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Silberne Sterne des Sports leuchten in Klein Oschersleben, Langeln und Hohenwarthe


Sterne des Sports 2018: Mit einem Umwelt-Projekt gewinnt der LSV 90 Klein-Oschersleben in Magdeburg den „Großen Stern in Silber“ in Sachsen-Anhalt. 
Über jeweils  einen kleinen Silberstern freuen sich der TSV 1893 Langeln und der SV Eintracht Hohenwarthe. Förderpreise vergab die Jury an HKC Magdeburg-Barleben, HSV Haldensleben und SV Preussen 27 Schönhausen. Die Auszeichnungen sind zwischen 500 und 2500 Euro dotiert. Zur Jury gehörte unter anderem die ehemalige Weltklasse-Judoka Claudia Malzahn.

 

Im festlichen Rahmen der Staatskanzlei (Palais am Fürstenwall) in Magdeburg wurden die Sieger auf Landesebene  ausgezeichnet. Sachsen-Anhalts Sportminister Holger Stahlknecht (CDU) bezeichnete das Event als "hochemotional, weil unsere Vereine diejenigen sind, die Identität stiften und Heimatgefühl erzeugen". 

 

"Bei diesem Wettbewerb geht es nicht um sportliche Glanztaten. Es geht vielmehr um ehrenamtliches Engagement im Sport", erklärt Hans-Peter Leimbach vom Genossenschaftsverband.  

 

Der Deutsche Olympische Sportbund und die Volksbanken-Raiffeisenbanken vergeben alljährlich die „Sterne des Sports“ für gesellschaftlich besonders engagierte Sportvereine. Die Sportsterne werden an Vereine verliehen, die sich in ihrer Region über das normale Sportangebot hinaus mit besonderen Angeboten nachhaltig gesellschaftlich engagieren und damit einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. "Was diese Vereine auszeichnet, ist das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder", sagte Martin Trahe. Der Vorstand der Volksbank Jerichower Land fungierte bei der Ehrung als Vertreter sämtlicher Volks- und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt. Durch den Abend führte Radio-Moderatorin Frauke Rauner.

Im Januar werden die goldenen Sportsterne in Berlin verliehen. Dort wird Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ehrung vornehmen. Der LSV 90 Klein-Oschersleben wird Sachsen-Anhalt in der Hauptstadt vertreten. 

Alle sechs nominierten Vereine für den Silberstern sind Preisträger des Sterns in Bronze. Sie haben sich über einen Sieg auf lokaler Ebene für den Wettbewerb auf Landesebene qualifiziert. Vor Jahresfrist wurde der große Stern des Sports in Silber für Sachsen-Anhalt an den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverein  „SINE-CURA“ aus Quedlinburg verliehen.

 

 

Alpha-Report-Video von der Preisverleihung

Die sportlichen Projekte

LSV 90 Klein Oschersleben

Dass Sport und Natur eine gute Kombination sind, haben der LSV 90 und die Interessengemeinschaft der Naturfreunde Klein Oschersleben längst erkannt. Seit neun Jahren besteht eine Kooperation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Sportlern und allen Einwohnern das Landschaftsschutzgebiet Bodenau nahezubringen. Unzählige Vogelnistkästen wurden gebaut und aufgehängt, Insektenhotels gebastelt, Müllsammelaktionen und Ausstellungen organisiert. Regelmäßig finden Kinderzeltlager und Paddelboottouren statt. Zu den Höhepunkten zählt seit Jahren der Gänsebratenlauf unter dem Motto "Laufen für den Umweltschutz". Die Akteure haben ein regionales Netzwerk geschaffen, das für viele Menschen das Erlebnis Natur und Umwelt mit Bewegung durch Sport erst erlebbar macht.

 

 

TSV 1893 Langeln

Langeln ist ein kleiner Ort im Nordharz mit weniger als 1000 Einwohnern. Die Kassen der Gemeinde sind leer. Obwohl seit 2010 immerhin 60 Kinder geboren sind, gab es im Dorf keinen Spielplatz. Das sollte sich ändern. Der TSV Langeln gründete eine Bürgerinitiative und sammelte mehr als 30.000 Euro an Geld- und Sachspenden. Als die Gemeinde ein Grundstück freigab, legten die Vereinsmitglieder los: Einmessen, Erde ausheben, Fundamente legen, Spielgeräte aussuchen, aufbauen und dabei die strengen Auflagen des TÜV im Auge behalten - für Laien ist jeder Arbeitsschritt eine Herausforderung. Das selbstgebaute Kinderparadies hat der Verein im Sommer an die Gemeinde Nordharz übergeben. "Aber wir behalten unser Baby natürlich jederzeit im Auge und reagieren sofort, falls irgendwo eine Schraube fehlt", sagte Vereinsvorsitzende Astrid Reitmann beim Sieger-Interview mit Frauke Rauner.

