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25.000 Euro: Das passiert mit den Gewinnen der Volksbank

Aus dem Jerichower Land berichtet Falk Heidel

 

25.000 Euro für Schulen, Vereine und Institutionen im Jerichower Land verteilte die Volksbank in den vergangenen Monaten. Grundlage dafür ist das sogenannte Gewinnsparen. Bankkunden aus dem Landkreis halten rund 10.000 Lose, mit denen sie bis zu 25.000 Euro gewinnen können.

 

Beim Gewinnsparen gehen 25 Prozent des Einsatzes an karitative Zwecke. Verwendet wird ein Teil für die Aktion „Schulhefte für Erstklässler“. Hier bekommen knapp 1000 Einschüler aus 19 Grundschulen jeweils ein Paket mit Heften für den Schulstart. Den zweiten Teil der 25.000 Euro hat die Bank an 18 Vereine und Institutionen für besondere Projekte aufgeteilt. „Unser Antrieb dafür sind Menschen, die sich ehrenamtliche engagieren und damit unsere Region noch wertvoller machen“, erklärt Bank-Prokuristin Nordica Kühne. Mit 90 Mitarbeitern betreibt die Volksbank neben den Standorten in Burg und Genthin für mehr als 21.000 Kunden weitere Filialen in Jerichow, Schlagenthin, Tucheim, Güsen, Möckern, Gerwisch, Biederitz und Gommern. Für Projekte in der Region spendet die Bank eigenen Angaben zufolge insgesamt 65.000 Euro pro Jahr.

Volksbank-Prokuristin Nordica Kühne erklärt die Verteilung der 25.000 Euro unter anderem an 18 Vereine und Initiativen. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report
Volksbank-Prokuristin Nordica Kühne erklärt die Verteilung der 25.000 Euro unter anderem an 18 Vereine und Initiativen. Fotos: Falk Heidel/Alpha-Report

Zu den 18 Initiativen, die vom Gewinnsparen profitieren, gehört der TSV Brettin/Roßdorf mit seinen gut 300 Mitgliedern aus sechs Abteilungen. Investiert hat der Verein das Geld in Mitgliedsausweise in Scheckkartenformat für alle Angehörige: „Damit können wir dokumentieren - du gehörst zu uns und wir gehören zu dir“, sagte TSV-Vorsitzender Dr. Axel Lorenz im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung in Burg. Dahinter steckt die Idee, diese Karten auch für ein Rabattsystem mit lokalen Unternehmen zu verknüpfen. 

Karola und Ralf Huchel erzählten die Geschichte von 50 jungen Bäumen, die Reitverein, Volksbank-Mitarbeiter und Heimatverein rund um den Reitplatz in Ihleburg gepflanzt haben. Traditionell am ersten Juli-Wochenende steigt dort das große Reitsportturnier mit Sportlern aus dem gesamten mitteldeutschen Raum. Die Pflanzaktion ist Teil einer größeren Initiative der Volksbank. Nordica Kühne: „Unser Ziel ist es, für jedes unserer 5500 Bankmitglieder einen Baum im Landkreis zu pflanzen.“ Neben Ihleburg gibt es Beispiele in Hobeck und Burg, weitere sollen folgen.

Holger Busse vom Förderverein der Grundschule Gommern berichtete vom „gigantischen Tag“, als der Schulhof innerhalb weniger Stunden mit 700 Leuten und 32.000 Euro umgestaltet wurde. Das Geld stammt aus Spenden verschiedener Quellen.

Von den 270 Mitgliedern der Wassersportfreunde Burg gehören 87 zur Abteilung Rudern. Sportler, die den Verein bundesweit auf verschiedenen Regatten vertreten, profitieren mit entsprechender Bekleidung. Übrigens feiert der Verein im kommenden Jahr 100-jähriges Bestehen.

In Wörmlitz (und Umgebung) gehören 19 junge Menschen zur Kinder- und Jugendabteilung der örtlichen Feuerwehr. Die Kleinsten heißen Wörmlitzer Löschwürmchen. „Die Kinderabteilung hat mit Hilfe der Spende neue Einsatzbekleidung erhalten“, erklärte Daniela Quenstedt.

Zu den Profiteure gehört auch die gemeinnützige Initiative „Benvivo“ mit dem Mehrgenerationenhaus in Burg. Mittlerweile kümmern sich 50 Ehrenamtliche um wöchentlich rund 120 Besucher aus allen Generationen vom Baby bis zum Greis. Zu den neueren Projekten gehören laut Silke Kirchhof Begegnungs-Café, Bauchtanz, Krabbelgruppe oder Kartenspielen.

Der Treppenlauf der Burger Berufsschule zählt immer zum Ende des Schuljahres bis zu 300 Teilnehmer. „Dabei geht es uns als Organisatoren nicht ausschließlich um den sportlichen Ehrgeiz, sondern auch um die Gemeinsamkeit beim kulturellen Rahmenprogramm“, erzählt Lehrerin Constanze Renauld. Der Waldkindergarten in Gommern bekam ein Matsch-Anlage. Kinder aus der Einstein-Grundschule erhielten T-Shirts für sportliche Wettkämpfe. Weitere Beispiele für Zuwendungen der Bank sind die Natur- und Waldfreunde Güsen, die Gemeinde Möser, Blau-Weiß Gerwisch, der Heimatverein Hohenziatz, Wir für Klitsche mit einem Platz der Generationen, die Feuerwehr Loburg, SV 90 Parey und der Hobecker Kultur- und Sportverein.

