedreht. Seit 1980 werden in Deutschland die Uhren im März um eine Stunde vorgestellt, im Herbst zurückgedreht. Seit 1996 tun dies alle EU-Staaten am selben Tag. Die Einsparung an Energiekosten erwies sich jedoch als gering. 

Fachleute warnen seit vielen Jahren, dass Zeitumstellungen viele regelmäßige Abläufe durcheinanderbringen. Im Gegensatz zu einer Reise in eine andere Zeitzone ändert sich äußerlich nichts als die Zeigerstellung der Uhr. Durch die Manipulation an der Uhr, der zumindest arbeitende Menschen folgen müssen, ist es jedoch im Frühjahr abends noch eine Stunde später hell – und morgens, wenn der Wecker geklingelt hat, noch länger dunkel. Das hat Folgen für die innere Uhr, die über die einstündige Verschiebung hinausgehen.

 

 

Alpha-Tipps für besseren Schlaf

  • Nicht direkt vom Fernseher oder der Arbeit am PC ins Bett wechseln. Besser vor dem Schlafen ein entspannendes Buch lesen. Der kurze Schlaf vor dem TV gehört zudem zu den größten Einschlaf-Störfaktoren. 

  • Das Schlafzimmer sollte dunkel sein. Nicht in dieses Zimmer gehören Fernseher, Computer und sonstiges Arbeitsmaterialien. 

  • Achtet auf die Farben der Schlafzimmertapeten. Rot ist an- und aufregend, blau hingegen wirkt entspannend.

  • Nach sportlichen Aktivitäten benötigt unser Körper mindestens zwei Stunden, um sich zu akklimatisieren. Erst danach ins Bett gehen.

  • Nicht lange im Bett wälzen. Wer nicht einschlafen kann, steht nochmal auf, entspannt sich kurz und legt sich dann wieder ins Bett.
     
  •  Um die Entspannung beim Einschlafen zu unterstützen, bietet die Barmer den Amazon Echo Skill und die GoogleHome Action „Schlafenszeit“ an. Die Nutzer könnten aus mehreren akustischen Einschlafhilfen wählen.

 

 

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