· 

Traumfänger: 350 Vilando-Tänzer zaubern Emotionen auf die Musical-Bühne

Die Vilando-Jazz-Damen performen in Magdeburg einen Janet-Jackson-Song. Foto: Alpha-Report
Die Vilando-Jazz-Damen performen in Magdeburg einen Janet-Jackson-Song. Foto: Alpha-Report

Aus Magdeburg berichtet Falk Heidel

 

Ein Traumfänger ist mehr als eine hübsche Dekoration - der Ring des Traumfängers steht für den Kreislauf des Lebens, das Netz für die Träume. "Traumfänger" ist auch der Titel des großen Dance-Musicals am 5./6. Juli im Alten Theater Magdeburg. Der Vilando-Tanzclub um Chefin Aileen Klingenberg schickt 350 Akteure auf die Showbühne. Die kleinste Tänzerin ist drei Jahre alt - die älteste ist 90. Nach dem riesen Erfolg von "Teezeit im Wunderland" aus dem vergangenen Jahr dreht sich die Geschichte anno 2019 um Familie Wunschmann, die sich unabhängig voneinander zu den schönsten Orten dieser Welt und zu den spannendsten Abenteuern träumt. "Unter dem Begriff Träume lässt sich eine riesige Themenvielfalt zusammensetzen", erzählt Aileen Klingenberg, die die Story des Musicals geschrieben hat.  

Laut indianischer Tradition soll uns ein Traumfänger dabei helfen, gute Ideen und wundervolle Träume festzuhalten und gleichzeitig deren Besitzer zu beschützen. Das Land der Träume ist von positiven und negativen Energien umgeben. Böse Träume werden vom Netz aufgefangen und durch die Öffnung im Zentrum mit den ersten Sonnenstrahlen davon getragen. "Natürlich beschäftigt sich unsere Geschichte auch mit Alpträumen", erzählt Aileen Klingenberg, die mit Schwester Sarah und sieben weiteren Trainern insgesamt 38 Tanzgruppen betreut: "Bei der Show werden sie alle zeigen, was sie gelernt haben."

Die Vilando-Tänzerinnen Lena Fischer, Elen Wittwer und Cora Presser (von links) steppen sich im Traumfänger-Musical ins Reich der Mitte. Foto: Alpha-Report
Die Vilando-Tänzerinnen Lena Fischer, Elen Wittwer und Cora Presser (von links) steppen sich im Traumfänger-Musical ins Reich der Mitte. Foto: Alpha-Report

Die Köpfe gesenkt, die Handflächen berühren einander vor der Brust - umhüllt von bunten Kleidern schwebt ein Steptanz-Trio zu chinesischer Folklore wie ein kleines Ballett über die Bühnenbretter. Die Mädels visualisieren den Traum Frau Wunschmanns, der sie in das Reich der Mitte führt. Cora Presser (18), Elen Wittwer (18) und Lena Fischer (17) harmonieren wie an einer unsichtbaren Schnur. Na klar, alle drei Burgerinnen gehören seit mehreren Jahren zum Vilando-Ensemble. Elen und Cora stehen in mehreren Tänzen der dreistündigen Show auf der Bühne - und kümmern sich als Trainerinnen um jeweils zwei Kindertanzgruppen: "Ich glaube, in diesem Jahr bin ich wegen der Kinder nervöser als bei meinen eigenen Auftritten", erzählt Elen. Die beiden Mädels haben ganz frisch ihr Abi in der Tasche. In Kürze werden sie gemeinsam zu vier Monaten Kanada aufbrechen. "Damit setzen wir unseren Traum in die Realität um", meint Cora. 

Kurz vor der Premiere arbeitet Trainerin Sarah Klingenberg auf der Bühne mit den Jazz-Damen, die einen Janet-Jackson-Song performen. Ihre Zwischenrufe übertönen die Musik: "Yeah, yeah, yeah - die Bewegung aus der Hüfte ruhiger ausführen!" Zu jeder Anweisung klatscht sie in die Hände, um zum Schluss jede einzelne Tänzerin zu loben, zu umarmen: "Ihr seht fantastisch aus."

Die Traumfänger-Story dreht sich um die Wunschmann-Familie - und ein bisschen auch um die Wittwers aus der Realität: Denn Elen verkörpert eine Wunschmann-Tochter, ihre richtige Mutti Marion  ist auch ihre Traumfänger-Mama. "Eine bessere Besetzung hätte uns nicht passieren können", erklärt Aileen Klingenberg, deren Tochter Malia (9) im Musical das jüngste Wunschmann-Kind interpretiert. Dort träumt sie von einer Pyjama-Party sowie von Cowboys und Indianern.

Laut Traumfänger-Legende gab es einst eine Spinnenfrau namens Asibikaashi, die auf die Menschen auf der Erde aufpasste. Die Spinnenfrau wachte über alle Wesen unserer Erde. Sie beugte sich über die Wiegen und Bettchen der Kinder während sie ein feines, aber starkes Spinnennetz über ihnen webte, indem alles Böse und Schlechte hängen blieb, welches sich mit dem Morgengrauen in Luft auflöste. Sarah Klingenberg verkörpert Spinnenfrau Asibikaashi, während Aileen das Element Luft darstellt, das die Alpträume verjagt. 

Sie alle tanzen alle Facetten unserer Emotionen auf die Bühne - und das Publikum? Es applaudiert mit dem einen oder anderen Tränchen im Auge - am Ende siegt immer die Liebe!

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0