 

 

Vorstände verhandeln über Bankenfusion

 

Aktuell steckt die Volksbank Jerichower Land in den Verhandlungen mit der Volksbank Börde-Bernburg. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Die beiden Genossenschaften wollen sich langfristig zukunftssicher ausrichten. Daher haben sich Aufsichtsrat und Vorstand für die Aufnahme von Fusionsgesprächen ausgesprochen. Die beiden Volksbanken planen einen Zusammenschluss zum 1. Januar 2024.“

 

 

Presseerklärung der Volksbanken JL und Börde-Bernburg

Die Volksbank-Vorstände Dirk Leide, Stefan Hildebrand, Friedrich-Wilhelm Baden und Guido Raulin.
Die Volksbank-Vorstände Dirk Leide, Stefan Hildebrand, Friedrich-Wilhelm Baden und Guido Raulin.

Als starke genossenschaftliche Banken sind die Volksbank Börde-Bernburg eG und die Volksbank Jerichower Land eG seit über 150 Jahren für viele Menschen und Unternehmen vor Ort der verlässliche Finanzpartner. Von jeher folgen beide Banken dem genossenschaftlichen Prinzip „Was einer alleine nicht schafft, das erreichen viele gemeinsam.“ 

Dieses Prinzip soll auch künftig das gemeinsame Handeln leiten. Um sich bestmöglich für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten und die  Genossenschaften langfristig zukunftssicher auszurichten, haben sich Aufsichtsrat und Vorstand einstimmig für die Aufnahme von Fusionsgesprächen ausgesprochen. Die Volksbanken planen einen Zusammenschluss zum 1. Januar 2024. 

Genossenschaftsbanken stehen insgesamt vor großen Herausforderungen. Die Rahmenbedingungen verschärfen sich fortlaufend und die Ergebnisse der Regionalinstitute werden in den kommenden Jahren weiter unter Druck geraten. Tief geprägt ist die Bankenbranche von den anhaltenden Veränderungen im Marktumfeld. Der verschärfte Wettbewerb, die Digitalisierung und damit einhergehend veränderte Kundenbedürfnisse werden einen umfangreichen Umbau des Finanzdienstleistungsgeschäftes erfordern. Die Herausforderungen für beide Institute bestehen dabei auch in der Bewältigung der stetig steigenden Komplexität und in der künftigen Gewinnung und Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter. 

Die gewohnt guten Ergebnisse der Vergangenheit werden sich in den nächsten Jahren nicht fortführen lassen. Die Verantwortung der Vorstände ist es, für die Mitglieder eine stabile Bank sicher zu stellen. Mit dem Anspruch, den Erfolg nachhaltig in die Zukunft zu tragen und weiterhin die Grundlage für eine breite Versorgung der privaten Haushalte und des gewerblichen Mittelstands in den Regionen sicherzustellen, gilt es die Wettbewerbsposition der Häuser langfristig zu sichern. Durch den Zusammenschluss von zwei starken und ähnlich großen Partnern soll hierdurch eine langfristige Lösung geschaffen werden, die die Zukunftsfähigkeit beider Häuser auch unter erschwerten Bedingungen sichert. 

Beide Banken sind wirtschaftlich kerngesund, ähnlich strukturiert und pflegen bereits seit Jahren ein sehr vertrauensvolles nachbarschaftliches Verhältnis. In wesentlichen strategischen Grundsatzthemen besteht bereits ein hohes Maß an Übereinstimmung. 

Fusionieren muss aktuell keine der beiden Banken. Dennoch müssen die Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Positionierung in den Regionen umfassend und kontinuierlich beleuchtet werden, mit dem klaren Ziel: 

„Gemeinsam stark für die Region!“ 

Dies auch vor dem Hintergrund der Verantwortung gegenüber den Mitgliedern, als Eigentümer der Bank sowie gegenüber den Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kunden. Oberstes Ziel dabei ist, die genossenschaftlichen Mehrwerte (Mitgliederförderung, Kundennähe, Fairness und Flexibilität) nachhaltig zu sichern. Die Stärken der beiden Genossenschaftsbanken – vor allem der enge persönliche Kontakt zu den Menschen sowie schnelle und kurze Entscheidungswege – werden auch in der neuen Bank oberste Priorität haben und sollen weiter ausgebaut werden. Auf dieser Basis wollen beide Banken die richtigen Weichen für eine rein sachsen-anhaltische Genossenschaftsbank stellen. Gemeinsam stark für die Region bedeutet für die entstehende Bank auch, die Offenheit für weitere sachsen-anhaltische Fusionen zu wahren. 

Im Interesse der Mitglieder und Kunden haben beide Banken bereits vorab gemeinsame Prämissen für einen möglichen Zusammenschluss formuliert: 

Kein Rückzug aus der Fläche 

Kein Personalabbau 

Stärkung der Kundenbetreuung 

Förderung sozialer, karitativer und kultureller Projekte in der Region 

Mit einer möglichen Fusion kann ein erfolgreiches neues Kapitel geschrieben und die Weichen für die nachhaltige Zukunftssicherung gestellt werden. In den kommenden Monaten werden die beiden Häuser hierfür im Rahmen der Fusionsgespräche den möglichen Zusammenschluss umfassend mit allen Vor- und Nachteilen prüfen. Oberste Priorität müssen dabei immer die Interessen der Mitglieder und Kunden haben, denen beide Banken über ihren genossenschaftlichen Förderauftrag verpflichtet sind. Klar ist aber auch, dass eine Fusion immer auch das wirtschaftliche Fundament stärken muss. 

Nach weitergehender Prüfung wird den Mitgliedern beider Banken voraussichtlich im vierten Quartal 2023 eine Fusionsentscheidung zur Beschlussfassung vorgelegt. Zudem ist geplant, die Mitglieder im Rahmen der ordentlichen Generalversammlung sowie in weiteren Mitgliederdialogen detailliert über das Vorhaben zu informieren.

 

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