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Turnier in Mützel: Vier Siege für Oliver Klüsener

Aus Mützel berichtet Falk Heidel

 

Es war ein blumiges Wochenende für Oliver Klüsener. Der Springreiter vom Wörmlitzer SV sammelte beim Reitturnier in Mützel mit seinen jungen Pferden gleich vier goldene Schleifen ein - für jeden Sieger des Wochenendes gab es von den Gastgebern einen Blumenstrauß. Den großen Preis von Mützel gewann Maria Deutschmann aus Schlagenthin. 

 

Nach zwei Wettkampftagen mit 15 Prüfungen und 300 Startern war es der Höhepunkt des Reitsportturniers: Der große Preis von Mützel mit der Siegerin Maria Deutschmann. Die Springreiterin aus Schlagenthin gewann den Umlauf   der mittelschweren Klasse von Parcous-Designer Martin Lühmann, der eigentlich mit einem Stechen ausgeschrieben war. 

Eigentlich. Denn es kam nicht zu diesem Stechen, weil die Amazone im Sattel von Lübzer als einzige Starterin fehlerfrei blieb. In den vergangenen Jahren hatte Maria Deutschmann ihre hochkarätigen Siege mit Sabucco eingefahren. Auch ihr Vater Ralf war mit dem jetzt 16-jährigen Hengst bis hin zu den Deutschen Meisterschaften erfolgreich unterwegs. Diesmal bekam Lübzer die goldene Schleife - ein 14-jähriger Schimmel im Familienbesitz. „Als letzte Starterin des Umlaufs wusste ich, dass ich nicht schnell sein muss, nur fehlerfrei. Aber genau das erhöht den Druck. Umso glücklicher bin ich, dass es so geklappt hat.“

Maria Deutschmann auf Akki. Gewonnen hat sie allerdings im Sattel von Lübzer. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report
Maria Deutschmann auf Akki. Gewonnen hat sie allerdings im Sattel von Lübzer. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report

Sieger des Finals am ersten Turniertag war Maik Junghänel. Der Frontmann des RFV Mützel-Genthin gewann ein Punktespringen der schweren Klasse mit Stern im Sattel von Emmes vor Lilli Ladwig aus Neustadt/Dosse und sich selbst auf seinem zweiten Pferd C-Luna.

Zur Faszination Reitsport gehört die Tatsache, dass Frauen und Männer gemeinsam starten, ebenso wie Jugend und Routine oder Großpferd und Pony. Ein herrliches Bild bei der Siegerehrung eines A-Springens mit zwei Sternen ergaben Sieger Thijs Fokker von RV Königsborn und die zweitplatzierte Helga Friedrich aus Derben. Er ist 15 Jahre alt und steht noch am Anfang seiner Karriere. Dagegen hat Helga Friedrich mit ihren 67 Jahren viele Höhen und Tiefen des Reitsports erlebt. Im Sattel von Anny, einem 15-jährigen Deutschen Sportpferd aus eigener Zucht, sagte sie: „Momentan läuft es für uns richtig gut. Es macht wieder Spaß, weil sich auch Erfolge einstellen.“ Eine knappe halbe Sekunde schneller war Thijs Fokker im Zusammenspiel mit Sir Hook. Der 16-jährige Schecke ist für seinen dynamischen Stil bekannt, hat in der Vergangenheit bereits jede Menge Siege in L- und A-Springen eingesammelt - bis zum Vorjahr noch unter Annett Lippelt (ebenfalls vom RV Königsborn). Im vergangenen September hat das Talent Thijs Fokker den Hengst übernommen. In Mützel sagte er: „Wir kommen immer besser miteinander zurecht.“ Quasi zur Bestätigung gewann das Reiter-Pferd-Paar am Sonntag noch ein A- Punktespringen mit zwei Sternen mit einer Sekunde Vorsprung auf Sarah Salomo aus Bismark. Auf die weitere Entwicklung von Thijs Fokker darf man gespannt sein. Er trainiert bei Oliver Lippelt in Königsborn.

