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Wenn Fotos eine Geschichte erzählen

Stefana Szabo hat das Feeling für ein gutes Foto. Sie ist häufig auf Reitturnieren unterwegs. Foto: Alpha-Report
Stefana Szabo hat das Feeling für ein gutes Foto. Sie ist häufig auf Reitturnieren unterwegs. Foto: Alpha-Report

Was unterscheidet ein Foto von einem richtig guten Foto?

Stefana Szabo quittiert diese Frage mit einem nachdenklichen Lächeln: „Am liebsten fotografiere ich die Menschen, wenn sie nicht merken, dass sie fotografiert werden.“ Auf diese Art entstehen manchmal Bilder, die ohne Worte eine Geschichte erzählen. Solche Goldstücke präsentiert Stefana auf ihrem Insta-Auftritt (stefana_picture). Zum Beispiel das elegante Dressurpferd, das sich im Dauerregen stapfend durch den Matsch quält und trotzdem die Körperspannung hält.

Doch das sind nicht die Motive, auf die es in der Turnierfotografie ankommt. Stefana Szabo fotografiert Pferd und Reiter, wenn sie sich über den Sprung bewegen oder in der Dressur eine Schrittfolge absolvieren. Nur wer den perfekten Moment erwischt, hat die Chance auf ein perfektes Foto. 

 

An vielen Reitsport-Turnierwochenenden kämpft die junge Frau aus Parchen im Jerichower Land um perfekte Momente: „Bei meinen Bildern bin ich sehr penibel.“ Sie sagt auch, dass sie die Verbundenheit zu den Menschen antreibt. "Eigentlich sind wir Turnierreiter eine große Herde, die sich immer wieder am einzigen Wasserloch trifft." An diesen Turnier-Wasserlöchern stöbert sie nach den faszinierenden Szenen jenseits des Tumults: "Welche Emotionen beschäftigen uns. Was passiert so ganz nebenbei."

Zur Fotografin mit Niveau ist sie autodidaktisch geworden: „Das hat sich mit den ersten Pferdesport-Bildern 2013 auf privater Ebene nach und nach entwickelt.“ Erst gab es vereinzelte Anfragen nach persönlichen Fotos - mit der Zeit kamen immer mehr dazu. Daraus entwickelte sie ihre Marke „stefana-pictures“. Fast schon bescheiden sagt sie: „Ich habe keine Ahnung, aber das nötige Gespür.“ 

Beruflich hat sich die 34-Jährige mit ungarischen Wurzeln über die Stationen Bürokauffrau und Öffentlichkeitsarbeit in Richtung Reitsport etabliert. Unter anderem hat sie sich bei großen Turnieren in Hamburg, Wiesbaden, München oder Hagen um die berichterstattenden Journalisten gekümmert. Eine Zeitlang war sie persönliche Pressereferentin von Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann.

 

Tolles Verhältnis zu den Menschen im Dorf

Die Liebe hat sie aus dem Norden der Republik über Umwege in die dörfliche Idylle nach Parchen geführt. Haus, Hof, Pferde - nach der Geburt von Töchterchen Cara war das Glück 2016 perfekt: „Ich fühle mich hier angekommen. Wir haben ein tolles Verhältnis zu den Leuten hier im Dorf.“

Da bleibt auch noch Zeit für den eigenen Reitsport. Stute Shanty Anjay ist eigentlich ein Dressurpferd: „Aber erst kürzlich haben wir unser erstes A-Springen gemeistert.“ Was fehlt ihr jetzt noch zum Glück? „Ein von mir gemachtes Foto auf der Titelseite eines Magazins.“ Bis es soweit ist, treibt sie die Freude daran, Menschen auf ihre Art festzuhalten: Nicht für ein Foto, sondern für ein richtig gutes Foto.

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