 

 

SV Eintracht Hohenwarthe

Laut einer Statistik schaffen die Hälfte unserer Kinder keinen Purzelbaum. Etliche engagierte Mitglieder des SV Eintracht Hohenwarthe im Jerichower Land haben dem Bewegungsmangel den Kampf angesagt. Acht Übungsleiterinnen (darunter zwei mit Trainerschein) trainieren mit den aktuell 94 Kindern (zwischen einem und neun Jahren) in fünf Gruppen jeweils einmal pro Woche. Spielerisch kommen die Kleinen mit dem Sport in Berührung. Sie lernen Regeln kennen und wissen, wie sich Siege und Niederlagen anfühlen. Muskeln werden aufgebaut und Ausdauer trainiert. Das stärkt Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit. Geschult wird nicht nur sportlicher Ehrgeiz, sondern auch ein angemessenes Sozialverhalten. Mit dem Geld von den "Sternen des Sports" sollen laut Übungsleiterin Anita Lange die sportlichen Möglichkeiten erweitert werden: Barfuß-Parcours, Schwebebalken, Laufbahn, Sprunggrube... Die Kinder kommen nicht nur aus Hohenwarthe - sie wohnen auch in Lostau, Möser, Burg oder Magdeburg. Anita Lange: "Jede Sportstunde endet mit einem gemeinsam gesungenen Lied."

 

 

Hatsuun Jindo Karate Club Magdeburg-Barleben

Spaß, Konzentration, Toleranz und Koordination: Karate hat große Potenziale. Beim HKC Magdeburg-Barleben (600 Mitglieder) können Kinder mit geistiger und Mehrfachbehinderung in einer AG einmal in der Woche Karate trainieren. Seit 2016 besteht eine Kooperation des Vereins mit der Hogo-Kükelhaus-Schule und dem Verein Spielwagen. Entstanden ist ein Zusammenschluss, der die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder mit Handycap positiv beeinflusst. Im Sommer 2016 haben sieben Mädchen und Jungen ihre erste Gürtelprüfung bestanden. Dazu bekamen alle Kinder einen traditionellen Trainingsanzug, den sogenannten Gi. Wie sagte Claudia Walsleben: "Lass die Wolken ziehen und geh deinen eigenen Weg."

 

 

HSV Haldensleben

Die Mitgliederzahlen des HSV Haldensleben sanken vor einigen Jahren rapide. Einige Mannschaften mussten geschlossen werden. Neue Konzepte waren gefragt. Der junge Vorstand hat mit der Erfahrung der älteren Mitglieder einen Weg aus der Misere gefunden - intensive Jugendarbeit. Hinzu kommen Angebote für Migranten und für Menschen mit Behinderungen. Durch Aktionen wie den "Tag des Handballs" entsteht ein Gemeinschaftsgefühl unter den Mitgliedern. Heute trainieren wieder eine Damen- und zwei Herrenmannschaften im Verein. Mit sieben Jugendteams ist die Zukunft des Handballsport-Vereins gesichert. 

 

 

SV Preußen Schönhausen

Kinder von klein an für ein sportliches Leben im Verein begeistern - das ist seit vielen Jahren das Motto des SV Preußen Schönhausen. Durch die Kooperation mit Kita und örtlicher Grundschule hat der Verein den Grundstein gelegt, um den kleinsten Einwohnern ein angemessenes Sporttreiben zu ermöglichen. 50 Mädchen und Jungen werden von qualifizierten Übungsleitern trainiert. Damit sind die Kinder bestens vorbereitet auf die vielen Angebote des Vereins mit 370 Mitgliedern, dazu zählt Fußball, Handball, Tischtennis und Judo. So entsteht eine Bindung zum Verein, die von Kindesbeinen bis ins hohe Alter anhält.

 

 

Stimmen

Andreas Silbersack (Präsident Landessportbund): "Sport macht keinen Unterschied zwischen Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Wir wollen auch zukünftig möglichst viele Sachsen-Anhalter für ein Ehrenamt im Sport begeistern. Der bundesweite Wettbewerb um die `Sterne des Sports` ist für uns dabei zu einem idealen Wegbegleiter geworden, denn er würdigt in einzigartiger Form das ehrenamtliche Engagement der Sportvereine hierzulande."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sachsen-Anhalts Sportminister Holger Stahlknecht: "Unsere Sportvereine sind elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie stellen die Verbindung zwischen Gesundheit, Gemeinschaft, Bildung und Integration her und gestalten unsere Heimat aktiv mit. Unabhängig von Alter und Herkunft, stehen Werte wie Zusammenhalt, Respekt, Toleranz und Fairness im Mittelpunkt. Die Auszeichnung ,Sterne des Sports' würdigt diesen Einsatz für die Gesellschaft und steht stellvertretend für das Engagement im ganzen Land.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Martin Trahe, Vorstand Volksbank Jerichower Land: „Die ‚Sterne des Sports‘ sollen zeigen, wer die eigentlichen Stars im sportlichen Bereich sind, nämlich die, die vor Ort etwas bewegen und gerade in diesen eher ambivalenten Zeiten für und nicht gegen den gesellschaftlichen Zusammenhalt wirken. Es ist gerade uns als den eher kleinen regional tätigen Volks- und Raiffeisenbanken sehr wichtig, dieses Engagement vor Ort in unseren Geschäftsgebieten zu honorieren. Wir wollen damit den Verantwortlichen in den Vereinen signalisieren, dass sie damit richtig liegen und sie gleichzeitig animieren, an dieser Stelle weiter zu machen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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