Oliver Klüsener aus Wörmlitz auf Le Mans
Oliver Klüsener aus Wörmlitz auf Le Mans

Spannend und hochklassig war ein Springen der leichten Klasse mit direktem Stechen. Bedeutet: Alle fehlerfreien Reiter absolvieren das Stechen nicht erst nach dem ersten Umlauf, sondern individuell direkt nach dem ersten Ritt und 45 Sekunden Vorbereitung. Das Springen entpuppte sich als sportliches Familienduell auf zwei Ebenen. Die Plätze eins und zwei gingen an die Familie Hollberg aus Klein Kreuz mit dem besseren Ende für Tochter Nele vor ihrem Vater Andreas. Die nächsten Plätze gingen an die Schwestern Luise und Juliane Nyenhuis aus Schönhausen vor Lena Dreilich vom Wörmlitzer SV. Gar keine Nachwuchssorgen gibt es im Hause Nyenhuis wie der Führzügel-Wettbewerb für die ganz jungen Talente zeigte: Erster Platz für Martha Nyenhuis - Rang vier für Käthe Nyenhuis. Die Plätze zwei und drei gingen an Dania Pasewald aus Neuenhofe (Papa Andreas belegte Rang drei beim großen Preis von Mützel) und Ida Schütz aus Pietzpuhl.

Zu jeder goldenen Siegerschleife gab es vom Veranstalter einen Blumenstrauß für den Sportler. Oliver Klüsener sammelte mit seinen jungen Pferde davon gleich vier Stück ein. Seine Frau Kea sagte: „Der große Strauß ziert jetzt unseren Küchentisch.“ Ihr bestes Resultat war Platz zwei in einer A-Sprinpferde-Prüfung mit zwei Sternen. Zwei seiner vier Erfolge landete Oliver Klüsener im Sattel von Chagrano Fly, einem fünfjährigen Oldenburger aus dem Gestüt Lewitz. Damit war er natürlich erfolgreichster Teilnehmer und sein Verein, der Wörmlitzer SV, erfolgreichstes Team. Nach dem dritten Erfolg in Folge am Sonnabend sprach Wertungsrichterin Annett Schwarzer mit einem Augenzwinkern von „den Klüsener-Festspielern“. Zum Wörmlitzer Erfolg  beigetragen haben unter anderem Lynne Mickelun mit ihrem Sieg bei einem A**-Stilspringen sowie Gina Lehmann, die ein Stilspring-Wettbewerb gewonnen hat.

Annemieke Schuldt vom RV Mützel auf Con Classic
Annemieke Schuldt vom RV Mützel auf Con Classic

Zwei Schleifen für entsprechende Platzierungen gab es auch für den gastgebenden RV Preußen Mützel. Platz vier in einer Springpferde-Prüfung der leichten Klasse ging an Annemieke Schuldt im Sattel von Con Classic. Den sechsjährigen Hengst hat sie selbst gezogen. Ihre Mutter Kathrin holte sich eine grüne Schleife mit Cody bei einem A**-Springen. Sie ist gleichzeitig Vereinsvorsitzende und Tunierverantwortliche. Ihr Fazit: „Wir haben ein sehr harmonisches Turnier erlebt. Allerdings hätte ich mit mehr Teilnehmer aus den Vereine des Jerichower Landes gewünscht.“ Das findet auch Lutz Gotzel aus Pietzpuhl: „Die Vereine müssen gerade in schwierigen Zeiten mehr zusammenhalten.“ Und Siegerin Maria Deutschmann meint: „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich an einem Turnier ganz in der Nähe teilnehme - zumal ich sehr gerne nach Mützel komme.“ Das bestätigt auch Wertungsrichter Mike Bardehle, der zum ersten Mal in Mützel war: „Hier herrscht eine sehr angenehme, familiäre Atmosphäre.“

Noch eine Randnotiz: Einen Tankgutschein für den Teilnehmer mit der weitesten Anreise haben die Gastgeber ausgelobt. Bekommen hat ihn Susann Ringel vom RFV Miesterhorst, den an beiden Tagen für die Hin- und Rückfahrt 436 Kilometer unterwegs war: „Kurz vor dem Ziel hat mich das Navi in ein Waldstück geführt, aus dem ich mich wieder herausmanövrieren musste.“ Platziert war die Reitsportlerin auf „Come to me“ bei einem L-Punktespringen. Sie findet: „Das sehr schöne Turnier in Mützel war die Anreise wert.“

 

 

Unsere Bildergalerie vom Turnier in Mützel

Kurzes Turnier-Video von den Alpha-Reportern

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