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Wie Judosportler vom Kardio-Marathon profitieren

Aus Genthin berichtet Falk Heidel

 

Es ist nur ein Trainingskampf und trotzdem schenken sie sich nichts: In ihren blitzsauberen Judoanzügen stehen sich Bruno Lau und Linus Winkler gegenüber. Trainerin Ines Ernst-Schiller korrigiert die Bemühungen der jungen Kämpfer: "Bruno, du musst fester zupacken und dich vor dem Wurf eindrehen." Teilgenommen hatte eine kleine Truppe des Judoclubs Genthin kürzlich am Grand-Slam-Turnier des Judo-Verbands Sachsen-Anhalt. Erfolgreichste Genthinerin war Lena Milatz (14) . Sie hatte sich bei diesem Turnier mit 400 Teilnehmern aus Polen, Tschechien und fünf Bundesländern  eine Bronzemedaille in ihrer Gewichtsklasse erkämpft. Ebenso wie Linus und Bruno hatte sich auch Josef Bill im Mittelfeld des Sichtungsturniers platziert. 

Linus Winkler und Bruno Lau beim Trainingswettkampf. Foto: Alpha-Report
Linus Winkler und Bruno Lau beim Trainingswettkampf. Foto: Alpha-Report

Überhaupt läuft es in diesem Jahr für Lena Milatz wie geschmiert. Bei den Mitteldeutschen Einzelmeisterschaften kürzlich in Merseburg mit den besten Judoka aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen lieferte sie einen fantastischen Wettkampf mit drei Siegen ab. Erst das Finale verlor sie gegen Tanja Hanschmann aus Leipzig. "Sie ist auf einem guten Weg", sagt Trainerin Ernst-Schiller. Zudem freut sie sich über die Bronzemedaille von Josef Bill und einen fünften Platz von Linus Winkler. Die jungen Talente gehören zu den aktuell 65 Mitgliedern des rührigen Vereins mit großer Tradition.

Die Arbeit mit Kindern gehört zu den Schwerpunkten des Judoclubs. Hier erlernen Talente ab drei Jahren  die Geheimnisse dieses Zweikampfes ohne Waffen. Aus dem Japanischen übersetzt bedeutet Judo "der sanfte Weg". Ziel ist es, den Zweikampf zu gewinnen, ohne seinen Gegner zu verletzten.

Dieser Ansatz gefällt Anja Sauer vom Genthiner Shivanja-Gesundheitszentrum. Dort inszenierte sie als Sommer-Event ein Kardio-Spendenmarathon. Bei diesem Marathon auf verschiedenen Ergometern (Fahrrad, Crosser, Laufband) ging es darum, möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Teilgenommen hatten neben den Shivanja-Mitgliedern auch viele Sportler des Genthiner Judovereins. Für jeden Kilometer spendete das Shivanja-Gesundheitszentrum 50 Cent an den Judoclub Genthin. Zusammengekommen sind stolze 666 Kilometer und plus privater Spenden eine Summe von 350 Euro. "Es ist alles andere als selbstverständlich, dass sich Menschen ehrenamtlich um die sportliche Ausbildung unserer Kinder kümmern", erzählt Anja Sauer. 

Seit vielen Jahren trainiert Ines Ernst-Schiller die Genthiner Judoka. Um die jüngsten kümmert sich Irene Herrmann. Unterstützt werden die Trainer von Johannes Voigt, Friederike Ernst und Andreas Nitsche. Sie alle haben sich bereits festgelegt, wofür die Geldspende eingesetzt werden soll: Für ein Ferientrainigslager nächstes Jahr im August in Karlshagen auf der Insel Usedom: "Obwohl Judo Einzelkämpfer sind, legen wir großen Wert auf solche teambildenden Maßnahmen", erklärt Ines Ernst-Schiller. Damit für diesen Zweck ordentlich Geld in die Kasse kommt, haben sich die Sportler beim Cardio-Marathon im Shivanja mächtig ins Zeug gelegt. Zum Beispiel Marlon Reich, der fantastische 100 Kilometer auf dem Ergo-Rad absolviert hatte: "Ich wollte mal ausprobieren, was möglich ist", erzählte der 30-jährige Genthiner. Neben ihm strampelte Maik Freudenberg auf dem Kardio: "Für einen so guten Zweck habe ich meinen Trainingsplan gern geändert."

 

 

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