Sie waren jung, sie waren voller Ideen und Pläne - und dann kamen die Nazis mit den Gewehren!
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Dokumentarfilms "Wir sind Juden aus Breslau", die sich an vergangene Zeiten und die Schreckensherrschaft unter den Nazis erinnern. Als Kinder aus Breslau waren sie voller Erwartungen in der Stadt der drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands. Doch als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, lebten die jungen Leute in ständige Furcht vor dem Tod. Einige gingen ins Exil, andere überlebten die Gräueltaten im Konzentrationslager von Auschwitz.
Ob in den USA, England, Frankreich oder auch Deutschland, sie alle bauten sich später ein neues Leben auf und wirkten sogar an der Gründung des Staates Israel mit. Jahrzehnte später unternehmen sie nicht nur eine Reise zurück in die Heimat, sondern auch in die Vergangenheit. Sie lassen eine deutsch-polnische Jugendgruppe an ihren Erfahrungen teilhaben.
Erleben könnt ihr diesen fesselnden Streifen unter anderem am 23. Oktober (19.30 Uhr) im Genthiner Union-Kino. "An diesem Tag werden auch die Filmemacher von 'Wir sind Juden aus Breslau' im Kino zu Gast sein", erklärt Betreiber Lars Hoffmann. Die Kinobesucher können mit Karin Kaper und Dirk Szuszies ins Gespräch kommen. Er sagt auch: "Wer dabeisein möchte, sollte sich rechtzeitig Karten sichern unter 03933/822255."
Der Tagesspiegel schreibt: Um das Aufeinandertreffen der letzten Zeugen mit den Mädchen und Jungen von heute ziehen die Filmemacher Kaper und Szuszies ihre behutsamen Kreise: von Breslau einst und jetzt, von Orten der Emigration mit Szenen auch aus Israel, den USA oder Frankreich, im Wechsel zwischen historischen und aktuellen Aufnahmen, Einzelinterviews, Dialogen mit den Jugendlichen und erstaunlichen Begegnungen.
Der Film vermeidet jede zukleisternde Sentimentalisierung. Es ist vielmehr erschütternd und erhellend, wie die heute 91-jährige Renate Lasker-Wallfisch, als Cellistin eine letzte Mitwirkende des Frauenorchesters von Auschwitz-Birkenau, vom Abschied von ihren ermordeten Eltern, vom gemeinsamen Überleben mit ihrer hier gleichfalls auftretenden Schwester Renate Lasker-Harprecht in Auschwitz und Bergen-Belsen erzählt.
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