Was bekommen wir Tag für Tag medial präsentiert - und wie nehmen wir Nachrichten wahr? Das waren zwei von einem ganzen Koffer voller Fragen am Donnerstag in der Cafeteria der Burger Conrad-Tack-Berufsschule. "Revolution – alles wird gut!" - das ist der Titel eines Stücks des Brachland-Ensembles vor 120 Schüler aus fünf Klassen der gymnasialen Stufe. Keine Theater-Aufführung im herkömmlichen Sinn. Es handelt sich um eine interaktive Version des gleichnamigen Stücks - ein Dokumentar-Theater.
Bienensterben, Ignoranz, Altersarmut, Zensur, Missbrauch und Fleischkonsum: Lauter Schlagwörter aus den täglichen Nachrichten. Was fehlt? Die positiven Neuigkeiten! "Wenn ich die Tagesschau gesehen habe, fühle ich mich wie in einem brennenden Haus", sagt Dominik Breuer. Mit seiner Schauspiel-Kollegin Anika Pinter zelebrierte er auf der Bühne ein kurzweiliges Gefecht von kleinen Leuten mit den Krisen dieses Planeten und der Frage: "Was muss ich mitbringen, um die Welt ein kleines Stück zu besser zu machen?"
Zur Vorbereitung auf das Stück haben die Protagonisten einige beklemmende Krisen-Schauplätze besucht: Unter anderem in Israel, Palästina, Ghana, Indien, Syrien, aber auch Griechenland oder Italien. Mitgebracht haben sie die kleinen Geschichten von Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen. So wie die 83-jährige Inderin, die mit einem Raketeneinschlag ihre gesamte Familie verloren hat. Ihre Reaktion: Als Krankenpflegerin versorgt sie die Wunden der Verletzten aus beiden Kriegsparteien. Dominik Breuer: "Sie sagte mir, wer Rache nimmt, wird selbst zum Opfer. Und ich möchte nicht schon wieder ein Opfer sein."
Und wie kann jeder einzelne die Welt verbessern? "Mit Mut", sagt Cassy. Die 22-jähre One-Botschafterin sprach per Liveschalte aus München zu den
Schülern in Burg. Schauspieler Breuer meint: "Es kann nur dann funktionieren, wenn ihr Spaß an den Dingen habt, die ihr macht. Was immer es ist."
Und wie lautet die Botschaft des Revolution-Stücks? "Jeder von uns hat die Fähigkeit, Kompetenz zu entwickeln", antwortet Breuer. Und: "Wer etwas mit Freude tut, macht keinen Unsinn."
Zu viert hatten die Brachland-Schauspieler das komplette Theater-Stück am Abend zuvor in Halle aufgeführt. Das "Brachland" ist eine freie Gruppe professioneller Darsteller aus den Bereichen Schauspiel, Performance, Tanz und Film. Seit 2011 realisiert das Ensemble künstlerisch-kritische Auseinandersetzungen zu Medien und Gesellschaft. Einige Projekte wie "Revolution" basieren auf längeren, teilweise internationalen Recherchen.
Die Burger BBS ist auf dem Weg zur Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. "Eine Courage-AG ist bereits gegründet, die ersten Projekte in Vorbereitung", erklärt Lehrerin Susanne Röver.
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