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Wie sich Ferdinand Grams den Traum von der Deutschen Meisterschaft erfüllte

Aus Krumke berichtet Falk Heidel

 

Bundesnachwuchschampionat Pony-Zweispännerkürzlich in München: Gold für Ferdinand Grams. Das war kürzlich die Schlagzeile einer Pressemitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung aus Warendorf. Und weiter: Nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2018 sicherte sich Ferdinand Grams in diesem Jahr die Goldmedaille mit deutlichem Vorsprung bei den Pony-Zweispännern. Ein Sieg und drei zweite Plätze in den vier Teilprüfungen, das reichte zum deutlichen Sieg. Nikolaus Möllman (Leitzachtal) punktete vor allem in der Theorie und holte Silber. Bronze gewann Marie Nordhues aus Vornholz in Westfalen.

Für den 15-jährigen Gymnasiasten vom RFTV Krumke in der Altmark ist in München mit dem Meistertitel in der Kategorie U16-Pony-Zweispänner ein Traum in Erfüllung gegangen. Mit Beifahrerin Karolin Romahn lieferte Grams ein bemerkenswertes Wettkampf-Wochenende ab. Nach zweiten Plätz in Dressur und Theorie folgte der Sieg im Gelände und wiederum ein zweiter Platz beim Kegelfahren. Grams gewann den Titel mit sehr großem Vorsprung: "Er hat eine beeindruckende Leistung gezeigt", sagte Landesfahrausschuss-Vorsitzender Michael Müller, der ebenso zu den Betreuern gehörte wie die Landestrainer Siegfried Töpfer und Frank Büst. Insgesamt war Sachsen-Anhalts Delegation in der bayrischen Landeshauptstadt mit mehr als 40 Akteuren sehr ordentlich vertreten. Darunter waren zwölf junge Fahrsportler. Michael Müller: "Jeder hat in den einzelnen Prüfungen mindestens eine Schleife gewonnen - und dass bei einer deutschen Meisterschaft."

Diesen Sport betreibt Ferdinand Grams seit seinem sechsten Lebensjahr. Mittlerweile trainiert er drei-, viermal pro Woche, vor wichtigen Wettkämpfen jeden Tag. Der dritte Platz bei den deutschen Meisterschaften vor einem Jahr war sein bisher größter Erfolg. Dass der ganz große Wurf 2019 in München möglich ist, war ihm vor der Geländefahrt klar: „Das ist meine stärkste Disziplin.“ Tatsächlich war der Vorsprung nach dieser Prüfung mehr als komfortabel. Doch die quälende Wartezeit vor dem finalen Wettkampf (Kegelfahren) war ein weiterer Härtetest: „Meine Startzeit wurde mehrfach verschoben. Eine gefühlte Ewigkeit bin ich mit der Kutsche hin- und hergefahren.“ Die Gespanne gingen entgegen der Platzierung an den Start. Grams war als letztem Starter klar, wenn die bis dahin zweitplatzierte Marie Nordhues aus Vornholz in Westfalen ohne Fehler bleibt, kann er sich zwei fallende Bälle leisten: „Als Marie dann mit zwei Abwürfen ins Ziel kam, hatte ich realisiert, dass nicht mehr viel schiefgehen kann.“ Ferdinand bleibt hochkonzentriert – alle Kegelbälle bleiben liegen, da stören auch einige Zeitpunkte nicht. Die deutsche Meisterschaft ist perfekt. 

Was den Sieger ganz besonders freut: „Mit Theo vom Deich hatte ich ein sechsjähriges Pony im Gespann, das im vorigen Jahr noch auf der Weide stand.“ Was ihn an diesen Sport fasziniert, ist „die Perfektion im Zusammenspiel von Mensch und Pferd. Die Tiere setzen das um, was ich auf dem Kutschbock will.“ Sein großes Ziel: Eines Tages im Vierspänner international starten.

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