Zu besonderen Anlässen schlüpft Lillyana Banse in das flauschige Kostüm von Maskottchen Nobbi: „Ist ziemlich warm hier drin“, erzählt die 15-jährige Schlagenthinerin. Der heutige Anlass in der Genthiner Schwimmhalle ist ein Fototermin der DLRG-Schwimmer mit Unternehmer Jens Meißner. Seine Logistik- und Lagerfirma Kleinschmidt & Klavehn feierte kürzlich 100-jähriges Bestehen. „Wir hatten unsere Gäste gebeten, auf die üblichen Geschenke zu verzichten und stattdessen für die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen in unserer Region zu spenden“, erklärt Meißner als Arbeitgeber von knapp 30 Mitarbeitern. Knapp 2000 Euro sind dabei zusammengekommen, die Meißner auf drei Projekte verteilt: Den Magdeburger Kinderklinik-Konzerten, den D-Jugend-Fußballern von Borussia Genthin und der Genthiner Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG.
Mit einem 1000-Euro-Scheck kam Meißner in die Schwimmhalle: „Mit seinen ehrenamtlichen Trainern leistet der Verein eine großartige Kinder- und Jugendarbeit. Die Kinder lernen schwimmen und im besten Fall auch noch Leben retten. Eine perfekte Kombination.“ Zudem erzählt er, dass seine Eltern einst als Rettungsschwimmer im Einsatz waren.
Lillyana Banse ist noch keine Rettungsschwimmerin: „Aber mit dem bronzenen Rettungsschwimm-Abzeichen auf einem guten Weg dorthin“, sagt Andy Gamalski. Er ist zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe mit 180 Mitgliedern.
Derzeit kümmern sich acht ehrenamtliche Übungsleiter um die Arbeit mit 110 jungen Schwimmern in drei Trainingsgruppen, unter anderem Kathleen Koennecke und Martin Bessert, die am Tag des Fototermins mit den jungen Schwimmern trainierten.
Ab fünf Jahren können Kinder bei der DLRG das Seepferdchen als Frühschwimmer-Abzeichen erwerben. Weiter geht es über Jugendschwimm-Abzeichen und das Schwimmabzeichen ab 18 Jahren bis hin zu Junior-Retter und dem Rettungsschwimm-Abzeichen. Andy Gamalski: „Von 100 Kindern aus den Trainingsgruppen bleiben weniger als fünf, die irgendwann als Rettungsschwimmer aktiv sein werden.“ Aktuell sind es 10 bis 15 Leute, die als Rettungsschwimmer unter anderem am Zabakucker See im Einsatz sind oder Veranstaltungen sanitätsdienstlich absichern.
Lillyana Banse hat bereits einige Praktika zur Unterstützung von Rettungsschwimmern absolviert: „Nächstes Jahr werde ich das Rettungsschwimm-Abzeichen in Silber in Angriff nehmen.“ Nach ihrem 18. Geburtstag will sie als Rettungsschwimmerin im Einsatz sein. Das ist das Mindestalter.
Was mit den 1000 Euro von Kleinschmidt & Klavehn passieren wird, steht noch nicht fest. Gamalski: „Eventuell werden wir T-Shirts für unsere Mitglieder anschaffen.“ Ein Teil des Geldes fließt in die Organisation des Zwölf-Stunden-Nacht-Schwimmens. Das für alle Hobbyschwimmer offene Event startet am 12. Oktober um 20 Uhr und endet mit den Siegerehrungen am nächsten Morgen um 8 Uhr. Die Frage lautet hier: Wer schafft die meisten Kilometer?
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