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Sylvia Bielke: Triathletin arbeitet mit 25 jungen Sportlern

Sylvia Bielkes Trainingsgruppe beim Trainingslager in Osterburg
Sylvia Bielkes Trainingsgruppe beim Trainingslager in Osterburg

Erfolgreiche Sommersportler werden in den Wintermonaten gemacht: Das weiß auch Trainerin Sylvia Bielke. Die Geografie-Lehrerin am Genthiner Gymnasium hat kürzlich eine 17-köpfige Triathlon-Truppe des LTV Genthin für ein Trainingslager an der Osterburger Landessportschule zusammengetrommelt: Wir hatten dort perfekte Bedingungen.“ Jeden Tag standen drei, vier Trainingseinheiten auf dem Plan: „Wir sind regelmäßig gegen 7 Uhr mit dem Schwimmtraining vor dem Frühstück in den Tag gestartet“, erzählt die 59-jährige Übungsleiterin. 

Meist folgten vormittags die Laufsporteinheiten und später dann das Radsporttraining. Auch ein Bowlingabend gehörte zum Programm. In punkto Disziplin hatte die Trainerin keine Probleme mit den Schülern: „Eine sehr pflegeleichte Gruppe. Die jungen Leute haben die 22-Uhr-Nachtruhe eingehalten, sie waren für nächtliche Faxen auch viel zu erschöpft.“

Aktuell zählt die Trainingsgruppe 25 junge Triathleten im Alter von 11 bis 22 Jahren, die Silvia Bielke seit fünf Jahren sehr erfolgreich betreut. „Angefangen hatte ich seinerzeit mit sechs Leuten. In den vergangenen Monaten gab es einen enormen Zulauf.“ Dreimal pro Woche trainiert sie ihre Schützlinge: Schwimmen plus Laufen plus Radsport ist gleich Triathlon. Obwohl: Auf dem Wettkampfplan stehen auch Duathlons, also die Kombination aus Lauf- und Radsport.

Es sind zwei Wettkampfserien, auf die Sylvia Bielke ihre Schützlinge derzeit vorbereitet: Der Elbe-Ohre-Cup (EOC) aus dem Laufsportbereich und eine neu aufgelegte Kinderrangliste mit Triathlon- und Duathlonwettkämpfen in Sachsen-Anhalt.  Der EOC besteht aus 26 Laufsportevents zwischen Magdeburg und der Altmark. Bielke: „Kinder und Jugendliche brauchen mindestens vier Wettkämpfe, um für die Gesamtwertung gelistet zu werden.“ Zum EOC gehören der Osterberglauf in Schlagenthin am Ostersonnabend und der Parchener Fienercross am 1. September. 

 

 

Bielke: "Ich will die Leute nicht in die Weltelite führen"

 

 

Starten werden die jungen Triathleten in der neuen Saison in frischer Ausrüstung mit Shirts, Hosen, Tasche und Trinkflaschen, die die Sportler bei einer Radioaktion gewonnen hatten: „Melanie Ulrich hatte bei Radio Brocken mitgespielt und damit den Stein ins Rollen gebracht“, erzählt Sylvia Bielke. Unzählige Pokale und Medaillen haben die Bielke-Schützlinge in den vergangenen Jahren nach Genthin geholt. Aber das ist für die Trainerin nicht das Wichtigste: „Es geht mir nicht darum, die Leute in die Weltelite zu führen. Ich möchte, dass sie sich bewegen.“ Außer Siegläufern gibt es in der Trainingsgruppe auch Schüler, die stolz sind, einen Kilometer ohne Pause durchzulaufen.“

Sylvia Bielke mit den Genthiner Familien Gaede und Ullrich bei der Marathon-Challange in Roth
Sylvia Bielke mit den Genthiner Familien Gaede und Ullrich bei der Marathon-Challange in Roth

Warum ausgerechnet Triathlon? „Marathon war mir schon immer zu langweilig“, dachte sich Sylvia Bielke, als sie in den 90er Jahren ihre Triathlon-Laufbahn startete. „Auslöser war eine Begegnung mit dem Hallenser Marathon-Olympiasieger Waldemar Czierpinski, der seinerzeit den Triathlon-Sport in der Region etablierte.“ Sylvia Bielke fühlte sich angestachelt, „aber ich hatte Bammel wegen des Schwimmens“. Tatsächlich startet sie ihren ersten Wettkampf in Halle als Brustschwimmerin, während andere zügig kraulten.“ In den Monaten und Jahren darauf arbeitete sie an ihrem Schwimmstil und steigerte sich auch in den anderen beiden Disziplinen. Mittlerweile ist sie zu den Triathlon-Routiniers aufgestiegen, hat bereits zehnmal die berühmte Iron-Man-Challange in Roth absolviert: 3800 Meter Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Schluss ein Marathonlauf. Regelmäßig gab es einen großen Ausflug nach Roth mit den Genthiner Familien Gäde und Ulrich. 

Derzeit ist sie nicht im Wettkampfmodus, konzentriert sich mehr auf ihre Trainingsgruppe. Jedoch ist der Ehrgeiz noch lange nicht verflogen. Ihr Ziel ist ein großer Triathlonwettkampf: „Nur wann und wo steht noch nicht fest.“ Zu ihrer Motivation sagt sie: „Ich taste mich langsam wieder heran. Mir fehlt jemand, der mich so antreibt wie ich es mit meinen Leuten aus der Trainingsgruppe tue.“

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