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Mobbing - wenn Ausgrenzung krank macht

Der Weimarer Kulturexpress zeigt in der Burger BBS das Stück „Mobbing – wenn Ausgrenzung einsam macht“.
Der Weimarer Kulturexpress zeigt in der Burger BBS das Stück „Mobbing – wenn Ausgrenzung einsam macht“.

Laura ist eine gute Schülerin, fleißig und beliebt. Doch mit dem neuen Schuljahr wird alles anderes. Andere haben festgelegt: Du bist eine Verliererin. Es ist der Beginn ihrer Leiden. Und alles, was sie dagegen unternimmt, macht die Sache nur noch schlimmer. 

Laura lebt in einem behüteten Elternhaus, der Unterrichtsstoff fällt ihr leicht. Ihre neue Banknachbarin ist die fröhliche Franziska. Sie schafft es, Laura das Leben zur Hölle zu machen. Die Geschichte ist realistisch, aber nicht real.

Es handelt sich um ein Theaterstück, das der Weimarer Kulturexpress kürzlich an den Berufsbildenden Schulen „Conrad Tack“ in Burg aufführt. Es ist die Schule, die im Juni einen schrecklichen Vorfall verkraften musste, nachdem sich ein Schüler vermutlich wegen Mobbing aus dem Fenster stürzte.

 

Die Kulturexpress-Darstellerinnen zeigten in den Rollen von Laura und Franziska auf beklemmende Weise, was es mit einem jungen Menschen macht, wenn aus vermeintlich harmlosen Neckereien erst Streiche und dann gezielte Angriffe werden. Die 120 Schüler erleben im Stück „Mobbing – wenn Ausgrenzung einsam macht“, dass Franziskas Selbstsicherheit eine Fassade ist und sie sich insgeheim wünscht, dass ihr Leben ein bisschen mehr wie das von Laura wäre. Franziskas Eifersucht auf Lauras gute Noten sowie die Leichtigkeit, mit der sie diese erreicht, aber vor allem auf die Geborgenheit und Lauras familiären Rückhalt, entwickelt sich im Laufe des Stückes zu Neid und Hass. 

Laura weiß gar nicht, wie ihr geschieht und alles, was sie tut, um den boshaften Attacken Franziskas zu entgehen, macht die Sache nur noch schlimmer: Lügen, Psychoterror, üble Nachrede und Ausgrenzung muss Laura erleben – in der Schule, und vor allem in den Social-Media-Plattformen. „Schwere Kost für den Zuschauer“, sagt Lehrerin Susanne Röver.

 

 

Licht aus - Spot auf die Schülerinnen

 

 

Die Cafeteria (Haus 14) wurde zum Theatersaal umgebaut, die Fenster verdunkelt, das Bühnenlicht auf die beiden Schauspielerinnen gerichtet. Die Zuschauer erlebten, wie Mobbing in kürzester Zeit eine Schülerin zum Opfer, eine zur Täterin und die ‚zuschauende’ Klasse zu Mittätern macht.

 

Die Ausgangssituation war für die meisten Conrad-TackSchüler vor einigen Monaten sehr ähnlich: neue Klasse, neue Banknachbarn, neue Freundschaften, die sich finden mussten. Doch wie sich die Beziehung der beiden Darstellerinnen entwickelt, das will niemand erleben.

 

Das Stück wirft Fragen auf: Warum werden Menschen zu Opfern? Was bringt Menschen dazu, andere fertig zu machen? Wie reagieren Außenstehende darauf? Wie kann man sich als Opfer wehren? Und was tun gegen Cyber- Mobbing?

 

 

Die Schüler und Lehrer waren direkt und indirekt in das Theaterstück einbezogen, konnten über Hilfestellungen nachdenken und Stellung beziehen. Susanne Röver: „Das regte zum Nachdenken und zu Gesprächen an. Deshalb hatten die Schüler im Anschluss Gelegenheit, über die dargestellte Situation zwischen Laura und Franziska zu diskutieren und gemeinsam mit den Darstellern Erklärungs- und Lösungsansätze für den Fall zu besprechen, dass Mobbing in einer Klasse sichtbar wird. Insbesondere die Sensibilisierung für die vermeintlichen Zuschauer von Mobbing-Situationen wurde reflektiert.“ Und: "Wer Hilfe benötigt, kann sich jederzeit an seinen Klassenleiter, an einen Vertrauenslehrer, den Schulsozialarbeiter und auch an die Schulleitung wenden. Nur, wenn wir über Probleme oder Konflikte informiert sind, können wir auch helfen.“

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